Verhandlungen um Polizeiwache im Rheydter Hauptbahnhof geht weiter
Die Stadttochter EWMG ist seit einiger Zeit auf Einkaufstour, sichert sich besonders in Rheydt Immobilien, die von strategischem Interesse sind oder werden könnten. Eine davon ist der Rheydter Hauptbahnhof, den die Entwicklungsgesellschaft vor mehr als einem Jahr der Bahn abgekauft hat. Die behält den Gleisbereich dahinter, ein Bahnhof wird es auf absehbare Zeit bleiben. Aber das Gebäude und das Umfeld des Bahnhofs sollen entwickelt werden.
Einen potenziellen Ankermieter hat man auch schon im Blick: Die Polizeiwache an der Vierhausstraße muss mittelfristig umziehen. Sie ist nicht behindertengerecht, muss modernen Anforderungen entsprechend umgebaut werden. Sie soll auf jeden Fall in der Rheydter Innenstadt bleiben, wie Polizeipräsident Mathis Wiesselmann versichert. Die gröbsten Mängel werden aktuell bei einer Renovierung behoben, deshalb ist die Wache bis voraussichtlich Frühjahr 2019 geschlossen. Parallel wird nach einer dauerhaften Lösung gesucht. Da es eine Nutzung des Landes ist, gelten strenge Vergaberegeln: „Das Mietpreisgutachten ist in Auftrag gegeben, das Ergebnis wird im Spätsommer vorliegen“, sagt Polizeipräsident Wiesselmann. Darin werde festgelegt, in welcher Marge ein Mietpreis angeboten werden kann. Anschließend kann das Vergabeverfahren starten. Wiesselmann rechnet damit ab Spätsommer 2019.
Das Interesse seitens der Stadt ist groß, die Polizeiwache als Ankermieter für den Rheydter Hauptbahnhof zu bekommen. „Wir sind dazu auf unterschiedlichen Ebenen in Gesprächen“, sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. „Wir haben ein großes Interesse, dass die Polizei dort einzieht.“Dabei wolle man dem Land im Rahmen des Möglichen – die EWMG agiert als Stadttochter gewinnorientiert – entgegenkommen. Reiners verweist darauf, dass es unterm Strich eine Mischkalkulation gebe, da die Polizeiwache schließlich nicht die gesamte Fläche beanspruchen werde.
Auch die CDU-Landtagsabgeordneten Jochen Klenner und Frank Boss machen sich dafür stark. Ebenso Karl Sasserath, Chef der Grünen-Ratsfraktion: „Das wäre ein städtebaulicher Gewinn und ein gutes Signal für Rheydt.“