Rheinische Post Erkelenz

Restaurant „Gleis 3“nimmt Fahrt auf

- VON NELE KAHN

Ein neues authentisc­hes Restaurant in Trägerscha­ft der ViaNobis GmbH ersetzt nun die bisherige Bahnhofsga­ststätte am Bahnhof der Selfkantba­hn in Schierwald­enrath, im Fokus steht regionale Küche. Ostersamst­ag ist Eröffnung von „Gleis 3“.

GANGELT Nach einer kompletten Kernsanier­ung der ehemaligen Bahnhofsga­ststätte in Schierwald­enrath steht der Eröffnung von „Gleis 3“am Ostersamst­ag nichts mehr im Weg. Das Restaurant ist ein Projekt der Katharina Kasper ViaNobis GmbH.

Ein authentisc­hes Restaurant soll das komplett barrierefr­eie „Gleis 3“werden, eine gute und profession­elle Gastronomi­e mit regionaler und bodenständ­iger Küche. „Wir haben eine regionale Verantwort­ung“, sagt ViaNobis Geschäftsf­ührer Martin Minten, „wir wollen der Region etwas zurückgebe­n.“Daher bezieht „Gleis 3“Gemüse und Fleisch vom Klosterhof der ViaNobis. Dort werden heimische und alte Gemüsesort­en angebaut, die dann ohne weite Transportw­ege in die Küche gelangen. Glan-Rinder, eine historisch­e, heimische Rindersort­e, werden auf Naturschut­zflächen gezüchtet. So soll regionale Gemüse- und Fleischver­sorgung garantiert werden. Dabei will das Team zeigen, dass regionale Küche nicht teuer sein muss – „Gleis 3“solle kein hochpreisi­ges Restaurant werden.

Neben der regionalen Verantwort­ung steht auch das Soziale im Vordergrun­d: „Wir beziehen Men- schen, die es am Arbeitsmar­kt nicht so leicht haben, ein“, sagt Martin Minten. Ein klassische­s Integratio­ns-Projekt soll „Gleis 3“aber nicht werden. „Der Gast soll vor allem wegen der Qualität kommen, der soziale Gedanke spielt aber auch mit“, erklärt Betriebsle­iter Patrick Berger, und Martin Minten ergänzt: „In einem Restaurant herrscht oft viel Trubel. Wir wollen für Menschen mit Einschränk­ungen aber eine stressfrei­e Atmosphäre schaffen.“Die Besonderhe­it sei, dass im gesamten Prozess Menschen mit Behinderun­g arbeiten – etwa auf dem Klosterhof der ViaNobis. Jeder wür- de seinen Fähigkeite­n und Leistungen entspreche­nd eingesetzt werden. „Dazu zählt auch der Dorfladen, der mitbespiel­t werden soll“, sagt Patrick Berger, „es werden Arbeitsplä­tze geschaffen, die entschleun­igt sind.“Nach dem Start von „Gleis 3“sollen 30 bis 40 Prozent der Mitarbeite­r Menschen mit einer Behinderun­g sein.

Dass in die Renovierun­g investiert wurde, ist leicht zu sehen. Die hellen Räume des Restaurant­s wirken einladend, lederne Bänke mit Tisch in der Mitte erinnern an ein Zugabteil. Zwar sind noch einige Kabel zu sehen, und auch eine Foto- tapete soll noch angebracht werden, aber schon jetzt herrscht eine gemütliche Atmosphäre im Restaurant. Wie viel genau investiert worden ist, wollte Patrick Berger nicht sagen, es sei aber ein sechsstell­iger Betrag.

Mit im Boot ist als Restaurant­leiter das Ehepaar Antonio Bouzas und Miriam Spors. „Wir sind froh über die Profis im Team“, sagt Martin Minten. Beide haben jahrelange Erfahrunge­n im Business, auch was die regionale Küche angeht.

Vom Restaurant am Schierwald­enrather Bahnhof als touristisc­h bedeutsame­r Ort, hoffen sowohl die ViaNobis als auch die Selfkantba­hn zu profitiere­n. Bernd Fasel, der Vorsitzend­e der Selfkantba­hn zeigt sich begeistert von der Symbiose. „Ich finde, das passt perfekt zusammen. Wir möchten den Fahrgästen auch Aufenthalt­squalität bieten, das deckt das Restaurant ab.“Im Gegenzug würde das Restaurant von der Attraktivi­tät der Selfkantba­hn für Familien Nutzen ziehen. Geöffnet haben wird „Gleis 3“mittwochs bis samstags von 12 bis 22 Uhr und sonntags von 12 bis 21 Uhr.

Der Eröffnung blickt das Team freudig entgegen, obwohl es eine „dreifache Herrausfor­derung“, sei, so Berger. Nicht nur die Eröffnung von „Gleis 3“am 31. März um 12 Uhr stehe vor der Tür. Am Ostersonnt­ag nimmt die Selfkantba­hn wieder Fahrt auf. Als Drittes steht noch das Osterfest an. Dieses Dreigespan­n passe prima, „eigentlich geht es ja nicht besser für ein Eröffnungs-Wochenende“– da sind sich alle einig.

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RP-FOTO: NELE KAHN Das „Gleis 3“-Team freut sich auf die Eröffnung am Ostersamst­ag: Patrick Berger, Antonio Bouzas, Bernd Fasel, Martin Minten und Miriam Spors (v.l.).

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