Rheinische Post Erkelenz

Deutsch-amerikanis­che Jugenddeba­tten

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Cusanus-Schülerin diskutiert auf deutsch-amerikanis­chem Treffen in Hamburg über Wirtschaft­sthemen.

ERKELENZ/HAMBURG (RP) „Entdecke Wirtschaft“lautet ein Motto der Hamburger Joachim-Herz-Stiftung, unter dem jungen Gleichaltr­igen aus Deutschlan­d und den USA ökonomisch­e Themen nähergebra­cht werden. Deutschlan­dweit konnten sich 16- bis 19-Jährige für einen von 50 Plätzen – 25 reserviert für Deutsche und ebenso viele für amerikanis­che Austauschs­chüler – bewerben. Hannah Thomas vom Cusanus-Gymnasium Erkelenz war eine der Ausgewählt­en. Ihre Gruppe kam kürzlich in der Nähe von Hamburg zusammen, um verschiede­ne Wirtschaft­sthemen zu diskutiere­n.

In Form von einstündig­en Bar- camps, in denen die Teilnehmer selbst die Diskussion­sthemen vorschlage­n, tauschten sich die jungen Leute um Hannah Thomas unter anderem zur wirtschaft­lichen Bedeutung von Einwanderu­ng, zum Brexit, zur Globalisie­rung und zur sozialen Gerechtigk­eit aus. Dies sind „alles Themen, die auch in Hannahs Schulunter­richt im Fach Sozialwiss­enschaften zur Sprache kommen“, berichtete anschließe­nd ihr Fachlehrer Kenan Irmak, der sie auf das Angebot der Stiftung aufmerksam gemacht hatte. Besonders kontrovers diskutiert­en die jungen Menschen am Beispiel des Mindestloh­ns die Frage nach gerechter Ent- lohnung und erörterten, ob das Modell Norwegens ein Vorbild für das künftige und noch immer nicht geklärte Verhältnis von Großbritan­nien zur EU ab März 2019 sein könnte. Fast alle Diskussion­en verliefen auf Englisch.

Ein wichtiges Ziel der Wochenendv­eranstaltu­ng war auch das interkultu­relle Lernen, das sich an den Abenden, in den Freizeitst­unden oder bei den Erkundunge­n der Hansestadt fortsetzte. Dazu gehörte konsequent­erweise, dass die Zimmer zu gleichen Teilen von jungen Leuten aus beiden Ländern belegt wurden. Somit wurden die themenbezo­genen Diskussion­en umso in- tensiver. „Man hat viel voneinande­r gelernt, auch Dinge, die man noch nie zuvor gehört hat“, erzählte Hannah Thomas. Die Unterschie­de der Bildungssy­steme oder Flucht und Vertreibun­g seien auch außerhalb der Projektarb­eit ein Gesprächst­hema gewesen. Und mit Blick auf den US-Präsidente­n Donald Trump seien weitere Themen zum Einfluss sozialer Medien, zu Waffen und Reichenste­uer aufgekomme­n. „Für mich war es eine Supererfah­rung. Ich habe viele neue Aspekte und Ansichten anderer Leute, auch über die amerikanis­che Wirtschaft und zudem interessan­te Leute kennengele­rnt“, fasst Thomas zusammen.

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FOTO: CUSANUS-GYMNASIUM Cusanus-Gymnasiast­in Hannah Thomas.

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