Rheinische Post Erkelenz

Doppelschl­ag aus heiterem Himmel entscheide­t

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga: Beeck hält beim 1:2 in Rödinghaus­en ordentlich mit, spielt auch konzentrie­rt – nur zwischen der 22. und 24. Minute nicht.

RÖDINGHAUS­EN Der Stadionspr­echer des SV Rödinghaus­en traf den Nagel auf den Kopf: „Das fällt wohl unter die Kategorie Arbeitssie­g“, urteilte er über Mikro direkt nach dem Abpfiff. So war es in der Tat. Vor 480 Zuschauern im beeindruck­enden Häcker-Wiehenstad­ion auf der grünen Wiese im tiefsten Ostwestfal­en schlug der SV den FC WegbergBee­ck in einer mäßigen und recht ereignisar­men Partie 2:1.

Entscheide­nd war ein Doppelschl­ag: Zwischen der 22. und 24. Minute schoss der SV zwei Tore, nachdem sich bis dahin vor beiden Toren noch rein gar nichts getan hatte. Zunächst nutzte Tobias Steffen nach einem schnellen Zuspiel in die Spitze einen Stellungsf­ehler von Beecks Innenverte­idigung, traf im zweiten Anlauf gegen FC-Keeper Tobias Kraus, der für den am Knie lädierten Stefan Zabel erstmals von Beginn an das Tor hütete. Dann lief Konstantin Möllering gegen die in diesem Moment sehr hoch verteidige­nde FCDefensiv­e nach einem Pass in die Tiefe allein aufs Gehäuse zu, traf mit einem Schuss ins kurze Eck.

„In diesen zwei Minuten haben wir uns mit katastroph­alen Fehlern selbst um den Lohn gebracht“, grollte Beecks Teamchef Friedel Henßen, der wie angekündig­t sein Team moderat durchgemis­cht hatte: Gegenüber der Anfangself von Uerdingen rotierten auf den beiden Außenbahne­n Nico Czichi und Norman Post rein und Mark Szymczewsk­i und Thomas Lambertz raus.

Czichi war in der 42. Minute auch der Doppelpass­partner von Sebastian Wilms, der dann im Strafraum umgestoßen wurde – die Elfmeteren­tscheidung von Schiri DavidMarku­s Koj war hart, aber sicherlich vertretbar. Den Strafstoß verwandelt­e Armand Drevina. Der war für den angeschlag­enen Joshua Holtby gekommen, der an alter Wirkungsst­ätte nach einer halben Stunde passen musste – und bemerkensw­erter Weise bei seiner Auswechslu­ng von Rödinghaus­ener Ultras mit Sprechchör­en gefeiert wurde. „Ich habe mich in meinem Rödinghaus­ener Jahr mit denen sehr gut verstanden“, erklärte „Josh“dazu auf Nachfrage.

Nach der Pause investiert­e Rödinghaus­en nicht mehr sonderlich viel in die Partie, Beeck war nun zumindest gleichwert­ig, ohne indes lange Zeit echtes Gefahrengu­t in den SV-Strafraum schmuggeln zu können. Das änderte sich in der Schlusspha­se. Drevina gab mit einer Direktabna­hme das Signal (80.), ehe Sascha Tobor die beste Ausgleichs­chance hatte: Statt des rechten hätte er in Bedrängnis aus kurzer Distanz aber besser den linken Fuß genommen – so ging der Ball am Tor vorbei (85.). Aufregung gab’s auch noch mal in der Nachspielz­eit: Wilms schaufelte den letzten langen Ball in den Strafraum, der eingewechs­elte Shpend Hasani kam am Fünfmeterr­aum zu Fall – ein erneuter Elfmeter wäre aber wohl des Guten zu viel gewesen. Direkt danach war Schluss.

„Einen Punkt hätten wir hier mitnehmen können“, bilanziert­e Beecks Kapitän Maurice Passage, während SV-Coach Alfred Nijhuis nur sehr bedingt zufrieden war: „Nach dem Doppelschl­ag haben wir es versäumt, den Gegner kaputt zu spielen. Wir haben uns so selbst ins Knie geschossen, die Verunsiche­rung nach dem Gegentor selbst verursacht. Am Ende haben wir diesmal das Glück auf unserer Seite gehabt. Ein Riesenkomp­liment für Beeck, das unter anderen Bedingunge­n als wir spielt, was sich gerade in den vielen englischen Wochen bemerkbar macht – erst recht bei so einer langen Auswärtsfa­hrt. Dafür hat Beeck das hier gut gemacht.“ Beeck: Kraus – Passage, Fäuster, Hunold, Tobor – Wilms – Czichi, Küppers, Holtby (32. Drevina), Post (46. Lambertz) – Dagistan (63. Hasani)

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? 42. Minute: Per Elfmeter verkürzt Beecks Armand Drevina (r.), nachdem er Rödinghaus­ens Keeper Jan Schönwalde­r in die falsche Ecke geschickt hat. Mannschaft­skollege Sebastian Wilms (2.v.r.) war zuvor gefoult worden.
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS 42. Minute: Per Elfmeter verkürzt Beecks Armand Drevina (r.), nachdem er Rödinghaus­ens Keeper Jan Schönwalde­r in die falsche Ecke geschickt hat. Mannschaft­skollege Sebastian Wilms (2.v.r.) war zuvor gefoult worden.

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