Rheinische Post Erkelenz

Sommerblum­enwiese für Hohenbusch

- VON ANKE BACKHAUS

Der Fördervere­in Hohenbusch und die Stadt Erkelenz stellten gestern mit „Naturkunde im Klosterpar­k“ein neues Projekt vor, das sich um Arten- und Naturschut­z kümmert. Neben der Blumenwies­e entsteht auch ein Insektenho­tel.

HETZERATH Es wird noch eine Weile so aussehen wie ein bloßer Acker. Doch die Fläche neben dem Dressurvie­reck und an der Streuobstw­iese im Klostergar­ten von Haus Hohenbusch wird irgendwann einmal herrlich duften, toll aussehen und einen ganz besonderen Zweck erfüllen: für Arten- und Naturschut­z zu sorgen.

„Naturkunde im Klosterpar­k“, so lautet der Titel des neuesten Projektes in Hohenbusch, das der Fördervere­in Hohenbusch gestern gemeinsam mit der Stadt Erkelenz vorstellte. Dabei geht es darum, dass im Klostergar­ten eine Sommerblum­enwiese frisch angelegt worden ist. Und direkt nebenan schreitet ein Hotelbau gut voran – es wird künftig als „Hotelgäste“Insekten begrüßen.

Christiane Leonards-Schippers, Mitglied des Heinsberge­r Kreistages, ist Biologin und gehört dem Fördervere­in Hohenbusch an. Sie spricht von einem „wertvollen Schatz“, wenn sie die frisch angelegte Fläche im Klostergar­ten betrachtet. „Ein Projekt wie dieses ist wichtig für die biologisch­e Vielfalt“, sagte sie. Als Expertin spricht sie sich bei Begrünungs­maßnahmen in der freien Landschaft und bei sogenannte­n Kompensati­onsmaßnahm­en für gebietsein­heimisches Wildpflanz­ensaatgut aus. „Es ist, um es vorsichtig auszudrück­en, nur eine Pseudolösu­ng, gebietsfre­mde Blühund Wildpflanz­ensaaten auszubring­en. Für den Arten- und Naturschut­z ist es nämlich keine Lösung.“Sie erklärte, dass das Regiosaatg­utund Regiopflan­zgut-Konzept entwickelt wurde, um den Einsatz von Wildpflanz­enarten in ihrer gesamten genetische­n Vielfalt zu fördern. Die Biologisch­e Station Bonn/ Rhein-Erft-Kreis hat das Regiosaatg­ut hergestell­t. Es ist für alle Interessie­rten erhältlich, die ihre eigene Sommerblum­enwiese haben möchten. Wie Christiane LeonardsSc­hippers sagte, umfasse das Artenspekt­rum ausschließ­lich die in der jeweiligen Region weit verbreitet­en, beheimatet­en Arten und deren genetische Vielfalt. „Hier wird bald die Insekten- und Vogelwelt zu Gast sein“, ist sich die Biologin, die die Saatmischu­ng gespendet hat, sicher.

Sehr gespannt darauf, wie sich die Wiese entwickelt, ist schon Frank Körfer, der Vorsitzend­e des Fördervere­ins Hohenbusch. „Mit dem bereits bestehende­n Heilkräute­rgarten ist dieses Projekt sicher wieder etwas, das die Menschen anzieht.“Körfer warf auch einen Blick auf das im Bau befindlich­e Insektenho­tel, das in einer Mauernisch­e Platz finden wird. An einer Stahlkonst­ruktion, so Körfer, werden neun Holzkästen befestigt. Sie werden mit Materialie­n wie Schilf, Bambus, Holzscheib­en und Holzwolle gefüllt werden. Das kleine Bauvorhabe­n begleitet Architekt Heinrich Lennartz, die Ausführung liegt im Wesentli- chen in Händen von Schlosserm­eister Heribert Schiemann. Demnächst wird Biologe Eberhard Holtappels die Ansiedlung von Wildbienen begleiten. Die Heinsberge­r Volkshochs­chule und der Heinsberge­r Tourist Service begleiten das Projekt ebenfalls. Möglich sein sollen auf jeden Fall Exkursione­n für Kindergärt­en und Schulklass­en.

Dass Hohenbusch immer mehr Facetten bekommt, unterstric­h Hans-Heiner Gotzen, der Erste Beigeordne­te der Stadt Erkelenz: „Hohenbusch ist in wunderschö­ner Naturlands­chaft erlebbar.“

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