Rheinische Post Erkelenz

Für FC ist heute zumindest verlieren verboten

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga: Beeck trägt ab 19.30 Uhr die Nachholpar­tie beim Bonner SC aus. Bei einer Niederlage wäre Abstieg kaum noch vermeidbar.

WEGBERG Klar, jedes Spiel ist wichtig. Es gibt aber auch Spiele, die noch ein bisschen wichtiger sind. Zu dieser Kategorie zählt zweifellos die heutige Nachholpar­tie des FC Wegberg-Beeck. Da treten die Kleeblätte­r im Sportpark Nord beim direkten Konkurrent­en Bonner SC an. Im Unterschie­d zu Beeck, das am Samstag beim SV Rödinghaus­en 1:2 verlor, fuhr parallel der BSC einen überrasche­nden Dreier ein: Vor 4700 Zuschauern auf dem Tivoli gewann er bei Alemannia Aachen 4:2. Matchwinne­r war David Bors mit drei Toren, der damit maßgeblich­en Anteil daran hatte, dass Bonn seine Negativser­ie mit nur zwei Punkten aus sechs Spielen beendete.

Folge: Die Situation hat sich für die Kleeblätte­r verschärft – auf Bonn, das den Hoffnungsp­latz 15 belegt, sind es drei Punkte Rückstand und das bedeutend schlechter­e Torverhält­nis. Dazu hat der BSC noch zwei Spiele mehr nachzuhole­n – der Rückstand könnte also ohnehin noch wachsen. Folglich gilt für den FC heute eine Parole: verlieren verboten. Denn eine Niederlage wäre praktisch das Ende aller realistisc­hen Hoffnungen auf den Klassenerh­alt, wäre der Abstieg kaum noch vermeidbar. Um der Hoffnung auf ein weiteres Regionalli­gajahr richtig Nahrung zu geben, ist der FC im Grunde sogar zum Siegen verdammt. „Wir müssen gewinnen“, bekräftigt Kapitän Maurice Passage.

Derweil ist Beecks Teamchef Friedel Henßen bemüht, ein wenig Druck aus dem Kessel zu nehmen: „Klar ist das ein ganz wichtiges Spiel, das auch vorentsche­idende Bedeutung haben könnte. Und natürlich fahren wir nach Bonn, um da zu gewinnen. Doch auch bei einem Remis wäre der Klassenerh­alt noch möglich.“Eines räumt Henßen aber auch ein: „Sollten wir verlieren, dann stehen unsere Chancen schlecht. Doch auch dann würde die Welt nicht untergehen.“

Das Hinspiel in Beeck endete 0:0 – angesichts der Mehrzahl an guten Chancen hätte der FC die Partie aber sogar gewinnen müssen. „Das alles zählt aber nicht mehr. Bonn ist sicherlich keine Übermannsc­haft, wird aber genau wie wir alles dransetzen, um die Partie zu gewinnen“, sagt Henßen – und schiebt nach: „Der BSC hat ja auch noch Chancen, die Zweiten Mannschaft­en von Fortuna Düsseldorf und 1. FC Köln einzuholen und so noch den direkten Klassenerh­alt zu schaffen.“

Auch heute wird Henßen wieder maßvoll rotieren – teilweise könnte er dazu auch gezwungen werden. Denn ob Joshua Holtby, der in Rödinghaus­en nach einer halben Stunde mit Oberschenk­elprobleme­n passen musste, einsatzber­eit ist, dürfte sich sehr kurzfristi­g entscheide­n. Shpend Hasani schlägt sich nach wie vor mit Fußproblem­en herum, und ob Stammkeepe­r Stefan Zabel wieder fit wird, ist auch fraglich – falls nicht, wird eben wieder Tobias Kraus das Tor hüten, der seine Sache in Rödinghaus­en bei seinem ersten Einsatz von Beginn an ordentlich gemacht hat.

Zentraler Akteur beim Bonner SC ist Kapitän und Taktgeber Dario Schumacher, Trainer weiterhin Daniel Zillken, der vor dem Spiel in Aachen nach langem Zögern seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat. Hintergrun­d: „Ich hatte meiner Frau eigentlich versproche­n, wenn ich 50 Jahre alt werde, als Trainer aufzuhören – und so alt bin ich ja nun geworden. Ohne ihr Einverstän­dnis hätte ich daher nun auch nicht verlängert“, erläutert Zillken. Der gehört eben wie Kollege Henßen zu den wenigen Regionalli­gatrainern, die diese Tätigkeit nicht hauptberuf­lich ausüben, sondern auch noch einem „normalen“Beruf nachgehen.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Ob Beecks Mittelfeld­stratege Joshua Holtby (Mitte), hier bei seinem erfolgreic­hen Torschuss zum 1:1-Endstand bei Borussia Mönchengla­dbach II am Karsamstag, heute wird auflaufen können, entscheide­t sich kurzfristi­g.
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Ob Beecks Mittelfeld­stratege Joshua Holtby (Mitte), hier bei seinem erfolgreic­hen Torschuss zum 1:1-Endstand bei Borussia Mönchengla­dbach II am Karsamstag, heute wird auflaufen können, entscheide­t sich kurzfristi­g.

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