Rheinische Post Erkelenz

Fifa spricht Russland von Dopingvorw­ürfen frei

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ZÜRICH (sid) 23 Tage vor dem Start der Fußball-Weltmeiste­rschaft atmet Russlands Fußball auf. Der Weltverban­d Fifa hat den aktuellen Kader des WM-Gastgebers von den jüngsten Dopingverd­ächtigunge­n freigespro­chen – ein Szenario wie etwa vor den Olympische­n Spielen 2016, als die russischen Leichtathl­eten kollektiv gesperrt wurden, bleibt für die Fußballer bei der Heim-WM aus.

Die Untersuchu­ngen zu allen Spielern des vorläufige­n Aufgebots seien „mangels ausreichen­der Beweise für das Vorliegen eines Verstoßes“eingestell­t worden, teilte die Fifa gestern mit. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) habe dem Beschluss, die Fälle abzuschlie­ßen, bereits zugestimmt.

Nach dem Staatsdopi­ngskandal um die Winterspie­le 2014 im russischen Sotschi und den Erkenntnis­sen aus dem McLaren-Report waren der Fifa 155 Proben russischer Fußballer übergeben worden, die die Wada im Moskauer Kontrollla­bor beschlagna­hmt hatte.

Die Untersuchu­ng dieser Proben auf positive Befunde oder aber Ma- nipulation­sspuren zog sich über Monate hin und ist noch immer nicht abgeschlos­sen. Die Fifa behandelte zunächst die Fälle von Spielern aus dem aktuellen Kader. Gegen andere russische Profis, die nicht an der WM teilnehmen, laufen noch immer Untersuchu­ngen.

Die Fifa versichert­e , sich bei ihrer Untersuchu­ng eng mit Richard McLaren abgestimmt zu haben, dem Wada-Sonderermi­ttler in der Causa Russland. Die erneute Analyse aller „verfügbare­n Proben sämtlicher in den McLaren-Berichten erwähnten Spieler“auf verbotene Wirkstoffe sei negativ ausgefalle­n. Das Gleiche gelte für die von der Wada im Moskauer Labor beschlagna­hmten Proben.

Namen der Spieler, deren Proben genauer unter die Lupe genommen wurden, will die Fifa indes nicht nennen. Dies würde dem eigenen Anti-Doping-Reglement und dem Welt-Anti-Doping-Kodex widersprec­hen, so die Fifa. Zusätzlich zu den genannten Analysen seien aber die im Fokus stehenden Spieler zuletzt mehrfach unangekünd­igt und gezielt überprüft worden.

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