Rheinische Post Erkelenz

Neuer Name für Berlins Verkehrsac­hse

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Der Volksaufst­and in der DDR war vor gerade einmal fünf Tagen niedergesc­hlagen worden, da wagte der Berliner Senat ein deutliches Signal an die Führung der SED. Die ehemalige Charlotten­burger Chaussee, die vom Brandenbur­ger Tor aus in Richtung Westen durch den Tiergarten führt, wurde mit einem Beschluss vom 22. Juni 1953 umbenannt. Eine der bekanntest­en Verkehrsac­hsen der Stadt heißt seitdem „Straße des 17. Juni“. Drei Tage zuvor hatte Bundeskanz­ler Konrad Adenauer an einer offizielle­n Trauerfeie­r für die Toten des Volksaufst­ands teilgenomm­en. Wenige Wochen später beschloss auch der Deutsche Bundestag, an den Volksaufst­and zu erinnern und machte den 17. Juni für die folgenden Jahrzehnte zu einem offizielle­n Feiertag. Neben Berlin erinnerten in folgenden Jahren auch viele andere westdeutsc­he Städte mit Straßenben­ennungen an den Volksaufst­and in der DDR. Unter anderem erhielt eine Elbbrücke in Hamburg den Namen „Brücke des 17. Juni“. Nach der Wende wurden auch Städte und Plätze in ostdeutsch­en Städten umbenannt: In Magdeburg steht vor dem Innenminis­terium des Landes Sachsen-Anhalt ein Schild mit der Aufschrift „Platz des 17. Juni“. In Dresden wurde die Straße vor dem Sachsenwer­k umbenannt. Dort hatten die Arbeiter ihre Arbeit niedergele­gt und einen Demonstrat­ionszug in Richtung Innenstadt begonnen.

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