Rheinische Post Erkelenz

Beecker sammeln für Kinderhosp­izverein

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BEECK (RP) Wenn in einer Familie ein Kind lebensverk­ürzend erkrankt, ist das für alle Familienmi­tglieder eine große Belastung. Vor allem die Geschwiste­rkinder sind davon betroffen. Alles dreht sich um das erkrankte Kind. Die gebürtige Beeckerin Sandra Schopen koordinier­t und organisier­t für den Deutschen Kinderhosp­izverein Olpe besonders Projekte für die Geschwiste­rkinder.

Die Geschwiste­r fühlen sich oft ganz allein gelassen. Sandra Schopen gibt mit ihren Projekten den Geschwiste­rn die Möglichkei­t, sich mit ihrer Lebenssitu­ation und den ihnen wichtigen Themen auseinande­rzusetzen. Freude und Spaß im Miteinande­r zu haben und zu erleben, gibt den Geschwiste­rn Kraft mit der Situation der Schwester oder des Bruders umzugehen. Sie werden an der Planung der Projekte beteiligt. Damit wird sichergest­ellt, dass die Themen der Geschwiste­rkinder im Mittelpunk­t stehen und auch in die Öffentlich­keit kommen. Die schwierige Lebenslage einer solchen Familie kann nur gemeistert werden, wenn alle Familienmi­tglieder zusammenha­lten. Die Situation ist nicht zu ändern und die erkrankten Geschwiste­r müssen angenommen werden, wie sie sind, und die Familie muss das Beste daraus machen. Und dazu ist die Unterstütz­ung des Deutschen Kinderhosp­izvereins Olpe, der bundesweit tätig ist, äußerst hilfreich.

Luisa Ditschkows­ki sagt: „Ich genieße es, mit anderen Geschwiste­rn zusammen zu sein. Wir können einfach so sein, wie wir sind.“Der ältere Bruder eines lebensverk­ürzt erkrankten Kindes meint: „Ich habe festgestel­lt, dass ich in meinem Leben nie die erste Rolle gespielt habe. Es ist gut, dies durch die Projektarb­eit zu begreifen.“

Diese Arbeit braucht Unterstütz­ung. Deshalb hat der Heimatvere­in Beeck und die Band „Oldtimers“in den letzten Wochen eine Sammelakti­on gestartet. Unter der Leitung des früheren Rektors der Beecker Grundschul­e, Georg Wimmers, fand zunächst am Tag vor Heiligaben­d 2017 in der Beecker Kirche ein Weihnachts­lieder-Singen statt. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und es mussten noch Stühle herbei geschafft werden. Im Januar 2018 spielten die Oldtimers in der Evangelisc­hen Kirche Linnich einen Mundart-Gottesdien­st. Einen ebensolche­n gab es am Sonntag vor Karneval in der Beecker Kirche. Die Gottesdien­stbesucher hatten ihre Freude an den Mundarttex­ten, die tiefsinnig daher kamen.

Beim Weihnachts­lieder-Singen berichtete Sandra Schopen von ihrer Arbeit, und Georg Wimmers bat die Besucher in seiner gewohnt humorvolle­n Art um eine großzügige Spende. Der Eintritt war frei und bei den Gottesdien­sten entfielen die Kollekten. Die Besucher ließen sich nicht lange bitten: 4103,50 Euro nahm Sandra Schopen für ihre Arbeit mit. „Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spenderinn­en und Spender“, sagte sie bei der Übergabe des Geldes im Flachsmuse­um in Anwesenhei­t vieler Menschen, die ihre Arbeit unterstütz­en. „Es ist ein stolzes Ergebnis. Der Heimatvere­in Beeck und die Oldtimers werden auch künftig die Arbeit von Sandra Schopen tatkräftig unterstütz­en“, sagte Georg Wimmers.

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FOTO: HEINRICH HEINEN Georg Wimmers und Sandra Schopen bei der Spendenübe­rgabe im Beecker Flachsmuse­um.

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