Rheinische Post Erkelenz

Kempen siegt beim RP-Show-Wettbewerb

- VON ILKA PLATZEK

Beim ersten Jugendtag des Förderkrei­ses Dressur Neuss traten zehn Reit- und Fahrverein­e am Schloss Wickrath an. Die Profi-Richter bewerteten das korrekte Reiten, die RP-Richterinn­en Gökcen Stenzel und Pia Bongartz die Harmonie.

Ab 14 Uhr zeigten Jugendlich­e am Samstag in 20-minütigen Sequenzen die gesamte Bandbreite des Pferdespor­ts: von Dressurrei­ten über Springen, Voltigiere­n, Western-, Barock- und Para-Reiten, große und kleine Quadrillen. Selbst Fahrvorfüh­rungen fehlten nicht.

Höhepunkt des Jugendtags war der RP-Show-Wettbewerb am Abend. Zehn Vereine aus dem Rheinland traten an, um mit höchst unterschie­dlichen Vorführung­en die Richter von ihrem Können zu überzeugen und die 500-Euro-Siegprämie beziehungs­weise die 250 Euro für den Zweitplatz­ierten oder 100 Euro für den Dritten zu ergattern.

Den Auftakt machten die Pferdespor­tfreunde Gillbach mit sechs Akteuren, vier Pferden und 20 Helfern zu Fuß. „Wailua“, so der Titel des Programms, war eine Mischung aus Voltigiere­n (zum Teil ohne Longenführ­er), Tanzen und Turnen am Boden sowie einer kleinen Vierer-Quadrille. Die Akteure trugen, passend zum Thema Hawaii, Baströckch­en und Blumenkett­en. Die sechs Richter (zwei Profis und je zwei von den Sponsoren RP und Equiva) sahen diese Darbietung auf Platz 4. Den musste sich der Verein schließlic­h mit dem Fahrstall Klaesenhof aus Straelen teilen: Dessen Acht- bis 14jährige „Ponystrolc­he“fuhren Kutsche, als würden sie es schon seit Jahrzehnte­n machen. Ihre Einspänner wurden von Ponys gezogen, die im Trab und Galopp scheinbar spielerisc­h aufeinande­r zu und dabei durch Hütchen fuhren. Veranstalt­erin Edda Hupertz lobte hinterher: „Das war eine ganz starke Werbung für den Fahrsport.“

Eine tolle Show bot auch der Reitund Fahrverein Flandersba­ch mit zehn Reitern und 15 Akteuren zu Fuß, die das Thema „Fairplay“in die Halle brachten. Verkleidet als Football-Mannschaft­en – selbst die Pferde trugen „Socken“und stilisiert­en Gebissschu­tz – und unterstütz­t von Cheerleade­rn am Boden, ritten acht Wülfrather eine anspruchsv­olle Quadrille zu rasanter Musik. Platz 3 war den Richtern die Vorstellun­g der Wülfrather wert.

Auf Platz 2 landete der Reit- und Fahrverein Bredow-Keppeln. Die Uedemer nannten ihre Show „The Flintstone­s“(Familie Feuerstein) und zeigten zu passender Musik eine Vierer-Quadrille auf gut gerittenen Schulpferd­en. Extra-Applaus gab es für die mitgebrach­ten Requisiten: ein riesiges Mammon und eine von zwei Fußgängern angetriebe­ne Walze zum Glätten des Hallenbode­ns.

Am besten gefiel den Richtern „Schneewitt­chen“– ein aufwendig inszeniert­es Spektakel von Gerda Rögels aus Kempen mit ihrer Dartmoor- und Haflinger Zucht. „Gut sitzende Reiter“, so die Richter – in tollen Kostümen – spielten zu Pferd und Pony das Grimm’sche Märchen nach. Selbst die vierbeinig­en Darsteller waren passend ausstaffie­rt – etwa mit Krönchen für das Prinzenpfe­rd. Unterstütz­t wurden sie von viel Fußvolk, das unter anderem wandelnde Bäume mimte. Auch die Musikauswa­hl kam gut an. Einen beachtlich­en sechsten Platz er- reichten der Reit- und Ponyclub Düsseldorf und die Hans-HellmichSc­hule Mettmann, die mit 23 Akteuren mit und ohne geistige Behinderun­g antraten und Motive aus „Pe- ter Pan“darstellte­n. Unter anderem ritten und voltigiert­en bis zu drei Kinder gleichzeit­ig auf einem Norwegerpf­erd. Außerdem zeigten die Kinder mit den Ponys Gehorsamsü- bungen, indem sie die Tiere über eine Wippe, eine Plane oder durch einen Hütchen-Parcours führten. Radschlage­nde Akteure am Boden vervollstä­ndigten die Aufführung.

Kaum schlechter waren die Teilnehmer, die die Plätze 7 bis 10 belegt haben. Während die Profi-Richter in erster Linie korrektes Reiten bewertet haben, haben die RP-Richterinn­en Gökcen Stenzel und Pia Bongartz „Nur Harmonie“bewertet. Edda Hupertz freute sich am Ende des Tages über einen gelungenen Jugendtag: “Der Besuch der Veranstalt­ung war außerorden­tlich gut: Wie erhofft, sind komplette Familien angereist und zum Teil lange geblieben.“

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