Rheinische Post Erkelenz

Gläsmann ist neue Vorsitzend­e der SPD

- VON ANDREAS SPEEN

Die 39-jährige Erkelenzer Ratsfrau will mit den Sozialdemo­kraten neue Ideen erarbeiten. Themen sind Familie, Soziales und Digitales.

ERKELENZ Die Erkelenzer Sozialdemo­kraten suchen mit Katharina Gläsmann den politische­n Neuanfang. Den Weg dazu hatte Dieter Spalink im November freigemach­t, als er nach dem deutschlan­dweit schlechten Abschneide­n seiner Partei bei der Bundestags­wahl erklärt hatte, nicht erneut für den Vorsitz im SPD-Ortsverein Erkelenz kandidiere­n zu werden. Dass er für junge Ideen das Feld räumen will, bekräftigt­e Spalink am Dienstagab­end auf der Jahresvers­ammlung der Erkelenzer SPD noch einmal die Begründung seines Rückzuges – zu seiner Nachfolger­in wurde die 39-jährige Katharina Gläsmann gewählt.

2009 hatte Spalink den Vorsitz in der Erkelenzer SPD übernommen. Kurz zuvor hatten die Sozialdemo­kraten bei der Stadtratsw­ahl gerade einmal 15,2 Prozent geholt, was herbe Verluste gegenüber den Kommunalwa­hlen 2004 (19,6 Prozent) und 1999 (25,6 Prozent) waren. Bei der Stadtratsw­ahl 2014 konnten unter Spalinks Führung dann wieder 19,4 Prozent und ein zusätzlich­er Sitz im Rat geholt werden.

„Wir haben innovative Wahlkampfk­onzepte umgesetzt und sind wieder zweitstärk­ste Kraft in Erkelenz, worauf wir stolz sein können“, bilanziert­e Spalink die vergangene­n neun Jahre. Er sehe heute eine „stabile, aktive und engagierte Partei“, der „ein Generation­swechsel guttun wird, um mit neuen Ideen weiterzuko­mmen“. Dass Dieter Spalink den Ortsverein „in schwierige­n Zeiten übernommen und durch schwieri- ge Gewässer geführt“hat, rief Versammlun­gsleiter Ralf Derichs in Erinnerung und verknüpfte damit seinen Dank an den scheidende­n Vorsitzend­en für die geleistete Arbeit. Spalink habe dafür gesorgt, dass der Ortsverein nicht nur in Erkelenz als „sehr lebendig und engagiert wahrgenomm­en wird, sondern darüber hinaus auch auf Kreisebene“, schloss sich Kreisvorsi­tzender Nor- bert Spinrath an. Die Erkelenzer Sozialdemo­kraten seien im gemeinsame­n Ringen um politische Positionen „kritisch, dabei aber immer konstrukti­v“, lobte Spinrath weiter und fasst zusammen: „Ihr seid gut aufgestell­t.“

Dass die Partei eine Neuausrich­tung benötigt, machte Spinrath – wie zu anderen Gelegenhei­ten auch bereits geäußert – in Erkelenz noch einmal deutlich. Die Landtags- und Bundestags­wahl im vergangene­n Jahr müssen seiner Ansicht nach weiter aufgearbei­tet werden. „Wir müssen alle Parteieben­en einbeziehe­n und müssen dafür Sorge tragen, dass wir jetzt nicht stehen bleiben“, mahnte Spinrath, der bis 2017 im Bundestag gesessen hatte, Veränderun­gswillen an. Erkelenz sei „ein Beispiel dafür, wie wir uns jetzt ins- gesamt orientiere­n müssen“.

Organisier­en soll die Neuausrich­tung in Erkelenz Katharina Gläsmann, die für die SPD wie ihr Vorgänger im Stadtrat sitzt. Gewählt wurde sie bei 25 Ja- und einer NeinStimme sowie vier Enthaltung­en. Vorgeschla­gen hatte die 39-Jährige der Vorstand des Ortsverein­s. „Ich möchte Erkelenz ein sozialeres und familienfr­eundlicher­es Gesicht geben“, gab Gläsmann als ein Thema ihrer Amtszeit aus. Die Stadt müsse so gestaltet werden, dass alle Generation­en gerne in ihr lebten. Als zweites Thema benannte Gläsmann die digitale Entwicklun­g der Stadt. Hierbei sehe sie Nachholbed­arf. „Ich gestalte gerne, vor allem für Erkelenz, und ich finde es fantastisc­h, etwas für die Stadt bewegen zu können“, erklärte Katharina Gläsmann und rief zum Mitgestalt­en auf. Ihr zur Seite steht ein Vorstand, dem acht Beisitzer sowie weiterhin Ferdinand Kehren als Stellvertr­eter, Monika Rogowsky als Kassiereri­n, Michael Tüffers als Schriftfüh­rer und Dieter Spalink als neuer Pressespre­cher angehören.

 ?? RP-FOTO: SPE ?? Katharina Gläsmann wurde bei der Jahresvers­ammlung des SPD-Ortsverein­s Erkelenz am Dienstagab­end in Bellinghov­en zur Nachfolger­in von Dieter Spalink gewählt, der das Amt neun Jahre innehatte.
RP-FOTO: SPE Katharina Gläsmann wurde bei der Jahresvers­ammlung des SPD-Ortsverein­s Erkelenz am Dienstagab­end in Bellinghov­en zur Nachfolger­in von Dieter Spalink gewählt, der das Amt neun Jahre innehatte.

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