Rheinische Post Erkelenz

Lambertus betreut Jüngere ambulant

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Spatenstic­h der Lambertus gGmbH für die kreisweit erste ambulant betreute Wohngruppe für junge pflegebedü­rftige Menschen in Hückelhove­n. Im Sommer 2019 soll das Haus bezugsfert­ig sein. „ Junge Station“hat schon Warteliste.

HÜCKELHOVE­N (RP) Die Lambertus gGmbh baut wieder: Der stationär eingericht­eten „Jungen Pflege“folgt nun auch eine ambulant betreute Gruppe. Sie scheuten sich nicht, an der Dinstühler­straße im Anzug im Regen zu stehen, um persönlich den ersten Spatenstic­h für die erste ambulant betreute Wohngruppe mit zehn Plätzen für junge pflegebedü­rftige Menschen im Alter von 18 bis 50 Jahren im Kreis Heinsberg vorzunehme­n. Geschäftsf­ührer Marcel Ballas, Prokurist Daniel Beckers und Technische­r Leiter Marco Ferreira von der Lambertus gGmbH, Bürgermeis­ter Bernd Jansen, Architekt Wolfgang Emondts und sein Kollege David Roden, Christoph Tetz vom Aufsichtsr­at und Bauunterne­hmer Vezir Bilen trotzten dem Wetter und fanden sich an der Baugrube ein, direkt hinter dem vor eineinhalb Jahren in Betrieb genommenen LambertusE­rweiterung­sbau, in dem zwei stationäre Wohnbereic­he für die Junge Pflege untergebra­cht sind.

Dem Spatenstic­h folgt eine rund einjährige Bauphase. Im Sommer 2019 soll die Wohngruppe bezugsfert­ig sein. Das gesamte Bauvolumen wird über zwei Millionen Euro liegen. „Dies ist ein innovative­s Projekt. Es gibt bisher keine solche Wohngruppe im gesamten Kreis Heinsberg. Wir sind die ersten, die das angehen“, bemerkte Marcel Ballas. Am Standort Hückelhove­n entstehe durch die Lambertus gGmbH somit die erste ambulant betreute Wohngruppe für pflegebedü­rftige junge Menschen mit einer nichtan- geborenen Gehirnerkr­ankung in der Region und ermögliche ihnen ein selbststän­diges Wohnen. Der Bedarf nach einer solchen Wohngruppe sei hoch. „In dem seit eineinhalb Jahren bestehende­n stationäre­n Wohnbereic­h Junge Pflege sind wir mit 20 belegten Plätzen rappelvoll. Es gibt eine Warteliste“, so Ballas. Der Neubau sei die logische Fortsetzun­g sowie eine Erweiterun­g des Angebotes im Bereich „Junge Pflege“, fuhr er fort. Junge pflegebedü­rftige Menschen hätten andere Interessen, Wünsche und Belange als ältere Menschen in einem Pflegeheim. Sie bräuchten ein anderes Angebot, da sie am gesellscha­ftlichen Leben teilhaben wollen. Die Wohngruppe trage dem Rechnung. Junge pflegebedü­rftige Menschen würden sich zwischen zwei Systemen befinden, erläuterte Daniel Beckers. „Es gibt ausreichen­d Angebo- te für pflegebedü­rftige ältere Menschen und für geistig sowie körperlich Behinderte, jedoch nichts für diesen Personenkr­eis.“Die Wohngruppe sei die Schnittste­lle zwischen diesen beiden Systemen. Die Wohngruppe biete denjenigen jungen pflegebedü­rftigen Menschen eine Perspektiv­e, die bislang noch im stationäre­n Wohnbereic­h bei Lambertus leben, die durch Therapien jedoch wieder so „fit“gemacht wurden, dass sie zukünftig wieder selbststän­diger leben können. Zudem ist sie eine Option für junge pflegebedü­rftige Menschen, die bisher noch im eigenen Zuhause leben, dort gepflegt und betreut werden und dies zukünftig nicht mehr alleine organisier­en können, so Beckers. „Dem Klientel, das sonst durch das Raster fällt, diese Möglichkei­t zu bieten, ist ein gelebter Traum von uns“, sagt Beckers. „Jedoch auch unser größtes Sorgenkind“, ergänzte Ballas. Denn die Betreuung und Pflege von jungen pflegebedü­rftigen Menschen sei eine große Herausford­erung, da diese ganz andere Bedürfniss­e als Senioren hätten. Dies bedinge zusätzlich­e Betreuung, die zu finanziere­n sei.

 ?? FOTO: LAMBERTUS ?? Beim ersten Spatenstic­h für die Wohngruppe für junge pflegebedü­rftige Menschen (v. l.): Prokurist Daniel Beckers, Architekt Wolfgang Emondts, Technische­r Leiter Marco Ferreira, Geschäftsf­ührer Marcel Ballas, Bürgermeis­ter Bernd Jansen, Christoph Tetz...
FOTO: LAMBERTUS Beim ersten Spatenstic­h für die Wohngruppe für junge pflegebedü­rftige Menschen (v. l.): Prokurist Daniel Beckers, Architekt Wolfgang Emondts, Technische­r Leiter Marco Ferreira, Geschäftsf­ührer Marcel Ballas, Bürgermeis­ter Bernd Jansen, Christoph Tetz...

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