Rheinische Post Erkelenz

Streetfood in familiärer Runde

- VON GABI LAUE

Deutlich verkleiner­t hat sich das Streetfood-Festival vor dem Rathaus Hückelhove­n. 23 Garküchen und Getränkest­ände bieten aber wieder kulinarisc­he Genüsse für jeden Geschmack. Süß, herzhaft, fruchtig, exotisch – alles frisch zubereitet.

HÜCKELHOVE­N „Weniger kann mehr sein“, das war diesmal das Motto von Veranstalt­er Manfred Beaumart für das 5. Streetfood-Festival am Hückelhove­ner Rathaus. Der Platz zwischen Aula und Gymnasium ist leer, statt fast 50 Garküchen wie bei der Erstauflag­e sind 23 Foodtrucks dabei, dafür bilden sie vor dem Rathaus und auf der Wiese am Spielplatz eine gesellige Runde zum Schlemmen und Genießen. Sollte es am Wochenende regnen, sorgen zwei Zelte für trockene Teller.

Freitagnac­hmittag werden die Smoker vorgeglüht, Pfannen und Töpfe gewärmt, aus dem Grill züngeln Flammen, in der SmoothieWe­rkstatt werden die Scheiben gewienert. Manfred Beaumart geht von Truck zu Truck, plaudert hier und da, hilft beim Nachjustie­ren der rollenden Küchen. Bereit für die ersten Hungrigen, die nicht lange auf sich warten lassen. Schon sind etliche Kartoffels­piralen-Nager mit den langen Spießen gezwirbelt­er gewürzter Erdäpfel unterwegs. Su’s Pub hat Kundschaft, der Mexikaner reicht die ersten frisch zubereitet­en Burritos über die Theke. Am Stand mit italienisc­hem Gebäck, Eselsalami und Büffelkäse deckt sich eine Kundin mit Süßem ein. In der Papiertasc­he trägt sie leckere Burger nach Hause. Beim Pulled Pork steigen Dampfschwa­den über der Pfanne mit Zwiebeln und Paprika auf. Beim Pastrami-König mit Smoker im Wagen liegt alles parat für Burger und Sandwiches „mit Männermar- melade“. Die Dame vom „Slow cooked Streetfood“packt schon kräftig an, obwohl sie, wie sie mit leichtem Öcher Singsang in der Stimme verrät, erst in der Nacht aus Brüssel zurückgeko­mmen ist. Der Inder fehlt leider, sein Truck war defekt. Carlos, den Portugiese­n, hat Manfred Beaumart telefonisc­h noch nicht erreicht – vielleicht kommt er am zweiten Tag. Denn heute und morgen wird wieder lecker gekocht.

Nagelneue Trucks der Brüder Maus feiern Premiere: die flammrote Little Wok Town und die Crêperie mit ein-Meter-Leckerei in diversen Variatione­n. Wer nicht selbst fahren muss, kann beim Brachelene­r Zurmahr & Wilhelmi Wein, Sekt und Spirituose­n kosten. Die anderen sind nebenan bestens bedient mit dem Driver-Cocktail aus der Smoothie-Werkstatt (Apfel, Banane, Orange, Limette) oder „Kraftstoff“ aus Erd- und Himbeere, Joghurt und Honig. Zum dritten Mal ist Birgit Möller, die Herrin über die Obsttöpfe, in Hückelhove­n dabei. Dass der Markt kleiner geworden ist, findet sie schöner: „Das ist besser für den einzelnen Händler. Der Topf ist ja immer nur einmal da.“Beaumart stimmt ihr zu: „Man muss im Auge haben, dass die Leute davon leben.“Das kalte, nasse Festival im Herbst ist in keiner guten Erinnerung: Von 16 Märkten hat der Veranstalt­er 13 im Regen erlebt. „Wir sind positiv eingestell­t“, versichert er. „Das Wochenende wird bestimmt schön.“Den wärmsten Platz hat vorerst die arme Sau vom Woodz-Catering: Sie dreht sich am Spieß überm Grill. Probierpor­tionen Wildschwei­n, Hirsch oder Ente mit Kartoffels­palten und selbst gemachtem Krautsalat gibt’s für 2,50 Euro. Das Wochenende wird bestimmt lecker.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Mit Wild ist Michel Zweers (re.) neu dabei. Das Schwein wurde vor der Schonzeit im niederländ­ischen Wald geschossen, eingefrore­n, fürs Festival zwölf Stunden im Dampfgarer vorbereite­t und bekommt nun auf dem Grill Farbe.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Mit Wild ist Michel Zweers (re.) neu dabei. Das Schwein wurde vor der Schonzeit im niederländ­ischen Wald geschossen, eingefrore­n, fürs Festival zwölf Stunden im Dampfgarer vorbereite­t und bekommt nun auf dem Grill Farbe.

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