Müller ist geachtet
Zu „Männerpartei CSU“(RP vom 6. März): Dem mainstreamgemäßen Geplappere der aktuellen Genderund Proporz-Diskussionen hat Gregor Mayntz mit seinem Kommentar die Krone aufgesetzt. Der Einstieg mit Mann (68, 62, 43) fängt schon „gut“an. Mit Mann 62 ist unzweifelhaft Gerd Müller gemeint. Ok, dieser ist möglicherweise nur einer begrenzten Anzahl politisch Interessierter bekannt, da er nicht zu den permanenten Talk-Show-Gängern und Partei-Platzhirschen gehört, aber er ist ein Entwicklungshilfeminister, wie wir ihn in dieser Qualität seit Jahrzehnten nicht mehr hatten. Ein im In- und Ausland hoch geachteter Mann, der parteiübergreifend als Glücksgriff bezeichnet wird. Gerd Müller steht für eine absolut neue Entwicklungshilfe-Politik (Stichwort Marshall-Plan für Afrika etc.), die das alte Gießkannensys- Ein erfahrener, aber leider scheidender Bundesinnenminister lässt verlauten, das originäre Amt fülle einen Minister voll und ganz aus. Daher ist es sinnvoller, Bauen und Heimat eher dem Ressort Landwirtschaft zuzuordnen. Bauen und Heimat haben eher mit Land, Grund und Boden gemein als die Aufgaben eines Innenministers. Auch die Eingliederung in das Ressort Umwelt wäre zu überlegen. Der Großkopferte Seehofer sollte nochmals gedeckelt werden, nachdem ihm bereits Kompetenzen bezüglich des Agrarsektors entzogen wurden. Zu „RP-Frauenparlament: ,Wir müssen reden!’“(RP vom 8. März): Mit diesem Artikel ist der RP ein Musterbeispiel für das weltfremde und realitätsferne Hinweghuschen über die gesellschaftlichen Probleme unseres Landes gelungen. Gut situierte Mittelstandsfrauen beantworten artig und wenig verbindlich die Reporterfragen und „säuseln“mit ihren Beiträgen an der politischgesellschaftlichen Wirklichkeit vorbei. Denn: Worüber müssen die Frauen reden? Im Jahre 2018 offenbar nicht über die durch Migration bedrohten emanzipatorischen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte. Dass sich junge Frauen zunehmend radikalisieren und mit dem sehr konservativen Frauenbild des Islam (und gar des IS) sympathisieren, Kinderehen, Genitalverstümmelungen, Zwangsheirat, Kopftuch und Burka – von all dem kein Wort, keine Lösungsvorschläge. Allein die Rechtsanwältin Frau Celebi erkennt, dass Frauen mit Migrationshintergrund über häusliche Zu „Tauwetter auf dem Eis“(RP vom 7. März): Was erwartet der Schreiber denn? Knapp zwei Wochen nach dem gefühlten Olympiasieg kann doch nicht in jedem Ort der Republik schon eine neue Eishalle stehen und im TV die Spiele der Eishockeyoberliga übertragen werden. Gut Ding will Weile haben. Erfolg für das deutsche Eishockey wäre schon, wenn durch die tollen Leistungen unserer Nationalmannschaft und der immensen Spannung der Spiele zu den kommenden Play-Off-Spielen einige neue Zuschauer mehr kommen als bisher und davon auch nach einem Liveerlebnis einige wiederkommen würden und wenn zur nächsten Saison der eine oder andere Verein mehr Dauerkarten verkaufen würde. Richtig ist zwar, dass der Fußball allen anderen Sportarten überlegen ist, aber der wahre Inhalt von randalierenden, schlagenden Fans, Ultras und Hools wie beim Fußball, ist beim Eishockey und anderen Sportarten so gut wie nicht vorhanden. Zu „Bundesregierung übt scharfe Kritik an AfD-Besuch in Syrien“(RP vom 8. März): Ich finde es unerträglich, dass Abgeordnete der AfD das menschenverachtende Regime in Syrien hofieren. Aber mindestens genauso unerträglich ist für mich die Heuchelei unserer Bundesregierung darüber. Bis jetzt ist von unserer Bundeskanzlerin noch kein deutliches Wort, kein An-den-Pranger-Stellen gegenüber Putin erfolgt. Aus welchen Gründen auch immer. An Putins Händen klebt genauso Blut unschuldiger Menschen wie an den Händen von Massenmörder Assad. Russische Kampfbomber fliegen täglich Angriffe auf Wohnhäuser, Krankenhäuser und viele andere zivile Ziele. Ein Menschenleben zählt nichts. Und was macht der Rest der Welt? Wir schauen brav weg und feiern im Sommer ein fröhliches Fußballfest im Reich des Zaren! Mehr Heuchelei geht nicht.