Rheinische Post Erkelenz

MIT HEDWIG KLEIN Die Mutter der Ateliereta­ge

- NICOLE PETERS STELLTE DIE FRAGEN.

Die Ateliereta­ge im Kloster Wegberg existiert seit zehn Jahren. Hedwig Klein hat sich 2008 für deren Gründung stark gemacht.

WEGBERG Die Ateliereta­ge mit ihren zehn Künstlern feiert am Wochenende, 14. und 15. April, zehnjährig­es Bestehen. Hedwig Klein war zur Gründungsz­eit Bürgermeis­terin, hatte sich vehement für diese Nutzung der ehemaligen Klosterzel­len eingesetzt und die Unterstütz­ung durch den Rat der Stadt Wegberg bekommen. Sie erläutert im Gespräch die Einzelheit­en. Wieso ist damals ein neues Nutzungsko­nzept für das Alte Kloster erforderli­ch geworden? KLEIN 2005 wandte sich Pater Franz an mich und fragte, ob es in der Nähe der Kirche eine Wohnung gebe, die er mit Pater Laetantius beziehen könne. Wegen ihrer gesundheit­lichen Situation – beide waren erkrankt – und weil sie nur noch zu zweit seien, sei das Kloster als Wohnung nicht mehr geeignet. Sie bezogen die obere Etage in einem Mehrfamili­enhaus an der Burgstraße, in dem ehemals die Bäckerei ‚Van Well’ untergebra­cht war. Das war ideal für die beiden Patres, weil sie dort ihr klösterlic­hes Leben gemeinsam ausüben konnten. Für das alte Kloster musste eine neue Verwendung gefunden werden. Welche Überlegung­en hatte es dazu gegeben? KLEIN Das Bistum Aachen war daran interessie­rt, das Kloster zu verkaufen. Der Kirchenvor­stand – und dabei wurde er von der Stadt Wegberg unterstütz­t – wollte auf gar keinen Fall einen Verkauf. Für das Kloster, in so zentraler Lage in der Innenstadt, musste ein Verwendung­szweck gefunden werden, der die Innenstadt stärken und beleben konnte. Wie ging es mit dem Kloster weiter? KLEIN Es bewarb sich unter anderem das Ehepaar Olivier-Sicher aus Erkelenz; es wollte im Kloster eine Kunstschul­e einrichten. Außerdem interessie­rte sich Gabi Lufen für den „linken Trakt“, um die Musicalsch­ule ‚Power Stage’ zu gründen und zu betreiben. Sie hat mehrere Jahre dort sehr erfolgreic­h gearbeitet und auch eine sehr gute Resonanz gehabt. Im rechten Trakt wurden notwendige Büro- und Konferenzr­äume der Pfarrei untergebra­cht. Die Kunstschul­e wurde – aufgrund verschiede­ner Probleme – schon nach einigen Monaten aufgegeben. Der Rat beschloss, Standesamt und Friedhofsa­mt, die mehr Raumkapazi­tät brauchten, in diesem Klostertra­kt unterzubri­ngen, und hat einen entspreche­nden Mietvertra­g mit der Pfarre gemacht. Wie ist es zu den heutigen Aktivitäte­n in den ehemaligen Klosterzel­len gekommen? KLEIN Der Gedanke „Kloster und Kunst“war erhalten geblieben. Im Stadtmarke­tingprozes­s sind wir auf die Idee gekommen, dass es sicherlich Bürger gibt, die künstleris­ch tätig und vielleicht daran interessie­rt sind, eine der elf Klosterzel­len anzumieten. Auf einen Aufruf hatten wir sehr große Resonanz. Die meisten Künstler, die jetzt noch dabei sind, waren es von der ersten Stunde an. Hat sich das Konzept rückblicke­nd bewährt? KLEIN Ja, die Künstler haben sehr schnell ein Zuhause gefunden und immer betont, dass es eine richtige Entscheidu­ng gewesen sei. Zum einen konnten sie ihre Sachen liegenlass­en, mit denen sie arbeiteten; zum anderen waren sie ungestört bei ihrer Arbeit. Auch waren und sind sie bis heute ein richtiges Team. Sie schufen den Namen „Ate- lieretage“und führen regelmäßig Ausstellun­gen durch. In der Herbstzeit kam die Kunstoffen­sive im Klostergar­ten und Haus dazu, so dass wirklich die Kunst Schwerpunk­t geworden ist. Sie haben sich damals als Bürgermeis­terin für die jetzige Nutzung sehr eingesetzt. Besteht darin der Zusammenha­ng zu Ihrer Einbindung in die Festlichke­iten nächste Woche?

KLEIN

Das war für mich eine Überraschu­ng, dass sie diese Idee entwickelt haben. Da wir unsere Krankensta­tion in Burundi an einen Schwestern­orden übertragen haben, der bestrebt ist, aus der Station ein Krankenhau­s zu entwickeln, brauchen wir noch Geld und möchten die Spenden dafür einsetzen. Die Ordensschw­estern sind im Moment dabei, Pläne zu entwickeln. Schwester Revocate kommt im April nach Wegberg und wird alles erläutern.

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