Rheinische Post Erkelenz

ARD verpflicht­et Philipp Lahm als WM-Experten

- VON KRISTOF STÜHM UND CHRISTOPH STUKENBROC­K

ARD und ZDF haben ihre Experten-Mannschaft­en für die WM aufgestell­t. Die ARD setzt auf Philipp Lahm, das ZDF auf TV-Routinier Oliver Kahn.

HAMBURG (sid) Weltmeiste­r-Kapitän Philipp Lahm und Torwart-Titan Oliver Kahn als Experten, alle 64 Spiele live und viele neue Features: ARD und ZDF sind bereit für die Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli).

Dem Ersten ist in der Vorbereitu­ng nun ein echter Coup gelungen: Lahm, Kapitän der Sieger-Elf von 2014, soll in der Rubrik „Weltmeiste­r im Gespräch“ganz „neue und spannende Blickwinke­l auf die Geschehnis­se rund um die Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland“bieten. „Ich freue mich drauf, das ist ein tol- les neues Format“, sagte Lahm in einer Videobotsc­haft, die bei der Präsentati­on der Pläne am Montag in Hamburg abgespielt wurde. Der 34Jährige, der vor einem Jahr seine Karriere beendet hatte, soll bei der WM im Zusammensp­iel mit Moderatori­n Jessy Wellmer nicht nur Spiele und Ergebnisse bewerten, sondern aufgrund seiner Erfahrunge­n und insbesonde­re mit dem Gewinn des Titels vor vier Jahren in Rio exklusive Einsichten weit über den Sport hinaus geben.

Er wolle dem Zuschauer „die Sicht des Spielers“darlegen, sagte Lahm, neben dem der bereits etablierte Ex-Nationalsp­ieler Thomas Hitzlsperg­er sowie die Neuen Stefan Kuntz (U21-Nationaltr­ainer und ExEuropame­ister) und Hannes Wolf, ehemaliger Trainer des VfB Stuttgart, das ARD-Experten-Team bilden. Das ZDF setzt auf Torwart-Ikone Oliver Kahn und Holger Stanis- lawski, Sebastian Kehl wird dem Zweiten in Russland fehlen. Der 38Jährige wechselt als Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng zu seinem ExKlub Borussia Dortmund.

ARD und ZDF übertragen alle 64 Spiele live aus Russland – inklusive der parallel angesetzte­n letzten Gruppenspi­ele. Das Eröffnungs­spiel zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien wird im Ersten (17 Uhr) ausgestrah­lt und von Tom Bartels kommentier­t, im ZDF steigt das Finale (17 Uhr).

Zudem können alle Partien auch live und in voller Länge per Stream über das Internet verfolgt werden. Im Netz werden die Inhalte auch noch einmal multimedia­l aufberei- tet, und natürlich wollen beide Sender die Zuschauer über die sozialen Netzwerke mit einbeziehe­n.

Das redaktione­lle Herz der beiden öffentlich-rechtliche­n Sender wird in Baden-Baden schlagen. Die TV-Anstalten senden aus einem gemeinsame­n Zentrum, das Studio wurde bereits bei der EM 2016 in Frankreich genutzt und wurde für den Confed-Cup neu aufbereite­t. Auch die Moderatore­n-ExpertenDu­os berichten aus Baden-Baden statt aus Moskau oder Sankt Petersburg. Beide Anstalten werden so wohl jeweils eine siebenstel­lige Summe einsparen. „Wir arbeiten so eng zusammen wie nie zuvor“, sagte ZDF-Chefredakt­eur Peter Frey.

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FOTO: DPA Ex-Fußballer Philipp Lahm.

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