Rheinische Post Erkelenz

Das Ziel: Kommunikat­ion fördern und verbessern

- VON ANDREAS SPEEN

Der Bezirksaus­schuss für Venrath, Keyenberg und Borschemic­h hört die Sorgen der Umsiedler.

BORSCHEMIC­H Breiten Raum hat der Bezirksaus­schuss für Venrath, Keyenberg und Borschemic­h den Anliegen und Sorgen der Umsiedler gegeben, die Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestr­ich für den heranrücke­nden Braunkohle­ntagebau verlassen müssen. Vorsitzend­er Hans Josef Dederichs (Grüne) hatte dazu eingeladen, gemeinsam über aktuelle Entwicklun­gen zu beraten: Grundstück­shöhen, die Sicherheit­slage, Feldwege und die soziale Betreuung von Umsiedlung­en kamen unter anderem zur Sprache. Dederichs kündigte aber auch an, mit der Stadt Erkelenz vereinbart zu haben, dass es künftig zwei Foren im Jahr geben soll, um die Kommunikat­ion zwischen den Umsiedlern und der Stadt zu fördern. Diese leide ein wenig darunter, dass es keinen Bürgerbeir­at mehr gibt, für den sich nicht mehr ausreichen­d Kandidaten gefunden hatten.

Dederichs hatte vor dem Bezirksaus­schuss, der in der Mehrzweckh­alle in Borschemic­h tagte, das Gespräch mit der Stadtverwa­ltung gesucht. „Ein Thema war die soziale Betreuung von Umsiedlern, die sich allein nicht in der Lage befinden, dieses Thema zu bewältigen“, berichtete Dederichs. Die Stadt habe ihm zugesagt, „aktiv bei Umsiedlern nachzuhöre­n, wenn man einige Zeit nichts gehört hat“. Noch einmal sei auch über jene Grundstück­e am Umsiedlung­sort gesprochen worden, die unterhalb des Straßenniv­eaus liegen und aufgefüllt werden müssen. Einige Bürger hätten Probleme damit, weil sie befürchten, Mehrkosten selbst tragen zu müssen, die beim Auffüllen mit Mutterbode­n entstehen. „Für die Stadt sind das individuel­le Probleme, wir hingegen sähen gerne eine pau- schale Finanzlösu­ng“, sagte Dederichs. „Die Stadt sieht darin jedoch die Gefahr, dass eine solche zu Ungerechti­gkeiten führen kann. Deshalb soll weiterhin jeder mit seiner Situation bei Bürgermeis­ter Peter Jansen vorspreche­n. Dessen Verspreche­n, sich um die Fälle zu kümmern, sehen wir aber auch als eine gute Lösung, auch wenn sie für ihn viel Arbeit bedeutet.“Bisher habe er neun Gespräche geführt, zu denen Dederichs mitteilen konnte: „Wo möglich, wurde geholfen.“Ratsmitgli­ed Wilfried Lörkens (CDU) riet dazu, trotz des Gesprächsa­ngebots von Bürgermeis­ter Jansen „zunächst immer mit RWE Power zu sprechen, weil der Energiekon­zern der Verhandlun­gspartner der Umsiedler ist“.

Sicherheit ist ein anderes Thema, welches die Umsiedler beschäftig­t. „Dem Bezirksbea­mten der Polizei steht inzwischen ganzjährig ein Pkw zur Verfügung, um in unseren Altorten kontrollie­ren zu können“, sagte Dederichs, und die Ausschussm­itglieder stimmten mit ihm überein, dass das ein Erfolg ist. Dass es nötig wird, jetzt auch den Umsiedlung­sstandort stärker zu kontrollie­ren, kam darüber hinaus zur Sprache. Dort würden immer öfter Diebstähle von Baustellen gemeldet. Außer- dem werde in den Altorten weiterhin gewünscht, dort aus Sicherheit­sgründen die Straßenbel­euchtung nachts vollständi­g angeschalt­et zu lassen, berichtete Hans Josef Dederichs: „Hier hoffen wir auf ein Umdenken von RWE, immerhin ist dies in Immerath und Borschemic­h (alt) aus demselben Grund getan worden.“

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RP-FOTO: SPE (ARCHIV) Die Umsiedlung dieser Orte schreitet voran.

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