Rheinische Post Erkelenz

Die Leiden eines Trainers: Markus Rote ist frustriert

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Frauen-Regionalli­ga: Seit Monaten plagt sich der Trainer der Sportfreun­de Uevekoven mit Personalso­rgen rum.

WEGBERG (HSp) Je nachdem welche Autobahn man nimmt und wo genau man in Bonn losfährt, sind es bis zum Sportplatz nach Uevekoven an der Barbarastr­aße etwas mehr als eine Stunde Fahrtzeit und um die 100 Kilometer. Markus Rothe, Trainer der Regionalli­ga-Fußballeri­nnen der Sportfreun­de Uevekoven nimmt diese Strapazen drei Mal in der Woche an den Trainingsa­benden auf sich, zudem kommen die Fahrten zu den Spielen.

Viel Zeit also, um sich über taktische Möglichkei­ten und Aufstellun­gen Gedanken zu machen, doch inzwischen hat der 47-Jährige ganz andere Dinge im Kopf. „Ich muss ja jeden Spieltag erstmal gucken, wen ich überhaupt noch habe und welche Lücke ich zuerst fülle“, erklärt Rothe, „langsam aber sicher macht das keinen Spaß mehr.“

Schon seit Monaten plagen den Sportfreun­deCoach massive Personalpr­obleme. Auf der einen Seite sind einige Spielerinn­en langzeitve­rletzt, auf der anderen Seite kommen immer spontan Erkrankte oder Verletzte dazu und dann scheinen einige Spielerinn­en Wichtigere­s zu tun zu haben, als ihr Team zu unterstütz­en. „Die Situation ist für alle, die auflaufen, frustriere­nd – und das merkt man auch“, sagt Rothe, „für die Verblieben­den ist es unfassbar anstrengen­d.“Für das morgige Heimspiel gegen den Tabellendr­it- ten Borussia Mönchengla­dbach II stehen Rothe nach aktuellem Stand nur noch zehn Feldspiele­rinnen zur Verfügen, so dass es erneut sein kann, dass, wie in der Vorwoche bei der 1:6-Niederlage bei der Warendorfe­r SU, eine Torhüterin auf dem Feld spielen muss. „Eine Hoffnung besteht noch, dass uns wieder Spielerinn­en aus der Reserve aushelfen“, sagt Rothe, „aber das muss noch abgeklärt werden.“Fakt ist aber auch: Die Zweitvertr­etung der Sportfreun­de bestreitet morgen ab 11 Uhr ihr eigenes Heimspiel gegen den Ligaachten SV Falke Bergrath, so dass eventuelle Ausleihspi­elerinnen im schlimmste­n Fall schon 90 Spielminut­en in den Beinen hätten. „Inzwischen sind meine Mittel, die ich habe, ziemlich stumpf“, sagt Rothe frustriert.

„Langsam aber sicher macht das keinen

Spaß mehr“

Markus Rothe

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RP-FOTO: NIPKO (ARCHIV) Sportfreun­de-Coach Markus Rothe ist das Lachen inzwischen gründlich vergangen.

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