Frühjahrskur fürs Auto
Nach dem Winter gilt es, das Auto wieder fahrbereit zu machen für die warme Jahreszeit. Mit einem Reifenwechsel allein ist es nicht getan. Der Frühjahrs-Check in zehn Schritten.
Zum Frühjahrsbeginn braucht auch das Auto eine Fitnesskur, um wieder in Schwung zu kommen. Wer sorgenfrei fahren will, checkt sein Auto besser gründlich durch. Zehn Programmpunkte im Auto-Spa: Waschen Die Wäsche beginnt mit einer gründlichen Vorreinigung mit dem Hochdruckreiniger. „Dadurch lässt sich gut grober Schmutz entfernen, der in der Waschstraße eventuell den Lack beschädigen könnte“, rät Philipp Sander vom Automobilclub Mobil in Deutschland. Generell sei die erste Wäsche nach dem Winter immer besonders wichtig. Sie sollte eine Unterbodenwäsche beinhalten, damit Streusalz, Split oder Sand umfassend entfernt werden. Lack Ist der Wagen sauber, rät Sander zu einer gründlichen Lackkontrolle. Denn Streusplit und -salz können die Außenhaut bei hohem Tempo geschädigt haben. „Kleinere Beschädigungen lassen sich in der Regel mit speziellen Lackstiften gut beseitigen, ansonsten empfiehlt sich der Weg in eine Fachwerkstatt.“Lackschäden sollten nie unbehandelt bleiben. „Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Rostnester bilden, deren Beseitigung dann deutlich teurer wird.“ Reifenwechsel Pendeln sich die Temperaturen dauerhaft bei mindestens sieben Grad ein, steht der Reifenwechsel an. Bei der Gelegenheit sollte auch gleich die Profiltiefe der Winterreifen überprüft werden. „Liegt diese unter vier Millimeter, können für den nächsten Winter bereits neue Reifen eingeplant werden“, rät Sander. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 1,6 Millimeter. Bei den frisch auf- gezogenen Sommerreifen sollte vor Fahrtbeginn der Reifendruck überprüft und gegebenenfalls das Reifendruck-Kontrollsystem RDKS neu angelernt werden. Bremsen Der Räderwechsel ist auch eine gute Möglichkeit, die Bremsen in Augenschein zu nehmen. Zusätzlich sollten die unter dem Auto verlaufenden Bremsleitungen einer Sichtprüfung unterzogen werden. „Die Konservierung kann durch Rollsplitt kleinere Macken bekommen haben, die bei Einwirkung von Salzwasser zu Korrosion neigen“, sagt Anja Smetanin vom Auto Club Europa (ACE).
Unter der Motorhaube kann sich einiges angesammelt haben. „Oft sammelt sich Laub an, wodurch sich schnell eine schleimige Schicht bilden kann“, sagt Smetanin. Daneben sollten die Füllstände von Motoröl, Bremsflüssigkeit und Scheibenwischwasser geprüft und bei Bedarf nachgefüllt werden. Ein Batterietester klärt den Ladezustand der Batterie, PolSpray schützt vor Korrosion. Eine Motorwäsche sei nicht zwingend notwendig, sagt Smetanin. Wer sie trotzdem möchte, sollte sie von einem Fachmann machen lassen. Wischergummi „Durch den Schmutz und das Salz auf der Scheibe sind die Wischerblät-
Das Fahrwerk sollte sich ein Fachmann ansehen. „Das gilt besonders dann, wenn man viele Schlaglöcher erwischt hat“, sagt Köster. Dann wurden auch die Stoßdämpfer stark beansprucht, was wiederum den Bremsweg verlängern kann. Auch Querlenker, Federbeine oder Spurstangen können in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Ein Poltern an der Vorderachse etwa könne auf beschädigte Koppelstangen oder ausgeschlagene Lager an den Lenkern zurückzuführen sein. Wiedereinstieg Wer sein Auto den kompletten Winter über in der Garage geparkt hat und erst im Frühjahr wieder startet, unterzieht es besser einer gründlichen Komplettdurchsicht, rät der ACE. Er empfiehlt auch ein professionelles Fahrertraining, um das Unfallrisiko nach der Pause zu minimieren. Für Camper gebe es auch spezielle Caravan-Sicherheitstrainings.