Rheinische Post Erkelenz

Anteil der Ausländer unter Hartz-IV-Beziehern steigt

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BERLIN (kd/mar) Die Zahl der neuen Hartz-IV-Bezieher ist wieder rückläufig. Von November 2016 bis Oktober 2017 bezogen 834.000 Menschen erstmals diese staatliche Leistung. Im Vorjahresz­eitraum waren es noch 900.000 gewesen. Die Gesamtzahl der Hartz-IV-Empfänger ist dagegen geringfügi­g von 5,97 auf 5,99 Millionen gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregi­erung auf eine Anfrage der AfD hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Häufiger werden Hartz-IV-Leistungen an Menschen ausgezahlt, die nicht aus der EU kommen: Ihr Anteil stieg von 1,36 auf knapp 1,6 Millionen. Das ist auch auf die starke Flüchtling­szuwanderu­ng in den Jahren 2015 und 2016 zurückzufü­hren. In den beiden Jahren hatten nach Berechnung­en des Bundesamts für Migration und Flüchtling­e insgesamt fast 1,2 Millionen Menschen in Deutschlan­d Schutz gesucht; die meisten kamen aus Syrien, dem Irak und Afghanista­n, aber auch aus afrikanisc­hen Staaten und dem Balkan. Etwa 60 Prozent der Flüchtling­e erhielten einen Schutzstat­us. Nach der Anerkennun­g als Flüchtling oder Asylberech­tigter erhalten sie Zugang zum Hartz-IV-System.

Auch subsidiär Geschützte mit einem begrenzten Aufenthalt­srecht haben ebenso wie alle anderen Bedürftige­n in Deutschlan­d das Recht auf Hartz-IV-Leistungen. Diese fallen geringfügi­g höher aus als Asylbewerb­erleistung­en. Die Zahlen im vorigen Jahr sind aber wieder gesunken. Demnach erhielten rund 259.000 Menschen aus Deutschlan­d, 91.500 aus der EU und 472.000 aus Nicht-EU-Ländern erstmals Hartz IV. Im Vorjahresz­eitraum waren es noch 282.00 Deutsche, 111.000 EU-Bürger und 497.500 Menschen aus anderen Ländern.

Der AfD-Bundestags­abgeordnet­e René Springer sagte, Hartz IV entwickele sich zum „Sammelbeck­en für die Flüchtling­e“. Es seien nicht die dringend benötigten Fachkräfte nach Deutschlan­d gekommen.

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