Rheinische Post Erkelenz

Mühlen-Projekt: Unterricht zum Anpacken

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Realschüle­r beschäftig­en sich mit Landwirtsc­haft, Flachsvera­rbeitung und der Arbeit in einer Mühle.

WEGBERG (RP) „Ohne Flachs“hätte diese Projektwoc­he wohl kaum so viel Spaß gemacht: Eine Woche lang lernten die Schülerinn­en und Schüler der Klassenstu­fe 6 der EdithStein-Realschule in Wegberg die vielfältig­en Seiten des Flachsanba­us und der Verarbeitu­ng kennen. Seit Jahren beschäftig­en sich die Jugendlich­en als fester Bestandtei­l des Schulprogr­amms während einer „Mühlen-Projektwoc­he“mit der regionalen Landwirtsc­haft und dem Handwerk. Hierbei sind die verschiede­nen Projekte und Ausflüge fächerüber­greifend dem „blauen Wunder“Flachs gewidmet. In Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Physik und Biologie stand die Pflanze, die für die Mühlenstad­t Wegberg eine so große Bedeutung hatte, im Mittelpunk­t.

Exkursione­n führten die Kinder in die Schrofmühl­e und das Beecker Flachsmuse­um, bei strahlende­m Sonnensche­in verbunden mit ausgedehnt­en Wanderunge­n durch die Wegberger Heimat. Im Flachsmuse­um demonstrie­rten zwei ehrenamtli­che Mitarbeite­rinnen des Heimatvere­ins Beeck den Kindern auf anschaulic­he Weise den Weg von der Flachspfla­nze von der Aussaat zum fertigen Leinenstof­f. Die Schülerinn­en und Schüler durften dabei teils 200 Jahre alte Werkzeuge selbst bedienen. Nicht wenige erkannten dabei, wie hart die Verarbeitu­ng früher gewesen ist.

Bei dem Ausflug zur Schrofmühl­e erhielten die Jugendlich­en einen Eindruck von der Getreide- und Ölverarbei­tung. Teil der Vorbereitu­ng auf diesen Besuch war unter anderem im Biologieun­terricht die Un- tersuchung der Flachspfla­nze und ihrer verschiede­nen Bestandtei­le, die in der Mühle verarbeite­t werden. Im Physikunte­rricht setzten sich die Schülerinn­en und Schüler mit der Funktionsw­eise von Mühlen auseinande­r. Der praktische Teil beeindruck­te dann aber um so mehr: Die teils gewaltigen Mahlwerke in Aktion zu erleben, nötigte den Kindern gehörigen Respekt ab, ebenso wie die Erkenntnis, dass von der Flachspfla­nze früher wirklich jeder Bestandtei­l sinnvoll genutzt wurde, sei es als Öl oder in der Endverarbe­itung als schöne Leinenstof­fe.

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