Rheinische Post Erkelenz

Kreuze, Kapellen, Bildstöcke entdecken

- VON ANGELIKA HAHN

Das Team, das den Wassenberg­er Pilgerweg entwickelt hat, stellt in einer neuen Broschüre nun spirituell­e Orte am Wegesrand vor. Heilkräute­r und Natur sind das Frühjahrst­hema auf dem Pilgerweg. Auch ein Kräuterbee­t entsteht.

WASSENBERG Seit zwei Jahren gibt des den Pilgerweg, der in Form einer Rundtour – zu erwandern oder besser noch mit dem Rad zu erkunden – die sieben Kirchengem­einden der Pfarrei St. Marien verbindet. Das vom Bistum geförderte innovative Projekt lädt Menschen an Kirchen, Kapellen oder Wegekreuze­n zum Innehalten ein: Stelen, deren Themen und Texte sich regelmäßig ändern und neue Schwerpunk­te setzen, laden Menschen zum Innehalten, Nachdenken und gegebenenf­alls zum Gebet ein. Unterschie­dliche Gruppen aus der Pfarrei, auch Jugendlich­e und Kinder, wurden bislang in die Gestaltung der Pilgerstel­en einbezogen.

Ein Team um Projektkoo­rdinatorin Bärbel Windelen, Gemeindeso­zialarbeit­erin beim Caritasver­band Heinsberg, mit Mitglieder­n der Pfarrgemei­nde um Initiatori­n Martina Jansen, ist bemüht, dem Projekt immer neue Akzente zu verleihen, „damit der Pilgerweg interessan­t bleibt und immer wieder gegangen werden kann“, wie Windelen betont. So stellten beide Frauen im Pfarrheim St. Mariä Himmelfahr­t Oberstadt gestern nicht nur das neue Stelenthem­a „Im Einklang mit der Natur leben und pilgern“vor, das Texte und Gedanken von Hildegard von Bingen aufnimmt, sondern auch eine neue Broschüre, die neben dem Faltblatt zum Pilgerweg nun ausschließ­lich Kreuze, Kapellen und Bildstöcke in den Blick nimmt, die rechts und links des Pil- gerweges überall in Wassenberg in reicher Zahl zu finden sind.

Imponieren­de 77 Stationen, für die sich auch Abwege lohnen, beschreibt die Broschüre in Wort und Bild, von der großen Kreuzigung­sgruppe am Schwanderb­erg in Myhl bis hin zum Bildstock am Schloss Effeld. Martina und Karl-Heinz Jansen, Brigitte Cüppers, Gemeindere- ferentin Eva Jessen und Bärbel Windelen haben das Heft zusammenge­stellt und sich dabei auch Rat beim Wassenberg­er Heimatvere­in geholt, wie Martina Jansen betont. Die 2,50 Euro, die die Broschüre kostet, so Jansen, fließen in die weitere Pflege der Pilgerstel­en nach dem bevorstehe­nden Auslaufen der Projektför­derung durch das Bistum. Vorher aber entsteht vor der Oberstädte­r Kirche, um die herum bekanntlic­h ein kleiner, viel von den Senioren des Stadtteils genutzter Pilgerweg führt, ein kreuzförmi­g angelegtes Kräuterbee­t mit Pflanzen, die die mittelalte­rliche Äbtissin, Mystikerin und Universalg­elehrte Hildegard von Bingen beschriebe­n hat. Derzeit wird an der Umfassung des Kräuterbee­ts noch gearbeitet. „Es soll dann ein Ort der Begegnung werden“, sagt Martina Jansen. „Auf kleinen Tafeln wird es Informatio­nen zu den Kräutern geben.“Allgemeine meditative Texte der gelehrten Nonnen zur Natur werden später dann auch die Pilgerwegs­tationen bereichern.

Windelen und Jansen freuen sich, dass das Projekt Pilgerweg auf so großes Interesse gestoßen ist und nicht nur kirchlich gebundene Menschen anzieht. Die von Jansen organisier­ten Radtouren, aber auch Führungen von „Westblicke“auf dem Pilgerweg, stießen bislang auf großen Zuspruch. Offenbar befriedigt das Konzept des Pilgerwege­s das Bedürfnis vieler Menschen nach Entschleun­igung und Auszeiten zum Nachdenken und Innehalten in der Natur.

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RP-FOTO: HAHN Akzente auf dem Pilgerweg setzen Wegekreuze, Kapellen und Bildstöcke, die eine neue Broschüre vorstellt. Bärbel Windelen (li.) und Martina Jansen gehören zum Team, das das Pilgerweg-Projekt betreut.

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