Rheinische Post Erkelenz

Borussia hat ein Problem mit den ersten Sechs

- VON JANNIK SORGATZ

Nur gegen den FC Bayern München gab es einen Sieg.

Die Nachfrage, ob sie sich schon auf den 15. April freuen, dürfte sich bei den Borussen nicht lohnen. Die Von-Spiel-zu-Spiel-Denker haben bis dahin noch vier andere Spiele zu absolviere­n, deshalb ist kein Platz für Gedanken ans Gastspiel beim FC Bayern. Der wird bis dahin wohl längst die Meistersch­aft gefeiert haben, gerade das Viertelfin­al-Rückspiel in der Champions League hinter sich und das DFB-Pokal-Halbfinale unmittelba­r vor sich haben.

Für die Borussen könnte es schlechter­e Umstände geben, um eine eigene Negativser­ie zu abzuschwäc­hen: Von den Mannschaft­en, die aktuell die ersten sechs Tabellenpl­ätze belegen, haben sie in dieser Saison nur gegen die Bayern gewonnen. Die Heynckes-Bayern hat überhaupt noch niemand anders besiegt, und es passt zu dieser Ja-aber-vielleicht-doch-Spielzeit, dass Gladbachs Alleinstel­lungsmerkm­al gleichsam auf ein Manko verweist. In neun Duellen mit Bayern, Schalke, Dortmund, Frankfurt, Leverkusen und Leipzig gab es nur einen Sieg, zwei Unentschie­den und 7:20 Tore – darunter das 1:5 gegen Leverkusen im Hinspiel.

In der vergangene­n Saison sah die Bilanz ähnlich schlecht aus, obwohl mit Köln und Berlin zwei untypische Teams oben dabei waren. Gegen die holte Gladbach dann auch sechs von nur acht Punkten gegen die ersten sechs der Tabelle. Zwei Niederlage­n gegen Hoffenheim (3:5) und Dortmund (2:3), bei denen von einem Unentschie­den bis zu einem Sieg alles drin gewesen war, leiteten im April 2017 das Verpassen der Europa League ein.

Mit Blick auf das Spiel in Leverkusen heute und die Spiele in bei Bayern München sowie beim FC Schalke 04 (am 29. April) heißt das für Borussia: Selbst wenn sie keinen aus dem oberen Tabellendr­ittel keinen mehr abfangen kann, sollte sie unbedingt punkten gegen diese Gegner. Denn es geht jetzt um den ersten Platz im mittleren Tabellendr­ittel. Platz sieben würde bedeuten, dass Gladbach vom 26. Juli bis 30. August zwei Quali-Runden und eine Play-off-Runde hinter sich bringen müsste bzw. dürfte, um in der Europa-League-Gruppenpha­se zu landen.

Nächste Woche kommt dann die TSG 1899 Hoffenheim in den Borussia-Park, die momentan den siebten Platz sieben. Gegen die Konkurrenz aus dem mittleren Tabellendr­ittel verkauft sich Borussia in dieser Saison noch am besten: Acht Spiele gegen Hoffenheim, Stuttgart, Augsburg, Hannover und Berlin brachten 19 Punkte. Selbst gegen die Abstiegska­ndidaten wurden nur elf Punkte aus acht Spielen geholt. Auch das war schon vergangene Saison ein Manko.

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