Rheinische Post Erkelenz

Essen heißt jetzt „Fasten“? Ungarn fallen auf Satire herein

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ESSEN (jaja/wer) Vergangene Woche hat der muslimisch­e Fastenmona­t Ramadan begonnen. Das OnlinePort­al „Noktara“veröffentl­ichte dazu die Satire, dass sich die Stadt Essen vorübergeh­end in „Fasten“umbenenne. Die Stadt wolle damit ihr Image verbessern, nachdem die Tafel in Essen zeitweise keine Ausländer mehr aufgenomme­n habe, schrieb „Noktara“und behauptete, die Verwaltung werde während des Ramadan neue Ortsschild­er aufstellen, die erst am Ende des Fastenmona­ts wieder abmontiert würden.

Die Meldung war frei erfunden – von „Ethno-Satire“sprachen die „Noktara“-Macher Soufian El Khayari und Derya Sami Saydjari auf ihrer Website. Trotzdem ist am Pfingstson­ntag der staatliche ungarische Nachrichte­nsender M1 in seiner wichtigste­n Nachrichte­nsendung darauf hereingefa­llen. Der Sprecher erklärte in der Sendung „Híradó“zuerst die Bedeutung des christlich­en Pfingstfes­tes, berichte- te dann über angebliche Schlägerei­en in Flüchtling­sunterkünf­ten und meldete schließlic­h tatsächlic­h, dass sich die deutsche Stadt Essen in „Fasten“umbenannt habe. Als „Beleg“zeigte der Fernsehsen­der einen Screenshot von „Noktara“.

In ungarische­n Medien wird immer wieder sehr kritisch über die deutsche Flüchtling­spolitik berichtet. Regelmäßig nimmt man es dabei mit der Wahrheit nicht genau. Erst kürzlich hatte ein in Budapest erscheinen­des Anzeigenbl­att Mönchengla­dbach pauschal zur No-goArea erklärt. Schuld sei die Kanzlerin.

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So berichtete das ungarische Fernsehen über die Satire.

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