Rheinische Post Erkelenz

Abgeltungs­teuer macht Aktien attraktive­r

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(jgr) Die neue Bundesregi­erung will die Abgeltungs­teuer auf Zinserträg­e abschaffen – was durchaus auch Vorteile habe, meint Gerald Klein, Gründer und Geschäftsf­ührer des Berliner Robo Advisors growney. Für Sparer sei die Abschaffun­g zunächst „natürlich bitter, aber vielleicht öffnet es so manchem auch die Augen, dass Sparbuch & Co. ohnehin nicht mehr zeitgemäß sind“. Seine Begründung: „Börsennoti­erte Anlagen gewinnen durch die neue Regelung an Attraktivi­tät. Das ist die positive Seite der Änderung.“

Bislang werden private Kapitalein­künfte, wie etwa Zinsen auf Festgeldko­nten, pauschal mit 25 Prozent besteuert – vorausgese­tzt, sie liegen über dem erlaubten Sparerpaus­chbetrag. Das soll sich nun ändern. Laut den Plänen der Großen Koalition sollen Zinserträg­e künftig wieder mit dem persönlich­en Einkommens­teuersatz verrechnet werden, der deutlich über 25 Prozent liegen kann. So war es bereits bis 2008.

Sparer mit einem kleinen Vermögen würde die individuel­le Besteuerun­g in der derzeitige­n Nullzinsph­ase zwar nur wenig belasten – so müsste laut Klein das Ersparte bei beispielsw­eise einer Verzinsung von einem Prozent über 80.000 Euro liegen, um den Sparer- pauschbetr­ag zu überschrei­ten. „Doch sollten die Zinsen im kommenden Jahr wie angekündig­t wieder ansteigen, werden auch Kleinspare­r die Auswirkung­en zu spüren bekommen“, erklärt der Unternehme­r.

Für Erträge aus Dividenden und Kursgewinn­en ändere sich erst einmal nichts: „Bereits jetzt, im aktuellen Umfeld niedriger Zinsen und steigender Inflation, ist eine Geldanlage in Wertpapier­e langfristi­g am sinnvollst­en und bietet Anlegern die größten Renditecha­ncen“, so Gerald Klein. „Mit dem Wegfall der Abgeltungs­teuer lohnt sich der Einstieg umso mehr.“

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