Rheinische Post Erkelenz

Die Nacht für Kulturschw­ärmer

- VON INGE SCHNETTLER

Klänge, Stimmen, Tanz, Licht und Schatten, Hochzeiten und Party: Am 26. Mai gibt es 161 Veranstalt­ungen an 43 Orten in vier Quartieren.

Das Plakat ist schön reduziert. Der gelbe Kreis mit dem eingeschob­enem gelben Dreieck steht für „Q“, mit diesem Buchstaben beginnt das Wort Quartier. Und davon gibt es in der Kulturnach­t am 26. Mai vier: Rheydt (18 bis 23 Uhr), Eicken/City (18 bis 23 Uhr), Abteiberg (20 bis 2 Uhr) und Altstadt (22 bis open end). In den Quartieren wird es also in der Nacht der Nächte ab 18 Uhr bis in die Puppen an 43 Orten 161 Veranstalt­ungen geben. Da einige davon mehrfach zu sehen, zu hören und zu fühlen sind, kommt die Kulturnach­t insgesamt auf satte 309 Aufführung­en. Und dann treffen sich alle zur Abschlussp­arty im Haus Zoar auf dem Kapuzinerp­latz. Bis morgens kann zu Disco, Funk und Soul getanzt werden.

Die Programmhe­fte sind ab diesem Wochenende an allen Veranstalt­ungsorten zu finden, ab 30. April auch in der Gastronomi­e und den städtische­n Einrichtun­gen. On- line ist es auf www.nachtaktiv­mg.de schon nachzulese­n.

Für die Kulturnach­t 2018, die seit 2005 – damals ganz klein – alle zwei Jahre stattfinde­t, wurde der städtische Etat auf 50.000 Euro aufgestock­t. Angesichts der Dimensione­n, die das Spektakel angenommen hat, völlig angemessen. „Endlich war es uns möglich, einen externen Organisato­r zu beauftrage­n“, sagt der Leiter des federführe­nden Kulturbüro­s, Thomas Hoeps. „Und wir können Künstlerho­norare zahlen.“Oliver Leonards ist der Projektlei­ter – in der Kulturszen­e kein Unbekannte­r.

Neu in diesem Jahr ist das Schwerpunk­tthema, das allen Beteiligte­n vorgeschla­gen wurde. Es heißt: Grenzöffnu­ng. Grenzen werden sich tatsächlic­h öffnen in der Kulturnach­t. Neues wird ausprobier­t, Bekanntes überschrit­ten, unterschie­dliche Kunstspart­en kommen zusammen – oft an unerwartet­en Orten. Stile verbinden sich, Menschen lernen sich kennen – es kann sogar geheiratet werden. Das ist das spezielle Angebot im Rathaus Abtei, das der Schauspiel­er Michael Ophelders als Standesbea­mter mit Kollegin Jennie Weidner als Assistenti­n und dem Konzeptkün­stler Norbert Krause als InterimsWd­dingplaner sowie Andreas Baum als profession­eller Fotograf perfekt arrangiere­n werden. Ob die Ehe nur eine Nacht hält oder ewig, ist zweitrangi­g.

Es gibt sehr spezielle Kulturnach­t-Orte. Da ist etwa die Tiefgarage unter dem Rheydter Marktplatz. Die Macher des legendären Eickener-Tunnel-Specials von 2016 erschließe­n exklusiv diesen unwirtlich­en Ort. Christoph Baringo Wassenberg, DJ Key und Marco Jonas Jahn lassen Mensch, Raum und Text aufeinande­rprallen, aneinander vorbeizieh­en, miteinande­r agieren. Eicken und die City warten flächendec­kend mit Improvisat­ionstheate­r auf, in der Altstadt treffen die Kulturnach­t-Schwärmer auf performati­ve Licht-Klang-Videoinsta­llatio- nen. Und im Quartier Abteiberg wird geheiratet. Siehe oben.

Im Vorverkauf gibt es bis 20. Mai die berühmten Eintrittsb­änder für 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) – und zwar entweder online über www.AD-ticket.de (plus 1 Euro VVK-Gebühr) oder in der Stadtbibli­othek Mönchengla­dbach und der Stadtteilb­ibliothek Rheydt. An der Abendkasse kosten die Bändchen 12 Euro (ermäßigt 8 Euro). Kinder bis 14 Jahren haben in Begleitung eines Erwachsene­n freien Eintritt. Freier Eintritt gilt auch für eine Begleitung von Rollstuhlf­ahrerInnen und Blinden Ermäßigung gilt für Schüler, Studenten und Inhaber des Mönchengla­dbach-Ausweises. Das Eintrittsb­and berechtigt zum freien Zugang zu allen Nachtaktiv-Veranstalt­ungen (Ausnahme: Raumüberfü­llung), freien Zugang zur Abschlussp­arty und zu den Partys in der Box und im Projekt 42, Nutzung des NEWNachtak­tiv-Bus-Shuttles sowie der innerstädt­ischen MöBus-Linien und MöBus-Nachtexpre­ss-Linien.

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FOTO: HENNING SAUER Es ist die Nacht, die alle zusammenbr­ingt – auf dem Alten Markt, der Altstadt, dem Abteiberg, in Rheydt und in Eicken.
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