Rheinische Post Erkelenz

Geiles Gefühl, wieder Regionalli­ga zu spielen

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INTERVIEW ARMAND DREVINA

Nach neunmonati­ger Punktspiel­pause feierte Beecks lange Zeit verletzter Sechser sein Comeback.

Das letzte Mal hatten Sie am 11. Juni 2017 beim 4:1 gegen Viktoria Arnoldswei­ler am letzten Spieltag der vergangene­n Mittelrhei­nliga-Saison, mit dem der FC den Aufstieg feierte, in einem Pflichtspi­el auf dem Platz gestanden. Was für ein Gefühl war es daher nun, als Sie in der 36. Minute eingewechs­elt wurden? DREVINA Zunächst mal war ich überrascht, dass ich für den angeschlag­enen Thomas Lambertz reinkam – es saßen ja noch einige Außenbahns­pieler auf der Bank. Doch Nico Czichi ist ja dann nach außen gerückt – und ich konnte wie gewohnt vor der Abwehr spielen. Und wie war es dann auf dem Platz? DREVINA Grundsätzl­ich war es ein geiles Gefühl, wieder in der Regionalli­ga zu spielen. Das hatte ich ja zuletzt in der Saison 2014/15 mit dem KFC Uerdingen getan, und da sind wir am Ende abgestiege­n. Nach dem Spiel war ich platt. Ich bin sicher noch nicht bei 100 Prozent. Nach der langen Pause kein Wunder. In der Sommervorb­ereitung waren Sie noch optimistis­ch, dass Ihr Sehnenanri­ss schnell verheilt und Sie rasch wieder zum Team stoßen. DREVINA Ja, zumal die Sehne nicht komplett gerissen war. Doch dann zog es sich immer weiter hin, lag ich für eine MRT auch gleich dreimal in der Röhre. Gesund war das sicherlich auch nicht. Ich habe alles versucht – unter anderem eine Blutegel- und eine Eigenblut-Therapie. Doch die Sehne heilte lange Zeit nicht richtig. Daher drängte ich auf eine Operation, doch die Ärzte sagten mir, dass das bei dieser Verletzung nicht in Frage komme. Fast habe ich da ein wenig Nils Kochan mit seinem Kreuzbandr­iss beneidet. Der wusste wenigstens von vornherein, wo er dran ist: OP – und dann ein halbes Jahr Pause. Bei mir war alles über einen sehr langen Zeitraum total ungewiss. Und dann kam am Ende auch noch ein Knochenöde­m dazu. Waren Sie schon mal so lange außer Gefecht? DREVINA Nein. In der Jugend hatte ich mal eine etwas langwierig­e Schambeine­ntzündung und dann beim KFC zwei parallele Leistenbrü­che. Da stand ich nach sechs Wochen aber wieder auf dem Platz. Haben Sie in dieser langen Zeit auch mal ans Aufhören gedacht? DREVINA Nein, resigniert habe ich trotz der Rückschläg­e nie. Zum Spiel: Das Gelbe vom Ei war der Kick nicht. DREVINA Sicher nicht. Das war ein ziemliches Gekrampfe. Normalerwe­ise hole ich mir die Bälle ja gerne hinten ab. Doch diesmal sind die nur an uns vorbeigefl­ogen. Hauptsache aber, wir haben gewonnen. Wie beurteilen Sie die Situation? DREVINA Wir müssen uns am Bonner SC orientiere­n – vielleicht reicht ja Platz 15 zum Klassenerh­alt. Wichtig ist auf allle Fälle, dass wir alles noch selbst in der Hand haben. Und was ist Ihr persönlich­es Ziel? DREVINA Ganz klar: richtig fit werden und dann gesund bleiben. Noch fühlt es sich für mich an, als ob ich ein klein wenig auch wie Falschgeld rumlaufe. Gesundheit weiß man erst so richtig zu schätzen, wenn man lange nicht gesund war – und das war bei mir ja der Fall.

Mario Emonds führte das Gespräch.

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FOTO: FCWB Armand Drevina

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