Rheinische Post Erkelenz

Das Krankenhau­s Maria Hilf räumt am Samstag seinen Standort an der Sandradstr­aße und wird an die Viersener Straße verlagert.

- VON ANGELA RIETDORF

Die logistisch­e Herausford­erung ist enorm: Das Krankenhau­s Maria Hilf wird innerhalb eines Tages vollständi­g geräumt und in die neuen Gebäude auf dem Gelände an der Viersener Straße 450 verlagert. Das bedeutet: Bis zu 239 Patienten müssen transporti­ert werden, 6000 Kubikmeter Güter sind zu bewegen. Die medizinisc­he Infrastruk­tur muss ab- und Zug um Zug wieder aufgebaut werden, das Ganze bei laufendem Betrieb. „Wir werden während des Umzugs die Patientenv­ersorgung an beiden Standorten personell und materiell sicherstel­len“, betont Prof. Dr. Andreas Lahm, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Kliniken Maria Hilf.

Mit dem Umzug konzentrie­ren sich die Kliniken Maria Hilf auf dem Gelände an der Viersener Straße. Dort wurden in den vergangene­n Jahren mehr als 80 Millionen Euro in zwei neue Bettenhäus­er, ein Lager- und Logistikze­ntrum, eine Heizzentra­le und ein neues OP-Zentrum investiert.

Nicht nur in Gebäude, auch in Medizintec­hnik wurde kräftig investiert. Zehn Millionen Euro f lossen in diesen Bereich. Jetzt steht beispielsw­eise ein Hybrid-OP mit einem mehrdimens­ionalen hochauflös­enden Bildgebung­sverfahren zur Verfügung, der in der ganzen Region einzigarti­g ist und neue Möglichkei­ten der Behandlung eröffnet. Bei Bedarf kann beispielsw­eise sofort von einem minimal-invasiven zu einem offenen Eingriff gewechselt werden. Die Zentrale Sterilgutv­ersorgungs­ab- teilung arbeitet aus Sicht der Patienten im Allgemeine­n im Verborgene­n, ist aber von immenser Bedeutung für Hygiene, OP-Qualität und optimierte Abläufe. Sie wurde im Untergesch­oss des neuen OPZentrums untergebra­cht. „Sie leistet einen wesentlich­en Beitrag zur Ergebnisqu­alität“, so Prof. Dr. Lahm. Die neuen OPs nehmen ihren Betrieb zur Gänze auf, wenn das Maria Hilf an der Sandradstr­aße geräumt ist.

Der Umzug des Krankenhau­ses erfordert viele zupackende Helfer und hochqualif­izierte Mitarbeite­r. Am Hauptumzug­stag werden nicht nur 200 Einsatzkrä­fte der Feuerwehr, 200 zusätzlich­e Maria-Hilf-Mitarbeite­r und 80 Umzugshelf­er dabei sein, es wird auch eine Krankenhau­seinsatzle­itung unter der Leitung von Prof. Dr. Behne geben, dem Chefarzt der Anästhesie. Dort laufen alle Fäden zusammen, wird koordinier­t und entschiede­n. „Der Standort an der Sandradstr­aße muss als Krankenhau­s funktionie­ren, bis der letzte Patient das Gebäude verlassen hat“, erklärt Prof. Dr. Lahm. „Gleichzeit­ig wird am neuen Standort an der Viersener Straße 450 die Versorgung von chirurgisc­h zu behandelnd­en Patienten möglich sein, sobald der erste Patient im Haus ist.“

Der Kommunikat­ion kommt dabei besondere Bedeutung zu, denn die Rettungswa­gen der Feuerwehr müssen stets wissen, wie lange sie noch das Maria Hilf ansteuern können und ab wann sie bei einem Notfall St. Franziskus anfahren müssen.

Während des Umzugs am Samstag wird die Viersener Straße zwischen Sandradstr­aße und Schürenweg einschließ­lich der Nebenstraß­en für den übrigen Verkehr komplett gesperrt sein. Auch hier wird an den Absperrpun­kten Personal eingesetzt, das bei Bedarf informiert und weiterhelf­en kann. Der Geschäftsf­ührer wirbt um Verständni­s für die Sperrungen. „Wir arbeiten mit der größtmögli­chen Sensibilit­ät, Umsicht und Planung an der Verlegung unserer Patienten“, erklärt er.

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