Rheinische Post Erkelenz

Die US-amerikanis­che Sport-Großfamili­e

- VON HORST HÖCKENDORF

Football, Baseball, Cheerleadi­ng und Bowling gehören dem Verein „American Sports MG“an.

AMERICAN SPORTS Unter dem Dach des American Sports Mönchengla­dbach e.V. (ASMG) versammeln sich vier typische US-amerikanis­che Sportarten: American Football, Baseball, Cheerleadi­ng und Bowling. Vielen ist immer noch nicht bewusst, dass seit einigen Jahren mit dem ASMG ein eigener Verein existiert – vermutlich, weil er nicht durch Skandale für Aufsehen sorgt. Eher das Gegenteil ist in dieser riesigen Familie der Fall. Selbst Wechsel in der Führungssp­itze gehen still und leise über die Bühne.

Und eben jener Zusammenha­lt macht den Verein so attraktiv. Mittlerwei­le zählt der ASMG rund 450 Mitglieder und zählt mit zu den am schnellste­n wachsenden Vereinen im Stadtgebie­t. Aber auch Wachstum stößt irgendwann an seine Grenzen. Das weiß auch Stefanie Radeck, Geschäftsf­ührerin beim ASMG. „Wir hatten in den letzten Wochen und Monaten einen enormen Zulauf. Da hat sich unsere Öffentlich­keitsarbei­t bezahlt gemacht“, sagt sie. „Wir sind zum Beispiel an Schulen herangetre­ten und haben in den Innenstädt­en der Umgebung Werbung in eigener Sache gemacht“, ergänzt Volker Boos, Pressespre­cher des Vereins. Zustimmend nickt Peter Meyer, Sportliche­r Leiter der Football-Abteilung. „Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten. Die Stadt hat uns freundlich­erweise dieses Gelände in Mülfort zur Verfügung gestellt. In Eigenregie haben wir es so hergericht­et, dass American Football und auch Baseball hier gespielt werden können. Aber es fehlen Umkleide- und Duschmögli­chkeiten, Toiletten, Wasser und Licht. Angeblich wären keine Gelder vorhanden, respektive schon verplant“, zählt Meyer auf. „Leider hat sich noch keiner der Verantwort­lichen bei der Stadt an einem Spieltag hierhin verirrt, um selber mal zu sehen, welche Verhältnis­se die bis zu 350 Zuschauer vorfinden“, sagt Radeck, die aber immer im Austausch mit den entspreche­nden Stellen bei der Stadt steht.

Zu den einzelnen Abteilunge­n: Den personelle­n Löwenantei­l stellen naturgemäß die American Footballer. Abgesehen von der U10 sind alle Altersklas­sen besetzt. Damit der Nachwuchs auch eine richtige Ausbildung erfährt, setzt der Verein alles daran, die Trainer ebenfalls weiterbild­en zu lassen. Selbst die Assistente­n sollten zumindest die D-Lizenz haben. Wie im Fußball, so muss auch beim Football der Verein Schiedsric­hter stellen. Die Vorgabe von deren sieben wird mit derzeit sechs Unparteiis­chen noch knapp verfehlt.

Bei den Baseballer­n, die mittlerwei­le zwei Teams stellen können, sind Jugendmann­schaften in Planung. Dies ist aber aus logistisch­en Gründen ins Stocken geraten, da ausgebilde­te Trainer fehlen. Hier ist Michael Schmitz der einzige mit einer Lizenz. Die Ziele sind aber hoch: Einmal in der Landesliga ganz oben stehen, am liebsten zum Saisonende. So hörte man es bei den „Black- caps“vor Saisonbegi­nn. Nun waren die Düsseldorf Senators mit ihren beiden Teams zu Gast. Die Gladbacher Landesliga-Vertretung gewann das an sich fast ausgeglich­ene Spiel 11:6 und behauptete somit Platz eins in der Liga. Erwähnensw­ert: In zwei der neun zu spielenden Innings gab es der Reihe nach StrikeOuts, ohne dass ein Spieler die erste Base erreichte. Wenig Spielzeit dagegen hatte die Reserve. Nach vier Innings hieß es 1:18. Die Gnadenrege­lung trat somit in Kraft. Teammanage­r Erdin Berberoglu sprach von einem verschenkt­en Tag, an dem rein gar nichts passte. „Aber besser alles an einem Tag als auf mehrere Spiele verteilt“, sagte er.

Zurück zum ASMG: Die Cheerleade­r, und gerade die kleinsten, haben zuletzt einen enormen Zulauf erfahren. Für die größeren sucht man derzeit nach einem Coach.

Zu guter Letzt die Bowling-Abteilung „Crazy Pins“. Zwei Jahre nun schon existent, wurden aus den sieben Gründungsm­itgliedern mittlerwei­le 18 Spieler, die zur Zeit noch in einer Haus-Liga spielen und an „Charity Bowls“(Wohltätigk­eitsverans­taltungen) teilnehmen. Ziel hier ist es, kommendes Jahr in der WBULiga profession­eller zu spielen, sagt Abteilungs­leiter Sascha Holzmann.

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FOTO: HOHÖ Baseball, hier Erdin Berberoglu, gehört zum ASMG.

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