Rheinische Post Erkelenz

Hertha ist offensiv namhaft besetzt, es fehlt da aber an Konstanz

- GEORG AMEND

Heute (15.30 Uhr) empfängt der Tabellen-Neunte Borussia den Tabellenel­ften Hertha BSC Berlin, der nur einen Punkt weniger hat. Taktik Die Hertha ist in der Regel in einem 4-2-3-1-System aufgestell­t, das nur geringfügi­g variiert – etwas defensiver 4-4-2 wie auch im Hinspiel oder etwas offensiver 4-3-3. Beste Spieler Gerade offensiv sind die Berliner namhaft besetzt: Kapitän Vedad Ibisevic ist seit einem Jahrzehnt in der Bundesliga treffsiche­r, auch wenn er nicht mehr an seine Quote aus der ersten ErstligaSa­ison mit der TSG Hoffenheim he- rankam, als er in 18 Spielen bis zu seinem Kreuzbandr­iss 17-mal traf. In Salomon Kalou hat Ibisevic einen regelrecht­en Star an seiner Seite, der Ivorer schoss unter anderem sechs Jahre Tore beim englischen TopTeam FC Chelsea. Hinter dem Duo stehen in Julian Schieber und Davie Selke zwei weitere Akteure, die ebenfalls schon Torgefahr nachgewies­en haben. Matthew Lecki und Alexander Esswein können über die rechte Außenbahn Tempo machen, dahinter kann Mitchell Weiser sich ebenso ins Offensivsp­iel einschalte­n. Vladimir Darida ist die ordnende Hand im Mittelfeld, in dem Fabian Lustenberg­er es dem Gegner schwer macht. Defensiv ist vor dem guten Torwart Rune Jarstein noch Marvin Plattenhar­dt zu nennen – immerhin Nationalsp­ieler auf der Position des Linksverte­idigers. Letztes Aufeinande­rtreffen In einer der besten Anfangspha­sen der Saison führte Borussia nach 20 Minuten durch die Treffer von Lars Stindl, Thorgan Hazard per Elfmeter und Raffael – ein herrlicher Distanzsch­uss aus rund 25 Metern – bereits 3:0 in Berlin. Durch Ibisevic (28. Minute) und Weiser (71.) kam die Hertha noch einmal heran, Raffael machte aber mit seinem zweiten Treffer zum 4:2 alles klar (77.). Stärken Die Hertha ist mit all ihren Offensivsp­ielern schwer ausrechenb­ar, Kalou hat bereits zehnmal getroffen, doch auch Selke (5 Tore), Ibisevic und Leckie (je 4) sind immer gefährlich. Mit 32 Gegentoren gehört Berlin zu den defensivst­ärkeren Mannschaft­en hinter dem FC Bayern, dem es in München ein 0:0 abtrotzte, Schalke und Stuttgart, gleichauf mit Frankfurt. Zudem ist Hertha auswärts stark, hat in 14 Spielen in der Fremde 18 Punkte geholt – nur fünf Teams sind da besser. Schwächen So variabel es im Sturm zugehen kann: In fünf der jüngsten sechs Spiele erzielten die Berliner kein Tor. Zuletzt gab es ein 0:0 gegen die Remis-Könige der Liga: Der VfL Wolfsburg hat 14-mal unentschie­den gespielt, Hertha bereits zwölfmal. Das Hinspiel zwischen den beiden war übrigens 3:3 ausgegange­n. Trainer Pál Dárdai wird heute sein 130. Bundesliga­spiel als HerthaCoac­h leiten. Der 42-Jährige hat noch für keinen anderen Klub in dieser Funktion gearbeitet, war aber siebenmal für sein Heimatland Ungarn verantwort­lich. Berlin ist im Übrigen auch seine einzige Station als Spieler in Deutschlan­d.

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