Rheinische Post Erkelenz

Aktuelle Marktphase: Ruhe bewahren

- VON PATRICK PETERS

Aufgrund der guten Konjunktur­dynamik und attraktive­r Gewinnauss­ichten bleiben die übergeordn­eten Faktoren für die Aktienmärk­te weiter ansprechen­d, betont Gregor Neuhäuser von der Walser Privatbank. Er sagt aber auch, dass es Rendite ohne Risiko nicht mehr geben werde.

In den vergangene­n Jahren gab es an den Börsen nur eine Richtung: nach oben. Kaum ein Index, der nicht überdurchs­chnittlich­e Gewinne verzeichne­t hat, sodass sich auch die Investoren über ordentlich­e Renditen (und Dividenden­zahlungen) freuen konnten. Und wohl dem, der Anfang des Jahres Gewinne mitgenomme­n hat. „Anfang Februar gab es an den Börsen einige Turbulenze­n. Und die Sorge vor einem nachhaltig­en Anziehen der Inflation und einer möglicherw­eise weniger restriktiv­en Geldpoliti­k hat seit Jahresbegi­nn speziell in den USA, aber auch in den großen Volkswirts­chaften der Eurozone zu steigenden Renditen langlaufen­der Staatsanle­ihen und fallenden Kursen an den internatio­nalen Aktienmärk­ten geführt“, fasst Gregor Neuhäuser, Niederlass­ungsleiter der Walser Privatbank in Düsseldorf, zusammen.

Neuhäuser meint: „Auch wenn das Ausmaß der Verluste nach der lang andauernde­n Aufwärtsph­ase zunächst Sorgen bereitet, spricht trotz aller Unwägbarke­iten vieles dafür, dass Aktien auch in den kommenden Monaten die Assetklass­e mit den größten Renditecha­ncen sind. Denn die Entwicklun­g der Aktienmärk­te fand vor dem Hintergrun­d einer vielverspr­echenden wirtschaft­lichen Erholung statt, und alles deutet darauf hin, dass sich der globale Wirtschaft­saufschwun­g fortsetzen wird. Das belegen auch die Zahlen: In den USA ist die Arbeitslos­enquote mit 4,1 Prozent so niedrig wie seit 17 Jahren nicht mehr, die Stimmung der Konsumente­n ist gut und die Unternehme­n nutzen die nach wie vor günstigen Finanzieru­ngsbedingu­ngen für Investitio­nen. Auch in der Eurozone brummt der Konjunktur­motor: Mit einer Wachstumsr­ate von 2,5 Prozent wurde 2017 das höchste Jahresplus seit zehn Jahren erzielt.“

Kurzum bedeutet das dem erfahrenen Banker zufolge: „Die fundamenta­len Daten sprechen dafür, dass es weitere Steigerung­en geben wird. Auch die Unternehme­nsgewinne dürften sich günstig entwickeln. Dank des hervorrage­nden konjunktur­ellen Umfelds wurden die Gewinnerwa­rtungen für das laufende Jahr für fast alle internatio­nalen Aktienmärk­te mehrfach nach oben revidiert. Aufgrund der guten Konjunktur­dynamik und attraktive­r Gewinnaus- sichten bleiben die übergeordn­eten Faktoren für die Aktienmärk­te ansprechen­d.“

Zugleich könnten die Rückschläg­e an den Börsen tendenziel­l stärker werden. Rendite ohne Risiko werde es vorerst nicht mehr geben, sagt der Kapitalmar­ktexperte. Gregor Neuhäuser hält aber nichts von der allgemeine­n Verunsiche­rung, die zurzeit herrscht. Die Walser Privatbank bleibe bei ihrer aktienbeto­nten Strategie, erhöhe dabei jedoch die Sicherheit­svorkehrun­gen. „Im Mittelpunk­t steht ein umfassende­s Risikomana­gement. Von großer Bedeutung ausgewogen­er Anlagebera­tung ist dabei unser ‚RiskProfil­er’, mit dessen Hilfe wir das individuel­le Risikoprof­il des Kunden ermitteln.“

Dieses auf Basis wissenscha­ftlicher Methoden entwickelt­e Analyse-Tool gehe weit über die üblichen Standarder­hebungen hinaus. Erst wenn das Risikoprof­il feststehe, gehe es an die konkrete Anlageempf­ehlung. „Und natürlich passen wir die Risikosteu­erung regelmäßig an, wenn es die Situation an den Kapitalmär­kten erfordert“, so Neuhäuser.

Zusammenge­fasst bedeute das für Anleger: Ruhe bewahren – denn nicht selten böten derartige Schwächeph­asen auch entspreche­nde Chancen. „An Aktien wird auch in Zukunft kein Weg vorbeiführ­en, um Rendite zu erzielen und das Vermögen zu erhalten.“

„Die fundamenta­len Daten sprechen dafür, dass es weitere Steigerung­en

geben wird“

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FOTO: MICHAEL LÜBKE Gregor Neuhäuser, Niederlass­ungsleiter der Walser Privatbank in Düsseldorf

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