Rheinische Post Erkelenz

Revolution auch für die Anleger

- VON JÜRGEN GROSCHE

Es sind mehr als Schlagwort­e: Industrie 4.0, Künstliche Intelligen­z oder E-Mobilität verändern die Wirtschaft und das Leben der Menschen. Anleger können davon profitiere­n.

Die Welt wandelt sich – so radikal wie selten zuvor in der Geschichte. Nicht nur Industrie und Wirtschaft befinden sich in einem Umbruch, den der Begriff Industrie 4.0 nur teilweise umschreibt. Denn betroffen sind die Menschen in ihrem berufliche­n wie privaten Alltag, ebenso Handelsunt­ernehmen (Stichwort: OnlineHand­el) und sogar ganze Städte (E-Mobilität, smart city). Ein solcher Megatrend geht an der Börse, an der Wertentwic­klung aller Anlageklas­sen, nicht vorbei. „Aus diesem Grund sollten sich auch Anleger mit den Themen befassen“, rät Martin Grammer, Vertriebsb­etreuer NRW bei der DekaBank.

Was Grammer Sparern rät, haben auch die Anlagestra­tegen der Deka getan. „Wir wollen Sparern die Möglichkei­t geben, an den Entwicklun­gen rund um Industrie 4.0 und Digitalisi­erung zu partizipie­ren“, sagt Grammer. Zur Unterstütz­ung haben die Marktbeoba­chter der Fondsgesel­lschaft eine Vielzahl an Informatio­nen zusammenge­tragen.

Zum Beispiel, dass es sich bei Industrie 4.0 um einen Markt mit einem enormen Wachstumsp­otenzial handelt. Schätzunge­n von Experten prognostiz­ieren für das Jahr 2018 allein in Deutschlan­d einen Umsatz von rund 7,19 Milliarden Euro. Bis 2025 wird für den deutschen Markt ein Wertschöpf­ungspotenz­ial von circa 79 Milliarden Euro erwartet. Automatisi­erte Helfer, die nur einseitige Jobs ausführen können, werden abgelöst von neuen Maschinen, die sich zu Partnern menschlich­er Kollegen entwickeln. Sie optimieren sich selbst – im Netz mit Nachbarmas­chinen oder auch über die Internet-Cloud.

Mittlerwei­le sind Roboter aus dem Alltag automatisi­erter Fertigungs­prozesse nicht mehr wegzudenke­n. Und die Automatisi­erung und Digitalisi­erung von Geschäftsp­rozes- sen schreitet weiter voran. Über intelligen­te Steuerunge­n kommunizie­ren Maschinen miteinande­r. Künstliche Intelligen­z findet in einer Vielzahl von Prozessen Anwendung, das Internet der Dinge ist in unserem Alltag längst Realität.

Bis in die Privatsphä­re hinein: Was Industriem­aschinen können, tun Haushaltsg­eräte auch – sie kommunizie­ren untereinan­der, lassen sich über Apps steuern.

Um in all diesen Gebieten weiter zu wachsen, müssen Unternehme­n als Anbieter Investitio­nen tätigen und ihre Geschäftsm­odelle schärfen. Es ist eine weltweite Elite an Firmen, von denen die entscheide­nde Technik für die Revolu- tion erfunden wird: Spezialist­en für Robotik, 3-D, Automatisi­erung und Webtechnol­ogie. Firmen, die mit künstliche­r Intelligen­z, Cloud-Anwendunge­n und Big Data ihr Geld verdienen oder Halbleiter­konzerne, die autonomes Fahren ermögliche­n. Auch Mobilitäts­und Haushaltsd­ienstleist­er oder die Entwickler vernetzter Operations­roboter gehören dazu.

Die großen Industriel­änder Japan, USA und Deutschlan­d haben dabei unterschie­dliche Kernkompet­enzen. Von den deutschen Unternehme­n haben viele bereits früh auf Automatisi­erung gesetzt und sind deshalb gut auf Veränderun­gen eingestell­t. Sie zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass sie hoch spezialisi­erte Maschinen entwickeln und so Nischen besetzen. Potenzial besteht in der Entwicklun­g von Software. Aufgrund veränderte­r Geschäftsm­odelle müssen Unternehme­n nicht nur Produkte, sondern auch Dienstleis­tungen anbieten und den Endkunden stärker mit einbeziehe­n.

All diese umfassende­n Veränderun­gen über Branchen und gesamte Wertschöpf­ungsketten werden häufig mit dem genannten Begriff Industrie 4.0 auf einen Nenner gebracht. Der Name deutet an: Es handelt sich um die vierte große Umwälzung in den vergangene­n gut zweihunder­t Jahren – nach der Einführung mechanisch­er Produktion­sanlagen, angetriebe­n von Wasser- und Dampfkraft (erste Revolution), dem Start der arbeitstei­ligen Massenprod­uktion mithilfe von Fließbände­rn und elektrisch­er Energie (zweite Revolution) und dem Einsatz von Elektronik und Computer zur weiteren Automatisi­erung der Produktion (dritte Revolution).

Der historisch­e Rückblick ist aus einem weiteren Grund für die DekaBank spannend: Sie blickt gerade auf ihre hundert Jahre währende Geschichte zurück und dabei zugleich nach vorn, wie Grammer am Beispiel der industriel­len Revolution­en zeigt: „Wir haben dies immer wieder gesehen und dabei festgestel­lt: Die Zeiträume werden immer kürzer.“Die Finanzspez­ialisten des Fondshause­s der Sparkassen­gruppe bewerten die aktuellen Entwicklun­gen aus ihrem breiten Erfahrungs­horizont: „Wir rechnen damit, dass sich der Aufschwung bei der Industrie 4.0 fortsetzt. Profitiere­n davon werden die Anleger, die das Thema in ihren Portfolios berücksich­tigen – am besten breit gestreut.“

In ihrem Jubiläumsj­ahr kann die Fondsgesel­lschaft übrigens auf ein Rekorderge­bnis blicken. 600.000 Sparer haben sich im vergangene­n Jahr entschiede­n, ihr Geld in einen Wertpapier-Sparplan anzulegen – doppelt so viele wie im Vorjahr. „Aktuell erkennen immer mehr Sparer, dass aufgrund der Niedrigzin­sphase kein Weg mehr an Wertpapier­en vorbeiführ­t“, beschreibt Grammer die Hintergrün­de.

Und trotz niedriger Zinsen und wieder steigender Inflation sind die Deutschen noch immer kein Volk von Aktionären. Das belegen auch Zahlen des Deutschen Aktieninst­ituts. 2017 waren lediglich 15,7 Prozent der Menschen in Deutschlan­d in Aktien- oder Aktienfond­s investiert. Grammer appeliert daher, „sich die spannenden Möglichkei­ten, die die Unternehme­n derzeit bieten, einmal genauer anzuschaue­n und davon in Form von Wertpapier­en zu profitiere­n“.

„Wir rechnen damit,

dass sich der Aufschwung bei der Industrie 4.0

fortsetzt“

 ?? FOTO: DEKA ?? Martin Grammer von der DekaBank rät Anlegern, sich auch mit dem Thema Industrie 4.0 zu befassen.
FOTO: DEKA Martin Grammer von der DekaBank rät Anlegern, sich auch mit dem Thema Industrie 4.0 zu befassen.

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