Bayern-Trainer Kovac will „Spieler besser machen“
MÜNCHEN (dpa) Niko Kovac blickte cool in die Runde, immer wieder huschte ein Lächeln über das Gesicht des neuen Bayern-Trainers. Mit viel Zuversicht und großer Vorfreude hat der 46-Jährige seine bisher größte Aufgabe übernommen. Kovac verkündete am Montag in seiner mehr als halbstündigen Antrittspressekonferenz klare Vorstellungen, zeigte sich mit insgesamt vier Wochen Urlaub für die gefrusteten WM-Stars auch gönnerhaft. Telefonate mit Kapitän Manuel Neuer und dem wechselwilligen Stürmer Robert Lewandowski standen auch schon auf der Agenda des Mannes, der 44 Tage zuvor mit Eintracht Frankfurt gegen München den DFB-Pokal gewann.
„Klar weiß ich, es schwirrt immer das eine oder andere hier herum. Es gab einen Trainer, der hat alles geholt in Deutschland. Viele andere haben nicht drei Titel geholt“, sagte Kovac vor mehr als einem Dutzend Kameras zum Erfolgsdruck und in Anspielung auf Jupp Heynckes. 2013 war es der im Vorjahr zurückgeholte „Jupp, Jupp, Jupp“, der als einziger Alles-Gewinner in die glanzvolle Vereinshistorie einging.
„Wir wollen erst einmal zusehen, dass wir die Spieler besser machen. Was unter dem Strich herauskommt, werden wir sehen. Wir sind hier, um letzten Endes auch Titel zu holen“, sagte Kovac. Er plant mit Lewandowski und Jérôme Boateng. Insgesamt soll der „sehr starke Kader“zusammenbleiben. Zudem setzt Kovac weiterhin auf Co-Trainer Peter Hermann (66), den Bayern im Oktober 2017 aus seinem Vertrag bei Fortuna Düsseldorf herausgekauft hatte.
Anders als Jürgen Klinsmann, der 2008/09 mit seinem legendären Satz, dass er „jeden Spieler jeden Tag ein bisschen besser machen“wolle, in München krachend gescheitert war, möchte Kovac als ein ehemaliger Bayern-Spieler im Traineramt auch glücklich werden. „Ich weiß, dass man hier erfolgreich sein muss, darauf sind wir vorbereitet“, sagte Kovac. Von 2001 bis 2003 stand er als Profi in München unter Vertrag. Die Erfahrung sei sicher kein Nachteil, sagte Kovac. Die Traineramtszeit ist erst einmal bis 2020 datiert.
Kovac trat an seinem ersten öffentlichen Arbeitstag für den FCB redegewandt und charmant auf. Gut gekleidet war er wie gewohnt, wenngleich nicht so auffällig und extravagant wie der ebenfalls offiziell vorgestellte Serge Gnabry in seinem rot-weiß gestreiften Shirt und mit gelbem Kragen.
„Ich weiß, dass man hier erfolgreich sein muss, darauf sind wir vorbereitet“
Niko Kovac
Bayern-Trainer