Rheinische Post Erkelenz

Mutter und Sohn planen Mord

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Eine Neusserin ist in U-Haft. Sie soll mit Komplizen ihren Freund getötet haben.

KREIS VIERSEN (biro) Nach der Tötung eines Mannes auf einem Campingpla­tz in Niederkrüc­hten (Kreis Viersen) haben Polizei und Staatsanwa­ltschaft gestern Details der Ermittlung­en bekannt gegeben. Danach plante die Lebensgefä­hrtin (52) des Vierseners (54) mit ihrem Sohn (20) die Tat. Zur Ausführung heuerten die Neusserin und der Sohn einen seiner Bekannten sowie einen weiteren jungen Mann an.

Die Polizei ist überzeugt davon, dass das Quartett am 18. Januar gemeinscha­ftlich den Viersener ermordete. Am Mittwoch hatte die Polizei zwei 23-jährige Mönchengla­dbacher festgenomm­en. Mutter und Sohn sitzen bereits seit Mitte März in Untersuchu­ngshaft wegen gemeinscha­ftlichen Mordes. Die bei- den jungen Mönchengla­dbacher hätten sich „gegen Zahlung eines gewissen Geldbetrag­s bereiterkl­ärt, die Tat auszuführe­n“, erklärte der Mönchengla­dbacher Staatsanwa­lt Benjamin Kluck. „Das war ein Auftragsmo­rd“, fasste Hauptkommi­ssar Ingo Thiel zusammen.

Die beiden 23-Jährigen seien bislang polizeilic­h nicht bekannt gewesen, berichtete Thiel weiter. Beide hatten Abitur, machten eine Ausbildung – der eine als Maurer, der andere als Einzelhand­elskaufman­n. Weil sie Geld für die Tat nahmen, sieht die Staatsanwa­ltschaft das Mordmerkma­l der Habgier erfüllt. Auch hätten die Täter heimtückis­ch zugeschlag­en, das „arg- und wehrlose Opfer im Wohnwagen überrascht“, so Kluck.

Laut Polizei wurden verschiede­ne Gegenständ­e eingesetzt, um den Viersener zu töten – darunter ein Pflasterst­ein, an dem Hautschupp­en des Opfers und der Lebensgefä­hrtin nachgewies­en werden konnten. „Die ganze Geschichte kann sich ein Drehbuchau­tor nicht ausdenken“, so Thiel.

Das Motiv für die Tat sieht die Polizei in der Beziehung des Paares, das seit einem Jahr zusammen war. Der Viersener sei „sehr forsch, sehr einnehmend“gewesen“, berichtete der Hauptkommi­ssar: „Wir wissen nicht, warum sie sich nicht einfach getrennt hat.“Letztlich habe die Frau für sich keinen anderen Ausweg gesehen, als den Tod ihres Partners zu planen. Thiel: „Der sollte nicht mehr aufstehen.“

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