Belgiens größter Wasserfall
Im gut 70 Kilometer von Aachen entfernten Örtchen Coo stürzt der Fluss Amel 15 Meter in die Tiefe. Auch die direkte Umgebung ist sehenswert.
Die Amel birgt zahlreiche Naturphänomene und Sehenswürdigkeiten, die an einem Tag, einem Wochenende oder auch bei einem längeren Aufenthalt echte Ferienstimmung aufkommen lassen. Sie fließt aus Ostbelgien heran, aus ihrem Quellgebiet in den Gemeinden Amel und Büllingen über die Provinz Lüttich und Stavelot bis Remouchamps und Comblain-au-Pont, wo sie in den Maasnebenfluss Ourthe mündet. Wenn man ihrem Lauf folgt, was vor allem über die N 633 von Stavelot nach Remouchamps sehr reizvoll ist, staunt man nicht schlecht, wie viele Reize diese Gegend hat.
Wenn man die Tour in Stavelot beginnt, ist der erste Stopp in Coo angebracht. Die dortigen Wasserfälle sind mit einer Höhe von 15 Metern die größten in Belgien. Der kleine Wasserfall existiert etwa seit dem 15. Jahrhundert, der große wurde im Auftrag der Abtei von Stavelot errichtet.
Der Freizeitpark Plopsa Coo fügt sich harmonisch in diese Naturlandschaft ein. Für Familien mit kleinen Kindern bietet sich dieses Erlebnis mit Attraktionen wie Dino Splash, Wikingerschiff, Labyrinth, Affeninsel, fliegende Fahrräder und einem Wildpark besonders an. Beeindruckend ist auch der Sessellift im Park, der auf einer Länge von 700 Metern einen Höhenunterschied von 220 Metern auf den LancreBerg überwindet.
Von dort oben wird man mit einem hinreißenden Fernblick über das Tal, den Freizeitpark und das Wasserkraftwerk von Coo belohnt. Wer einen sportlich geprägten Rückweg ins Tal vorzieht, kann über den Treppenweg an der Flanke des Hügels zu Fuß zurückgelangen.
Noch mehr Action verspricht der Veranstalter Coo Adventure mit Quadtouren, Gleitschirmfliegen und Kajak. In Coo lässt sich locker ein ganzer Tag verbringen. Man muss nicht den Park besuchen (eintrittspflichtig), um die Wasserfälle zu genießen oder am Flussufer im Café zu relaxen. Man sollte aber die Stufen an der Brücke zum Wasserfall auf jeden Fall hinuntersteigen, um dem Sturz der Wassermassen sehr nahe zu kommen.
Vom benachbarten Ort La Gleize geht es dann direkt an der Amel entlang über die N 633 nach Stoumont. Der Fluss gibt dabei immer wieder schöne Blicke auf seinen Verlauf preis. Er umschließt hier und da auch friedliche Inselchen. Generell ist das Becken der Amel eine Region der Steine und Höhlen, des wilden Wassers, der tiefen Wälder und schroffen Täler.
Nicht weit von Remouchamps schlängelt sich ein seltenes Juwel der Natur vom Berg hinunter ins Tal: Der geheimnisvoll anmutende Ninglinspo, der hier in die Amel mündet, ist Belgiens einziger waschechter Bergfluss. Das bedeutet, dass sich entlang des Wegs natürliche Wasserbecken befinden und Wasserfälle sich ihren Weg zwischen den Felsen bahnen. Die Steigung am Bach durch das Tal ist stetig, aber nicht ermüdend. Wer die gesamte Distanz bis auf 385 Meter Höhe absolvieren will, muss aber schon gut zu Fuß sein. Ein wundervolles Naturporträt zeichnet dabei die „Cascade de la Chaudière“, der imponierende Wassersturz des Ninglinspo.
In Remouchamps schließlich kann man über die Orte Theux und Verviers wieder über die E42/E40 zurückfahren. Wer Zeit hat, dem sei die unterirdische Bootsfahrt in den Grotten von Remouchamps sehr empfohlen. Unvergessliche Eindrücke nimmt man so mit nach Hause.