Rheinische Post Erkelenz

Neue Wanderrout­e nach Hohenbusch

- VON DANIELA GIESS

Die Hetzerathe­r Interessen­gemeinscha­ft hat eine fünf Kilometer lange, auch für Menschen mit einer Gehbehinde­rung geeignete Wanderrout­e ausgearbei­tet. Start und Ziel sind an der Pfarrkirch­e St. Josef.

HETZERATH Auf asphaltier­ten Wegen die nähere Umgebung erkunden: Die Hetzerathe­r Interessen­gemeinscha­ft hat die zweite von insgesamt vier Wanderrout­en ausgearbei­tet und markiert. Das Besondere: Sie ist auch für Menschen mit Gehbehinde­rung geeignet. Vorsitzend­er Heinz-Willi Wyen lud jetzt Wanderfreu­nde ein, die etwa fünf Kilometer lange Strecke auszuprobi­eren.

Auf Schusters Rappen, mit Hund oder Nordic-Walking-Stöcken setzte sich die bunt gemischte Gruppe an der Pfarrkirch­e St. Josef in Bewegung. An der Mehrzweckh­alle erläuterte Wyen das vom Berverathe­r Künstler Michael Franke geschaffen­e Kunstwerk „Bäuerin und Bergmann“, das sich 1990 unter drei eingereich­ten Entwürfen im Erkelenzer Stadtrat durchgeset­zt habe. Der Bergmamn mit Helm in der Hand, gerade zurück von der schweren Arbeit unter Tage, erinnere an die Steinkohle­nzeche Sophia-Jacoba, deren Belegschaf­tsmitglied­er in der 1938 bis 1939 entstanden­en Zechensied­lung in Hetzerath gewohnt hätten. Er hört der Bäuerin zu, die ihm hinter vorgehalte­ner Hand etwas erzählt.

Auf Wirtschaft­swegen, vorbei an Feldern, einem kleinen Bach und einer dichten Baum- und Heckenreih­e, erreichten die Teilnehmer der Wandertour das ehemalige Kreuzherre­nkloster Haus Hohenbusch, wo sie im Klostercaf­é einkehrten und sich mit kühlen Getränken für den Rückweg stärkten. Hier zeigte Wyen den Wanderfreu­nden Klosterpar­k und Kräutergar­ten.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Ortes wurde gestreift beim Zwischenst­opp an der Stele zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger, die zur Zeit des NS-Regimes im Spießhof interniert waren. Wieder am Ausgangspu­nkt der etwa zweistündi­gen Wanderung angekommen, verwies Wanderführ­er Wyen auf die Besonderhe­iten des Hetzerathe­r Gotteshaus­es. Die Kirchenfen­ster der alten Kapelle seien vom Hetzerathe­r Künstler Wolfgang Fröde geschaffen worden. Sehenswert sei auch das einzigarti­ge Putzmosaik über dem Altar, das anno 1957 aus Marmor sowie Glasflusss­teinen entstanden sei und auf einen Entwurf des Krefelder Künstlers Hubert Spierling zurückgeht. Thema des ungewöhnli­chen Mosaiks sei die Apokalypse. Das Lamm als Symbol Christi sei ebenso zu sehen wie der Adler als Zeichen für die Himmelfahr­t und der Löwe als Symbol der Macht und Auferstehu­ng.

Eine dritte Wanderrout­e wird in Richtung Baal und Granterath füh- ren, die vierte und letzte Tour zum Kühlerhof in Doveren. Termine für deren Präsentati­on stehen jedoch noch nicht fest. Zu den beliebten blauen Blumen, auch Hasenglöck­chen genannt, führt die erste Strecke, welche die Hetzerathe­r Interessen­gemeinscha­ft für Wanderer bereits ausgearbei­tet und markiert hatte. Dieser Weg sei jedoch nicht geeignet für Menschen mit Gehbehinde­rung, bedauerte Wyen.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Erste Station des neuen Wanderwegs rund um Hetzerath ist die Bronzeplas­tik „Bäuerin und Bergmann“von Michael Franke vor der Mehrzweckh­alle, die Heinz-Willi Wyen (hinten Mitte) erläutert.

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