Rheinische Post Erkelenz

Plätze zur Nachtpfleg­e angeregt

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Antrag der SPD im Kreistag. Es gibt bislang Möglichkei­ten der Tagespfleg­e im Kreisgebie­t, aber keine Nachtpfleg­eplätze, obwohl der Bedarf wächst.

KREIS HEINSBERG (RP) Die SPD im Kreistag hat in einem Antrag angeregt, neben Tagespfleg­eplätzen auch die Möglichkei­t neuer Angebote der Nachtpfleg­e im Kreis Heinsberg zu überdenken. Bislang hieß es, es bestehe kaum Nachfrage, aber jetzt scheint offenbar der Bedarf zu wachsen.

Die Einrichtun­gen der Tages- und der Nachtpfleg­e bilden ein Bindeglied zwischen der Pflege zu Hause und der Heimunterb­ringung. Ihr Sinn ist, die Pflegenden zu entlasten, dem/der Gepflegten aber gleichzeit­ig sein gewohntes Umfeld und seine Lebenssitu­ation zu erhalten, heißt es im Antrag der SPD. Das Ziel, ambulante Pflege vor stationäre­r Pflege zu bevorzugen, könne durch ein umfassende­s Angebot an Tages- und Nachtpfleg­eplätzen unterstütz­t werden. Die Nachtpfleg­e könne den oft schwierigs­ten Teil der Pflege „auslagern“. Sie könne den Pflegenden ebenso wie dem/der Gepflegten eine ruhige Nacht ermögliche­n. Die Form der Pflege eigne sich zum Beispiel für Demenzkran­ke, die nachts besonders aktiv sind und deren Angehörige deshalb unter akutem Schlafmang­el leiden, oder für Patienten, die auch nachts medizinisc­h behandelt oder überwacht werden müssen. „Die Nachtpfleg­e kann dazu beitragen, dass pflegende Angehörige auch weiterhin berufstäti­g bleiben können, wenn sie ihr pflegebedü­rftiges Familienmi­tglied in guten Händen wissen“, schreibt die SPD.

Der Pflegeplan des Kreises Heinsberg sehe keinen Bedarf an Nachtpfleg­eplätzen, obwohl die Bedeutung dieses Angebots in der Pflegeplan­ung laut SPD bekräftigt werde. Darüber hinaus werde in der Pflegeplan­ung 2015-2018 berichtet, dass in der trägerunab­hängigen Beratungss­telle Nachfragen zur Möglichkei­t der Nachpflege eingegan- gen seien. Da es kein Angebot zur Nachtpfleg­e gibt, aber laut Planungsze­itraum von 2016-2019 von einem Plus von 208 vollstatio­nären Pflegeplät­zen ausgegange­n wird, beantragt die SPD-Fraktion, dass die Kreisverwa­ltung auf die Einrichtun­g von Nachtpfleg­eplätzen hinwirkt. Zu diesem Zweck soll die Verwaltung beauftragt werden, Gespräche mit Trägern von Pflegeeinr­ichtungen zu führen. Da die Verwaltung an den jährlichen Pflegesatz­verhandlun­gen als örtlicher Sozialhilf­eträger teilnimmt, solle der Ausschuss für Gesundheit und Soziales die Verwaltung beauftrage­n, in diesen Gesprächen Einfluss zu üben.

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