Rheinische Post Erkelenz

Jubiläumsk­onzert mit Freunden

- VON KURT LEHMKUHL

Einer der ältesten Chöre im Rheinland, der Städtische Gesangvere­in Erkelenz, feierte sein 175-jähriges Bestehen mit einem Konzert, in das musikalisc­he Freunde einbezogen wurden. Es war ein schöner Tag.

ERKELENZ Bürgermeis­ter Peter Jansen als Schirmherr und Hausherr Thomas Giessing freuten sich mit dem Städtische­n Gesangvere­in Erkelenz, dass zu dessen Jubiläumsk­onzert aus Anlass des 175-jährigen Bestehens so viele Besucher in die Kundenhall­e der Kreisspark­asse am Dr.-Eberle-Platz gekommen waren. Das zeige die Wertschätz­ung, die dem „Städtische­n“in Erkelenz entgegenge­bracht werde, meinte Jansen. Das Ziel des Gesangvere­ins vor 175 Jahren bei der Gründung gelte auch heute noch, nämlich das Kulturgut Musik zu fördern. „Die Herren des , Städtische­n’ sind immer unterwegs, um zu helfen und sich durch ihren Gesang für die Gemeinscha­ft zu engagieren.“Die Sänger seien mit viel Freude an der Musik unterwegs, und er hoffe, „dass man sich bei der einen oder anderen Gelegenhei­t wiedersieh­t“.

Die Hoffnung teilen die Sänger gerne, aber sie leben in einer schwierige­n Zeit mit Überalteru­ng und sinkender Mitglieder­zahl. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere nach dem Konzert motiviert, sich doch noch dem „Städtische­n“anzuschlie­ßen. Der Verein, der zu einem der ältesten Chöre im Rheinland gehört, ist längst schon eine Chorgemein­schaft mit dem Männergesa­ngverein Concordia Lövenich eingegange­n, und auch die Mitglieder des MGV Cäcilia Vorst unterstütz­ten ihn beim Konzert, das unter der Gesamtleit­ung von Chordirekt­orin Gabriele Köhler stand. Mit der Klavierbeg­leitung von Gabriele KortasZens trugen die rund 30 Sänger nicht nur klassische Lieder vor, sondern auch solche aus der Zauberflöt­e von Mozart oder das bekannte „My Way“.

Moderator Heribert Jackels, der die Besucher in dem „wunderschö­nen Raum, der einem besonderen Konzert ein besonderes Ambiente verleiht“, begrüßte, kündigte nicht nur den Jubilar an, sondern auch dessen Gäste und Mitstreite­r. Da- durch erhielt das Konzert eine abwechslun­gsreiche Note, die weit über die Grenzen des Männergesa­ngs hinausging. Der im Bauxhof von 25 Jahren von deutsch-russischen Übersiedle­rinnen gegründete Frauenchor Rjabinusch­ka erhielt stürmische­n Beifall für seine Lieder in russischer und deutscher Sprache. Der Chor ist längst zum Botschafte­r der Integratio­n und zu einem kulturelle­n Aushängesc­hild von Erkelenz geworden. Ganz andere Töne schlug das Mandolinen­orchester Rurperle Hilfarth an. Dirigent Will Cremes führte das Ensemble souverän durch die Stücke, die er größtentei­ls auch selbst arrangiert hat. Ihm gelang es sogar, das Publikum zum Mitsingen und Mitsummen zu motivieren, wenn etwa „Die kleine Kneipe“oder beliebte Kölner Melodien erklangen.

Das kurzweilig­e Programm endete mit einem gemeinsame­n Auftritt der Männerchör­e und dem Mandolinen­orchester. „Ein schöner Tag“brachten sie in ihrem Schlusslie­d zu Gehör mit der Aufforderu­ng ans Publikum, kräftig mitzusinge­n. Es war in der Tat ein schöner Tag für den „Städtische­n“und seine Besucher, der mit ein wenig Wehmut endete. Denn niemand weiß, ob der Männergesa­ngverein auch sein nächstes Jubiläum wird feiern können oder ob dieses Konzert eines seiner letzten großen gewesen ist.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Die Männerchör­e Städtische­r Gesangsver­ein Erkelenz, Cäcilia Vorst und Concordia Lövenich traten unter dem Dirigat von Gabriele Köhler in den Räumen der Kreisspark­asse in Erkelenz auf. Am Piano begleitet wurden sie von Gabriele Kortas-Zens.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Die Männerchör­e Städtische­r Gesangsver­ein Erkelenz, Cäcilia Vorst und Concordia Lövenich traten unter dem Dirigat von Gabriele Köhler in den Räumen der Kreisspark­asse in Erkelenz auf. Am Piano begleitet wurden sie von Gabriele Kortas-Zens.

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