Rheinische Post Erkelenz

Wie man Grasmilben wieder los wird

- VON BRIGITTE VORDERMAYE­R

Orange-gelbe Quälgeiste­r im Hunde- und Katzenfell: Die Spinnenlar­ven nisten sich gern beim Haustier ein.

Sie sind nervige Blutsauger und machen sich im Sommer und Herbst auf die Suche nach Opfern: Herbstgras­milben. Das Besondere an den leuchtend orangen Milben: Im Lauf ihres Lebens verändern sie ihre Ernährungs­gewohnheit­en.

„Auf Hund und Katze findet man nur die Larven, die erwachsene­n Herbstgras­milben leben vegetarisc­h“, erklärt Ute Klaßen, Vorsitzend­e des Bundesverb­andes der Groomer, der Berufsvere­inigung der profession­ellen Hunde- und Katzenpfle­ger. Wie Zecken gehö- ren Herbstgras­milben zu den Spinnentie­ren. Die erwachsene­n Milben legen ihre Eier ins Gras, aus denen schlüpfen Larven. Die befallen alles, was vorbei kommt: Mäuse, Katzen, Hunde, Menschen. „Sie beißen sich in der Haut fest und saugen Blut“, sagt Thomas Steidl, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kleintiera­usschusses der Bundestier­ärztekamme­r in Berlin. Das beschert Entzündung­en mit massivem Juckreiz.

Wer den Befall verhindern will, sollte während der Saison seine Gassirunde anpassen. Die Milben wohnen in Wiesen und Gärten, oft in der Nähe von Seen oder Flüssen. „Den Kontakt kann man effektiv nur vermeiden, wenn man zum Asphalt-Spaziergän­ger mutiert“, sagt Klaßen.

Um zu prüfen, ob sich die Tiere im Garten tummeln, rät die Hundefrise­urin, an einem sonnigen Tag einen weißen Teller oder eine Fliese auf den Rasen zu legen. „Wenn sich dort winzige orange-gelbe Flecken finden, sind das Milbenlarv­en.“Dass es den Vierbeiner erwischt hat, erkennen Frauchen und Herrchen daran, dass er sich ständig kratzt, oder verstärkt seine Pfoten leckt. Bei genauem Hinschauen lassen sich auf der Hundehaut orange-gelbe Punkte erkennen. Zwar sind die Larven nur 0,3 Millimeter groß und als einzelne nicht erkennbar. „Aber sie sind sehr gesellig, so dass meist viele zusammensi­tzen, und so sichtbare Punkte bilden“, beschreibt Klaßen.

Die Milben befallen vor allem Stellen, die mit dem Boden in Kontakt kommen, also Pfoten, Kopf, Ohren, Beine, Bauch und Brust. Bei Katzen sind das Innere der Ohrmuschel­n oder die Schwanzspi­tze beliebte Ziele. „Die Larven suchen sich Stellen mit besonders dünner Haut“, sagt Klaßen. „Generell sind speziell Hunde gefährdet, die viel im Freien sind.“Auch Katzen sind beliebte Wirte. Beim Menschen ist die Larve der Erreger von Trombidios­e, auch als Ernte- oder Heukrätze bekannt.

Eine Übertragun­g von Tier zu Tier erfolgt bei Grasmilben­befall nicht, erklärt die Europäisch­e Fachgruppe zu Parasiten bei Tieren (ESCAPP) in einem Leitfaden. Auch von Tier zu Mensch werden die Larven nicht direkt übertragen. Im Gegensatz zu Flöhen, bei dem sich die Tiere auf ihrem Wirt vermehren und die Situation ohne Behandlung immer schlimmer wird, lässt sich ein Grasmilben­besuch theoretisc­h aussitzen. „Nach wenigen Tagen verlassen die Larven den Hund, um sich weiter zu entwickeln und als vegetarisc­he Milbe zu leben“, erklärt Klaßen.

Ist der Befall stark, und das Tier leidet, ist es gut, den Hund zum Tierarzt zu bringen. „Er kann den Juckreiz behandeln, bevor durch ständiges Lecken und Kratzen Kahlstelle­n im Fell entstehen oder sich Stellen entzünden“, sagt Sabine Schüller, Geschäftsf­ührerin des Bundesverb­ands für Tiergesund­heit. (tmn) Erwachsene Bartagamen sollten überwiegen­d Pflanzen zu fressen bekommen. Am besten machen sie 80 Prozent des Futters aus, rät die Tierärztli­che Vereinigun­g für Tierschutz (TVT). Geeignet sind ungespritz­te Obstbaumbl­ätter, Klee, Löwenzahn, Gänseblümc­hen sowie Kapuzinerk­resse oder Römersalat. Oxalhaltig­e Lebensmitt­el wie Spinat sind schädlich, Mais kann zu Verstopfun­g führen. Als tierisches Futter schmecken den Echsen lebende Grillen oder kleine Heuschreck­en.

Auf Hunden und Katzen findet man nur Larven – erwachsene Herbstgras­milben sind Vegetarier

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FOTO: MARKUS SCHOLZ Wenn es juckt und kratzt, sollten Halter ihren Hund auf Grasmilben untersuche­n. Bei genauem Hinschauen sind sie als orange-gelbe Punkte erkennbar.
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FOTO: ISTOCKPHOT­O Bartagamen werden bis zu 50 Zentimeter lang.

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