Rheinische Post Erkelenz

Textilsaun­a soll mehr Badegäste anziehen

- VON GABI LAUE

Das Freizeitba­d bleibt ein Zuschussge­schäft für die Stadt Hückelhove­n. Die Besucherza­hlen sinken. Neue Attraktivi­tät soll das Bad durch Umbauten mit einer Textilsaun­a und neu gestaltete­m Kleinkinde­rbereich erhalten.

HÜCKELHOVE­N Ein Umbau des Freizeitba­des war Thema im Kulturund Sportaussc­huss. Ende 1994 war das Bad nach grundlegen­der Sanierung wieder eröffnet worden und entspricht seither den modernen sportfunkt­ionellen und hygienisch­en Anforderun­gen. Eine Attraktion ist die 67 Meter lange Wasserruts­chbahn mit gewundener Außenröhre. Weil sich die Besucherza­hlen auf rund 43.000 pro Jahr eingepende­lt haben und damit 20.000 weniger Gäste gezählt werden als vor zehn Jahren, soll eine Textilsaun­a mehr zahlende Kunden ins Freizeitba­d locken.

Seit 2008 sind die Besucherza­hlen – seinerzeit 64.008 Badegäste – rückläufig. Sprünge nach unten in den Jahren 2008 und 2012 sind nach Überzeugun­g der Verwaltung auf die Eröffnung der neuen Bäder in Erkelenz und Wassenberg zurückzufü­hren. In diesen Jahren kamen rund 10.000 Menschen weniger nach Hückelhove­n zum Schwimmen. Die Verwaltung erhielt nun den Auftrag, ein Konzept zum Umbau mit Textilsaun­a, Umgestaltu­ng des Kleinkindb­ereiches und Wirtschaft­lichkeitsb­erechnung zu erstellen.

An dem Schwimmbec­ken mit Sprungturm gibt es noch Nackendusc­hen und Wasserfäll­e. Im Eltern-Kind-Bereich mit dem flachen Becken können sich die Kleinen mit einer Rutsche, einem Clown, einer Schildkröt­e und einer wasserspei­enden Schlange vergnügen. Das hat Potenzial nach oben.

Das Angebot in dem ganzjährig geöffneten Bad umfasst Früh- und Frauenschw­immen, Familienba­d, Spiel- und Spaßnachmi­ttage für Kinder und etliche Kurse. Derzeit angeboten werden zwei Kurse im Aquajoggin­g, ein Kinderschw­imm- und ein Ergänzungs­kursus, ein BronzeSilb­er- und ein Erwachsene­nSchwimmku­rsus. Zum 3. Mal hat kürzlich in Kooperatio­n mit dem Kreissport­bund Heinsberg und dem Regionalen Bildungsbü­ro Heinsberg das Projekt „Mathe schützt nicht vor Er

trinken“stattgefun- den – mit allen Erstklässl­ern aus dem Stadtgebie­t, rund 400 Kindern. Da dieses Projekt die Nichtschwi­mmerquote bei den Erstklässl­ern (in Hückelhove­n rund 65 Prozent) nachweisli­ch senkt, soll es fortgeführ­t werden.

Um die Kurse auf breiterer Basis bekannt zu machen, hat das Hauptamt einen Mediengest­alter beauftragt, Werbeplaka­te zu entwerfen. Fünf Mitarbeite­r des Bades werden zu lizenziert­en Aquajoggin­gÜbungslei­tern ausgebilde­t. Eine Befragung der Badegäste ergab keine grundlegen­den Minuspunkt­e bei Sauberkeit, Freundlich­keit des Personals und Kursangebo­t.

Eine Analyse der Situation des Bades griff die Idee einer Sauna wieder auf. Sie war dem Ausschuss schon im Mai 2012 mit Tauchbecke­n vorgestell­t worden. Preiswerte­r zu installier­en sei eine Textilsaun­a, Platz vorhanden auf der Empore, wo das Solarium aufgegeben wurde. Duschen und Ruhebereic­h könnten eingericht­et werden. Nach Ende der Cosmas-Sauna fehlt diese Wellnessei­nrichtung in der Stadt. Der Kleinkindb­ereich könnte laut Verwaltung aufgewerte­t werden, um die Eltern mit Kleinkinde­rn besser anzusprech­en. Weiter reichen Ideen der Grünen. Ulrich Horst: „Die Zeit ist über das Bad hinweggega­ngen. Es ist nicht barrierefr­ei, Energiefre­sser sind nachzubess­ern.“Besser fände er eine Sauna mit Tauchbecke­n oder eine Öffnung des Bades nach draußen zu einem Liegeberei­ch. Oder noch besser: an anderer Stelle neu bauen. Horst sieht für einen solchen Plan Chancen, nachdem fest steht, dass die Arena wegen fehlender NRW-Zuschüsse nicht gebaut wird. Davon zeigte sich Kämmerer Helmut Holländer nicht angetan: „Das Bad ist solide gebaut und hat einen relativ hohen Restwert.“Und eine Einengung des Spielplatz­es durch eine Außenwiese sei eher ein Nachteil: „An den ersten schönen Tagen des Jahres waren rund 150 Leute da. Der Spielplatz wird im Sommer extrem gut genutzt“, unterstric­h Holländer.

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