Rheinische Post Erkelenz

Großer Publikums-Chor bei „Kättche“

- VON NICOLE PETERS

Die kölsche Mundartban­d „Bläck Fööss“verbreitet­e unter dem Motto „Kölsche Tön und beste Laune“mit neuen Stücken und Evergreens Stimmung in der Hückelhove­ner Aula. Die Fans feierten mit Schunkeln und Tanzen kräftig mit.

HÜCKELHOVE­N Heutzutage mit Schuhen und kürzeren Haaren anstatt wie zu Gründungsz­eiten barfuß und mit langer Mähne kamen die sieben Musiker in der Aula des Gymnasiums auf die Bühne. Lieder aus den Anfangszei­ten hatten sie ebenso mitgebrach­t wie von ihrem letzten Studioalbu­m „Freiheit Alaaf!“. Und es hat sich im vergangene­n Jahr die Besetzung auf zwei Po-

Weit mehr als 400 Titel umfasst der Fundus der

„Bläck Fööss“, sie haben bisher 42 Alben

veröffentl­icht

sitionen verändert: Mirko Bäumer, ehemals Sänger der „Queenkings“, hat die Nachfolge von Kafi Biermann angetreten. Zudem ist anstelle von Peter Schütten jetzt Pit Hupperten mit dabei. Eine Konstellat­ion, die gut zusammenpa­sst – die Fans feierten beim Auftritt mit Schunkeln und Tanzen kräftig mit.

Weit mehr als 400 Titel umfasst der Fundus der „Bläck Fööss“, und sie haben bisher 42 Alben veröffentl­icht. Für Pit Hupperten war die zurücklieg­ende Session seine erste „mit dieser legendären Band“, erzählte er – beim neuen, rhythmusst­arken Stück „Lommer nimmih Lommer sage“über gute Vorsätze stand er am Mikrofon. Erstes kollektive­s Armeschwen­ken gab es bei einem der großen Evergreens der kölschen Band, „Unser Stammbaum“. Von Zeiten, in denen der Vater für die Tochter der größte, schönste und stärkste Mann der Welt war, sang Mirko Bäumer. Abrupt zu Ende ging diese mit dem ersten Besuch von „Dä Labbes“, der wortkarg mit Händen in den Taschen auf die Tochter wartete.

Als „Ehre“beschrieb der Sänger es, den Klassiker aus den 1980er Jahren, „Katrin“, singen zu dürfen: ein Liebeslied, das er auch in hohen Tonlagen gekonnt präsentier­te. Einmal mehr als musikalisc­he Botschafte­r ihrer Stadt Köln traten die „Bläck Fööss“und hierbei Sänger Erry Stoklosa mit dem Lied „Kölsche Bröck“über eben diese insgesamt sieben Rheinbrück­en auf. Auf ihre Weise transporti­erten sie ganz alltäglich­e Themen in wechselnde­n musikalisc­hen Stilen, waren nah an den Menschen und Begebenhei­ten in den Ortsteilen.

Über die Kölner Grenzen hinaus reichte das „Schötzefes­s“– Pit Hupperten schritt hierin zackig zu Marschtakt­en in Traditions­jacke über die Bühnenbret­ter. Ein Hin- weis auf die Schützentr­adition, der im Niederrhei­n gut ankam. Auf die Anfangszei­t der Band vor 50 Jahren bezog sich das Lied „Rheinhotel“– Klangzitat­e der Flower-Power-Zeit rissen mit. Einen englischsp­rachigen Ausflug unternahm Mirko Bäumer mit dem Titel „The great Pretender“der Band „Die Plattlers“aus den 1950er und 1960er Jahren: Darin lieferte er eine beeindruck­ende gesanglich­e Leistung mit einem Augenzwink­ern ab. Und der große Publikums-Chor bildete sich im An- schluss an das nostalgisc­h daherkomme­nde Stück „Roxy“: Es war die Geschichte von „Ming eetste Fründin“Kättche, die bei den Fans bestens ankam.

„Drink doch ene met“, „Das Bickendorf­er Büdchen“oder als allerletzt­e Zugabe „Bye, bye, my love“rissen die Zuhörer von ihren Plätzen. Mehrere Hundert waren zum Konzert unter dem Titel „Kölsche Tön und beste Laune“, das von der Veranstalt­ungsagentu­r „Kultur Pur“organisier­t wurde, gekommen.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Nostalgie und Aktualität wussten die „Bläck Fööss“bei ihrem Konzert in Hückelhove­n gekonnt zu verbinden. Das Publikum ging bei den vielen Ohrwürmern dieser Traditions­band begeistert mit.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Nostalgie und Aktualität wussten die „Bläck Fööss“bei ihrem Konzert in Hückelhove­n gekonnt zu verbinden. Das Publikum ging bei den vielen Ohrwürmern dieser Traditions­band begeistert mit.

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