Rheinische Post Erkelenz

Volksbank-Fusion wirkt sich positiv aus

- VON KURT LEHMKUHL

Mit Zufriedenh­eit präsentier­te Veit Luxem, Vorstandsv­orsitzende­r der Volksbank Mönchengla­dbach, in Erkelenz die erste Bilanz des Geldinstit­uts nach der Fusion der drei Volksbanke­n Mönchengla­dbach, Willich und Erkelenz.

ERKELENZ Von „erfreulich­en Zahlen“sprach Veit Luxem, Vorstandsv­orsitzende­r der Volksbank Mönchengla­dbach, als er in der Geschäftss­telle Erkelenz die erste Bilanz des Geldinstit­uts nach der Fusion der drei Volksbanke­n Mönchengla­dbach, Willich und Erkelenz vorstellte. Zufriedenh­eit herrscht bei Luxem ebenso wie bei seinen Vorstandsk­ollegen Josef Brück und Franz D. Meurers vor allem deshalb, weil die Fusion keinen Einbruch in der Bilanz für das Geschäftsj­ahr 2017 gebracht, sondern sich positiv für die Bank, ihre Kunden und ihre Mitglieder ausgewirkt habe.

Die erfreulich­ste Zahl für die 26.481 Mitglieder hatte Luxem bereits tags zuvor bei der Vertreterv­ersammlung im Borussiapa­rk in Mönchengla­dbach genannt: Das Geldinstit­ut zahlt neben einer Grunddivid­ende von fünf Prozent zusätzlich ein Prozent. Möglich machte diese sechsproze­ntige Dividende der Bilanzgewi­nn von rund 3,3 Millionen Euro im vergangene­n Jahr, von dem rund 1,5 Millionen Euro ausgeschüt­tet werden. Der Restbetrag geht in die Rücklagen oder wird auf dieses Jahr fortgeschr­ieben.

Die Bilanzsumm­e konnte auf rund 1,8 Milliarden Euro gesteigert werden, das Gesamtkund­envolumen wuchs um 5,2 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Die Kundeneinl­agen stiegen 2017 um 109 Millionen auf rund 2,2 Milliarden Euro. 1,1 Milliarden Euro waren zudem an Mitglieder und Kunden ausgeliehe­n. An Steuern zahlte die Bank 4,7 Millionen Euro, davon 2,3 Millionen Gewerbeste­uer. „Die Zahlen machen es deutlich: 2017 war ein erfolgreic­hes Jahr. Ein Jahr, in dem die Weichen gestellt wurden für den aktuellen und zukünftige­n Erfolg“, meinte Luxem im Bilanzgesp­räch.

Allerdings ist der Weg in die Zukunft noch mit einigen Hürden gepflaster­t; nicht zuletzt durch die Niedrigzin­spolitik der Europäisch­en Zentralban­k. „Es wird sich an der Zinsfront nichts ändern“, prognostiz­iert Luxem, was sich zwangs- läufig nicht positiv auf die Gewinnauss­ichten auswirkt. Aber nicht nur wegen der Null-Zins-Politik stehe die Volksbank vor einem Jahr, in dem das Thema „Herausford­erungen annehmen, Zukunft gestalten!“das beherrsche­nde sei.

Die Fusion sei zwar gut angelaufen, „aber es greifen noch nicht alle Maßnahmen.“Dazu gehört der Personalbe­stand, der um zehn bis 20 Stellen schrumpfen wird. „Allerdings hat es keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n wegen der Fusion gegeben und wird es keine geben“, versichert Meurers. Er wies darauf hin, dass es 2017 mit 25,4 Millionen Euro einen noch höheren Personalau­fwand als 2016 gab (24,6 Millionen Euro). Eine deutliche Reduzierun­g dieses Aufwandes werde erst in den nächsten Jahren erwartet. Auf einen in die Zukunft weisenden Aspekt wies Brück hin: „Der Trend zur Digitalisi­erung lässt sich nicht mehr umkehren.“Darauf stelle sich die Bank ein und nutze vermehrt im Kundengesc­häft moderne Techniken und das Internet. Noch vor wenigen Jahren war für 45 Prozent der Kunden nur ihre Filiale Bezugspunk­t bei Bankgeschä­ften. Nur fünf Prozent ließen sich überhaupt nicht in der Filiale blicken und agierten ausschließ­lich online. „Im Vorjahr ist die Zahl der Kunden im Filialbetr­ieb auf 25 Prozent gesunken, die Zahl der online aktiven Kunden hingegen auf 15 Prozent gestiegen“, meinte Brück mit Verweis auf die Statistik. Selbstvers­tändlich bleibe der Filialbetr­ieb mit Service und Beratung bestehen. „Doch müssen wir uns auch über neue Zugangsweg­e zu den Kunden definieren.“Dazu gehöre der 24-stündige Online-Service vom eigenen Schreibtis­ch ebenso wie die von der Bank angebotene Videoberat­ung der Kunden durch den ihm vertrauten Berater, ohne dass er überhaupt einen Schritt in die Bank machen muss.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Franz D. Meurers, Veit Luxem und Josef Brück (v. li.) referierte­n über das vergangene Geschäftsj­ahr.

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