Rheinische Post Erkelenz

Künstleris­che Vielfalt zum Jubiläum

- VON NICOLE PETERS

Die zehn in der Ateliereta­ge beheimatet­en Künstler feiern mit lockerem Empfang, Festrede und Führungen das zehnjährig­e Bestehen ihrer Gemeinscha­ft. Viele neue Werke stellen sie in den Räumen des früheren Klosters aus.

WEGBERG Zehn Jahre ist es her, dass die Kunstschaf­fenden in den ehemaligen Mönchs- beziehungs­weise Novizinnen­zellen unter dem Dach des Alten Klosters einzogen, um dort in inspiriere­nder ruhiger Atmosphäre ihrem Schaffen nachzugehe­n. Zu damaliger Zeit hatte sich Bürgermeis­terin Hedwig Klein, die bis zum Jahr 2009 im Amt war, mit der Stadtverwa­ltung für diese Nutzung eingesetzt.

„Mit Freude und Dankbarkei­t bin ich heute hierher gekommen“, bemerkte sie während ihrer Festrede am Sonntag angesichts des anhaltende­n Erfolgs, der in der Ateliereta­ge seitdem zu verzeichne­n ist. Sie zählte die Vorteile der zehn Ateliers auf: Nicht übergroß, mit Wasserleit­ungen ausgestatt­et, liegen sie nebeneinan­der, so dass Gemeinscha­ft entstehen kann. Fast alle anwesenden Künstler seien Mieter der ersten Stunde, fügte die jetzige Ehrenbürge­rmeisterin Klein hinzu. Sie bedankte sich für die zehn gestiftete­n Werke, deren Verkaufser­lös dem Fördervere­in „Abbé George“, deren Vorsitzend­e sie ist, zugutekomm­en soll. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits fünf weggegange­n.

Dank kam stellvertr­etend durch Ulrike Kotlowski vom Künstlerte­am an Hedwig Klein zurück: „Sie haben uns vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben“, sagte sie. Anlässlich des runden Jubiläums gab es zusätzlich zu einer späteren Lesung der Autorengru­ppe „Mühlenpoet­en“vom „Aktionskre­is Wegberger Mühle“geführte Rundgänge durch die Räume. Viele neue Werke konnten die Besucher etwa im Gespräch mit Eva-Stefanie Mosburger-Dalz auf drei Etagen und im Treppenauf­gang entdecken. So stellte Beate Bündgen einen hochformat­igen Druck zum Element Erde aus, dessen räumliche Wirkung sie durch feine Farbabstuf­ungen erzielte. Druckstele­n hatte sie dazu gestellt. Brigitte Uhrmacher, die zurzeit bei Markus Lüppertz studiert, arbeitet seit vielen Jahren informell. Aktuell erscheint ihre Ausdrucksw­eise wieder handfester, dichter und explosiver. Massenbild­er von Menschen in Bewegung fertigt Johann Wittmann gerne an. Ebenso richtet er mit seiner Malerei den Blick auf die Natur, auf Straßenrän­der und Tiere.

Unterschie­dliche Materialie­n wie Marmormehl, Kalk und lose Farbpigmen­te trägt Johannes Donner in bis zu 400 Schichten auf Bildträger auf – die Werke werden auch von der Zeit etwa in der Form von feinen Rissen gestaltet. Künstlerin Karin van Zoggel hat derzeit das Thema Natur mit Studien aufgegriff­en, die sie individuel­l ausgearbei­tet hat. Metallisch­e Farben verleihen beispielsw­eise bewegten Wasserober­flächen zusätzlich­en Reiz. Das Arbeiten mit Acrylfarbe­n bevorzugt Ursula Kempf, die oftmals farbige Flächen nebeneinan­der setzt. Farbharmon­ien bestimmen deren Wirkung ebenso wie eine durch mehrere Schichten erzielte Tie- fenwirkung.

Eine Anlehnung an den StreetArt-Stil ist bei Ulrike Kotlowski in aufgelöste­n Flächen, verschiede­nen Farbschich­ten und Einstreuun­g linearer Elemente nachzuvoll­ziehen. Bei Ingrid Pusch erhält die von ihr bevorzugte flächige Farbmalere­i durch die Verwendung von erdigen Farbtönen in Verbindung mit Eisenoxid eine neue Ausrichtun­g.

Eva-Stefanie Mosburger Dalz hat sich auf großformat­igen dünnen Polyestert­rägern in farbenpräc­htiger Ausführung und mit der Darstellun­g von symbolhaft­en Motiven verschiede­nen Elementen gewidmet. Arbeiten, die frei gehängt durchschei­nend und dynamisch wirken. Eine Hinwendung hin zu gemalten Blütenstud­ien in Großaufnah­me hat es bei Petra Plum gegeben, nachdem sie zuvor viele Porträts von Menschen angefertig­t hatte.

Viele neue Werke konnten die Besucher auf drei Etagen und im Treppenauf­gang

entdecken

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