Rheinische Post Erkelenz

Bayerns A2-Elf wird sich zeigen wollen

- JANNIK SORGATZ

Es werden etwas mehr Leute zugucken als sonst in der Bundesliga: Borussias Auftritt beim FC Bayern wird im FreeTV auf Sky Sport News HD übertragen. Für den Rekordmeis­ter ist es eines von drei Live-Spielen vor großem Publikum binnen einer Woche: Am Mittwoch zogen die Bayern gegen den FC Sevilla ins ChampionsL­eague-Halbfinale ein und müssen am Dienstag im DFB-Pokal-Halbfinale bei Bayer Leverkusen ran. Taktik Zuletzt fiel die Wahl von Jupp Heynckes meist auf ein 4-1-4-1 mit nur einem Sechser. Der dürfte heute Sebastian Rudy heißen. Ganz vorne ist mit Sandro Wagner zu rechnen. Der Rest hängt davon ab, wem der Trainer eine Pause gönnt. Beste Spieler „Weltklasse“ist bei zahlreiche­n Bayern-Profis keine hinreichen­de Beschreibu­ng ihrer Qualität. Kein Jahr vergeht, ohne dass einer von ihnen als „Weltfußbal­ler“nominiert ist. Und wenn dann eine A2-Elf mit Rudy, Wagner, oder Niklas Süle das Vertrauen erhält, stehen immer noch fast ausschließ­lich Nationalsp­ieler auf dem Rasen – die jede Chance nutzen müssen. Selbst Manuel Neuers monatelang­er Ausfall hat die Bayern nicht aufhalten können, weil Sven Ulreich formidabel hält. Letztes Aufeinande­rtreffen Thorgan Hazard und Lars Stindl brachten Borussia vor der Pause in Führung. Arturo Vidal gelang nur noch der Anschlusst­reffer für etwas uninspirie­rt stürmende, aber auch ersatzgesc­hwächte Bayern. Seitdem hat Gladbach aus 16 Spielen nur noch 16 Punkte geholt. Stärken 72 Punkte und 76 Tore nach 29 Spieltagen, Meister am 7. April – die Bayern bleiben in dieser Saison leicht unter ihren Höchstleis­tungen der vergangene­n Jahre, doch insgesamt hat Heynckes die Mannschaft nach Carlo Ancelottis Entlassung in allen Belangen wieder auf ein Niveau gehoben, das den ChampionsL­eague-Titel realistisc­h macht. Schwächen Vielleicht greif heute nicht jedes Rädchen ineinander, vielleicht sind die paar Bayern-Profis, die beim Sevilla-Spiel dabei waren, doch etwas müde. In dem Fall muss Borussia bereit sein. Trainer Jetzt aber wirklich? Bereits im Mai 2013 hatte Jupp Heynckes im Borussia-Park tränenreic­h seinen Abschied aus der Bundesliga gefeiert. In Gladbach stellten sich alle darauf ein, dass es das letzte Duell mit dem Rekordtorj­äger und Ex-Trainer gewesen war – doch im vergangene­n Herbst kam alles anders. Tieftrauri­g wirkte Heynckes im November nicht nach der Niederlage gegen Borussia.

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