Großer Publikums-Chor bei „Kättche“
Die kölsche Mundartband „Bläck Fööss“verbreitete unter dem Motto „Kölsche Tön und beste Laune“mit neuen Stücken und Evergreens Stimmung in der Hückelhovener Aula. Die Fans feierten mit Schunkeln und Tanzen kräftig mit.
HÜCKELHOVEN Heutzutage mit Schuhen und kürzeren Haaren anstatt wie zu Gründungszeiten barfuß und mit langer Mähne kamen die sieben Musiker in der Aula des Gymnasiums auf die Bühne. Lieder aus den Anfangszeiten hatten sie ebenso mitgebracht wie von ihrem letzten Studioalbum „Freiheit Alaaf!“. Und es hat sich im vergangenen Jahr die Besetzung auf zwei Po-
Weit mehr als 400 Titel umfasst der Fundus der
„Bläck Fööss“, sie haben bisher 42 Alben
veröffentlicht
sitionen verändert: Mirko Bäumer, ehemals Sänger der „Queenkings“, hat die Nachfolge von Kafi Biermann angetreten. Zudem ist anstelle von Peter Schütten jetzt Pit Hupperten mit dabei. Eine Konstellation, die gut zusammenpasst – die Fans feierten beim Auftritt mit Schunkeln und Tanzen kräftig mit.
Weit mehr als 400 Titel umfasst der Fundus der „Bläck Fööss“, und sie haben bisher 42 Alben veröffentlicht. Für Pit Hupperten war die zurückliegende Session seine erste „mit dieser legendären Band“, erzählte er – beim neuen, rhythmusstarken Stück „Lommer nimmih Lommer sage“über gute Vorsätze stand er am Mikrofon. Erstes kollektives Armeschwenken gab es bei einem der großen Evergreens der kölschen Band, „Unser Stammbaum“. Von Zeiten, in denen der Vater für die Tochter der größte, schönste und stärkste Mann der Welt war, sang Mirko Bäumer. Abrupt zu Ende ging diese mit dem ersten Besuch von „Dä Labbes“, der wortkarg mit Händen in den Taschen auf die Tochter wartete.
Als „Ehre“beschrieb der Sänger es, den Klassiker aus den 1980er Jahren, „Katrin“, singen zu dürfen: ein Liebeslied, das er auch in hohen Tonlagen gekonnt präsentierte. Einmal mehr als musikalische Botschafter ihrer Stadt Köln traten die „Bläck Fööss“und hierbei Sänger Erry Stoklosa mit dem Lied „Kölsche Bröck“über eben diese insgesamt sieben Rheinbrücken auf. Auf ihre Weise transportierten sie ganz alltägliche Themen in wechselnden musikalischen Stilen, waren nah an den Menschen und Begebenheiten in den Ortsteilen.
Über die Kölner Grenzen hinaus reichte das „Schötzefess“– Pit Hupperten schritt hierin zackig zu Marschtakten in Traditionsjacke über die Bühnenbretter. Ein Hin- weis auf die Schützentradition, der im Niederrhein gut ankam. Auf die Anfangszeit der Band vor 50 Jahren bezog sich das Lied „Rheinhotel“– Klangzitate der Flower-Power-Zeit rissen mit. Einen englischsprachigen Ausflug unternahm Mirko Bäumer mit dem Titel „The great Pretender“der Band „Die Plattlers“aus den 1950er und 1960er Jahren: Darin lieferte er eine beeindruckende gesangliche Leistung mit einem Augenzwinkern ab. Und der große Publikums-Chor bildete sich im An- schluss an das nostalgisch daherkommende Stück „Roxy“: Es war die Geschichte von „Ming eetste Fründin“Kättche, die bei den Fans bestens ankam.
„Drink doch ene met“, „Das Bickendorfer Büdchen“oder als allerletzte Zugabe „Bye, bye, my love“rissen die Zuhörer von ihren Plätzen. Mehrere Hundert waren zum Konzert unter dem Titel „Kölsche Tön und beste Laune“, das von der Veranstaltungsagentur „Kultur Pur“organisiert wurde, gekommen.