Revolution auch für die Anleger
Es sind mehr als Schlagworte: Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz oder E-Mobilität verändern die Wirtschaft und das Leben der Menschen. Anleger können davon profitieren.
Die Welt wandelt sich – so radikal wie selten zuvor in der Geschichte. Nicht nur Industrie und Wirtschaft befinden sich in einem Umbruch, den der Begriff Industrie 4.0 nur teilweise umschreibt. Denn betroffen sind die Menschen in ihrem beruflichen wie privaten Alltag, ebenso Handelsunternehmen (Stichwort: OnlineHandel) und sogar ganze Städte (E-Mobilität, smart city). Ein solcher Megatrend geht an der Börse, an der Wertentwicklung aller Anlageklassen, nicht vorbei. „Aus diesem Grund sollten sich auch Anleger mit den Themen befassen“, rät Martin Grammer, Vertriebsbetreuer NRW bei der DekaBank.
Was Grammer Sparern rät, haben auch die Anlagestrategen der Deka getan. „Wir wollen Sparern die Möglichkeit geben, an den Entwicklungen rund um Industrie 4.0 und Digitalisierung zu partizipieren“, sagt Grammer. Zur Unterstützung haben die Marktbeobachter der Fondsgesellschaft eine Vielzahl an Informationen zusammengetragen.
Zum Beispiel, dass es sich bei Industrie 4.0 um einen Markt mit einem enormen Wachstumspotenzial handelt. Schätzungen von Experten prognostizieren für das Jahr 2018 allein in Deutschland einen Umsatz von rund 7,19 Milliarden Euro. Bis 2025 wird für den deutschen Markt ein Wertschöpfungspotenzial von circa 79 Milliarden Euro erwartet. Automatisierte Helfer, die nur einseitige Jobs ausführen können, werden abgelöst von neuen Maschinen, die sich zu Partnern menschlicher Kollegen entwickeln. Sie optimieren sich selbst – im Netz mit Nachbarmaschinen oder auch über die Internet-Cloud.
Mittlerweile sind Roboter aus dem Alltag automatisierter Fertigungsprozesse nicht mehr wegzudenken. Und die Automatisierung und Digitalisierung von Geschäftsprozes- sen schreitet weiter voran. Über intelligente Steuerungen kommunizieren Maschinen miteinander. Künstliche Intelligenz findet in einer Vielzahl von Prozessen Anwendung, das Internet der Dinge ist in unserem Alltag längst Realität.
Bis in die Privatsphäre hinein: Was Industriemaschinen können, tun Haushaltsgeräte auch – sie kommunizieren untereinander, lassen sich über Apps steuern.
Um in all diesen Gebieten weiter zu wachsen, müssen Unternehmen als Anbieter Investitionen tätigen und ihre Geschäftsmodelle schärfen. Es ist eine weltweite Elite an Firmen, von denen die entscheidende Technik für die Revolu- tion erfunden wird: Spezialisten für Robotik, 3-D, Automatisierung und Webtechnologie. Firmen, die mit künstlicher Intelligenz, Cloud-Anwendungen und Big Data ihr Geld verdienen oder Halbleiterkonzerne, die autonomes Fahren ermöglichen. Auch Mobilitätsund Haushaltsdienstleister oder die Entwickler vernetzter Operationsroboter gehören dazu.
Die großen Industrieländer Japan, USA und Deutschland haben dabei unterschiedliche Kernkompetenzen. Von den deutschen Unternehmen haben viele bereits früh auf Automatisierung gesetzt und sind deshalb gut auf Veränderungen eingestellt. Sie zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass sie hoch spezialisierte Maschinen entwickeln und so Nischen besetzen. Potenzial besteht in der Entwicklung von Software. Aufgrund veränderter Geschäftsmodelle müssen Unternehmen nicht nur Produkte, sondern auch Dienstleistungen anbieten und den Endkunden stärker mit einbeziehen.
All diese umfassenden Veränderungen über Branchen und gesamte Wertschöpfungsketten werden häufig mit dem genannten Begriff Industrie 4.0 auf einen Nenner gebracht. Der Name deutet an: Es handelt sich um die vierte große Umwälzung in den vergangenen gut zweihundert Jahren – nach der Einführung mechanischer Produktionsanlagen, angetrieben von Wasser- und Dampfkraft (erste Revolution), dem Start der arbeitsteiligen Massenproduktion mithilfe von Fließbändern und elektrischer Energie (zweite Revolution) und dem Einsatz von Elektronik und Computer zur weiteren Automatisierung der Produktion (dritte Revolution).
Der historische Rückblick ist aus einem weiteren Grund für die DekaBank spannend: Sie blickt gerade auf ihre hundert Jahre währende Geschichte zurück und dabei zugleich nach vorn, wie Grammer am Beispiel der industriellen Revolutionen zeigt: „Wir haben dies immer wieder gesehen und dabei festgestellt: Die Zeiträume werden immer kürzer.“Die Finanzspezialisten des Fondshauses der Sparkassengruppe bewerten die aktuellen Entwicklungen aus ihrem breiten Erfahrungshorizont: „Wir rechnen damit, dass sich der Aufschwung bei der Industrie 4.0 fortsetzt. Profitieren davon werden die Anleger, die das Thema in ihren Portfolios berücksichtigen – am besten breit gestreut.“
In ihrem Jubiläumsjahr kann die Fondsgesellschaft übrigens auf ein Rekordergebnis blicken. 600.000 Sparer haben sich im vergangenen Jahr entschieden, ihr Geld in einen Wertpapier-Sparplan anzulegen – doppelt so viele wie im Vorjahr. „Aktuell erkennen immer mehr Sparer, dass aufgrund der Niedrigzinsphase kein Weg mehr an Wertpapieren vorbeiführt“, beschreibt Grammer die Hintergründe.
Und trotz niedriger Zinsen und wieder steigender Inflation sind die Deutschen noch immer kein Volk von Aktionären. Das belegen auch Zahlen des Deutschen Aktieninstituts. 2017 waren lediglich 15,7 Prozent der Menschen in Deutschland in Aktien- oder Aktienfonds investiert. Grammer appeliert daher, „sich die spannenden Möglichkeiten, die die Unternehmen derzeit bieten, einmal genauer anzuschauen und davon in Form von Wertpapieren zu profitieren“.
„Wir rechnen damit,
dass sich der Aufschwung bei der Industrie 4.0
fortsetzt“