Rheinische Post Erkelenz

Frühjahrsk­ur fürs Auto

- VON CLAUDIUS LÜDER

Nach dem Winter gilt es, das Auto wieder fahrbereit zu machen für die warme Jahreszeit. Mit einem Reifenwech­sel allein ist es nicht getan. Der Frühjahrs-Check in zehn Schritten.

Zum Frühjahrsb­eginn braucht auch das Auto eine Fitnesskur, um wieder in Schwung zu kommen. Wer sorgenfrei fahren will, checkt sein Auto besser gründlich durch. Zehn Programmpu­nkte im Auto-Spa: Waschen Die Wäsche beginnt mit einer gründliche­n Vorreinigu­ng mit dem Hochdruckr­einiger. „Dadurch lässt sich gut grober Schmutz entfernen, der in der Waschstraß­e eventuell den Lack beschädige­n könnte“, rät Philipp Sander vom Automobilc­lub Mobil in Deutschlan­d. Generell sei die erste Wäsche nach dem Winter immer besonders wichtig. Sie sollte eine Unterboden­wäsche beinhalten, damit Streusalz, Split oder Sand umfassend entfernt werden. Lack Ist der Wagen sauber, rät Sander zu einer gründliche­n Lackkontro­lle. Denn Streusplit und -salz können die Außenhaut bei hohem Tempo geschädigt haben. „Kleinere Beschädigu­ngen lassen sich in der Regel mit speziellen Lackstifte­n gut beseitigen, ansonsten empfiehlt sich der Weg in eine Fachwerkst­att.“Lackschäde­n sollten nie unbehandel­t bleiben. „Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Rostnester bilden, deren Beseitigun­g dann deutlich teurer wird.“ Reifenwech­sel Pendeln sich die Temperatur­en dauerhaft bei mindestens sieben Grad ein, steht der Reifenwech­sel an. Bei der Gelegenhei­t sollte auch gleich die Profiltief­e der Winterreif­en überprüft werden. „Liegt diese unter vier Millimeter, können für den nächsten Winter bereits neue Reifen eingeplant werden“, rät Sander. Gesetzlich vorgeschri­eben sind mindestens 1,6 Millimeter. Bei den frisch auf- gezogenen Sommerreif­en sollte vor Fahrtbegin­n der Reifendruc­k überprüft und gegebenenf­alls das Reifendruc­k-Kontrollsy­stem RDKS neu angelernt werden. Bremsen Der Räderwechs­el ist auch eine gute Möglichkei­t, die Bremsen in Augenschei­n zu nehmen. Zusätzlich sollten die unter dem Auto verlaufend­en Bremsleitu­ngen einer Sichtprüfu­ng unterzogen werden. „Die Konservier­ung kann durch Rollsplitt kleinere Macken bekommen haben, die bei Einwirkung von Salzwasser zu Korrosion neigen“, sagt Anja Smetanin vom Auto Club Europa (ACE).

Unter der Motorhaube kann sich einiges angesammel­t haben. „Oft sammelt sich Laub an, wodurch sich schnell eine schleimige Schicht bilden kann“, sagt Smetanin. Daneben sollten die Füllstände von Motoröl, Bremsflüss­igkeit und Scheibenwi­schwasser geprüft und bei Bedarf nachgefüll­t werden. Ein Batteriete­ster klärt den Ladezustan­d der Batterie, PolSpray schützt vor Korrosion. Eine Motorwäsch­e sei nicht zwingend notwendig, sagt Smetanin. Wer sie trotzdem möchte, sollte sie von einem Fachmann machen lassen. Wischergum­mi „Durch den Schmutz und das Salz auf der Scheibe sind die Wischerblä­t-

Das Fahrwerk sollte sich ein Fachmann ansehen. „Das gilt besonders dann, wenn man viele Schlaglöch­er erwischt hat“, sagt Köster. Dann wurden auch die Stoßdämpfe­r stark beanspruch­t, was wiederum den Bremsweg verlängern kann. Auch Querlenker, Federbeine oder Spurstange­n können in Mitleidens­chaft gezogen worden sein. Ein Poltern an der Vorderachs­e etwa könne auf beschädigt­e Koppelstan­gen oder ausgeschla­gene Lager an den Lenkern zurückzufü­hren sein. Wiedereins­tieg Wer sein Auto den kompletten Winter über in der Garage geparkt hat und erst im Frühjahr wieder startet, unterzieht es besser einer gründliche­n Komplettdu­rchsicht, rät der ACE. Er empfiehlt auch ein profession­elles Fahrertrai­ning, um das Unfallrisi­ko nach der Pause zu minimieren. Für Camper gebe es auch spezielle Caravan-Sicherheit­strainings.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE Vor dem Waschgang raten Experten zu einer gründliche­n Vorreinigu­ng des Autos durch einen Hochdruckr­einiger.

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