Rheinische Post Erkelenz

Heinrichs wirft Stadtdirek­tor „zickige Reaktion“vor

- VON DIETER WEBER

Braunkohle-Initiative IRR wird zum Zankapfel.

Die SPD gibt sich nicht damit zufrieden, dass die Stadt nur als Zweckverba­nd der Tagebau-Randgemein­den in der Braunkohle-Initiative IRR Mitglied werden soll. „Wenn die Verwaltung uns diesen Beschluss vorlegt, werden wir diesen ablehnen und sie dann erneut an die Arbeit schicken“, sagt der SPD-Fraktionsv­orsitzende Felix Heinrichs. Er und seine Ratsfrakti­on fordern, dass Mönchengla­dbach sowohl als eigenständ­ige Kommune als auch als Zweckverba­ndspartner in der Innovation­sregion Rheinische­s Revier (IRR) vertreten sein muss.

„Es geht darum, Arbeitsplä­tze in der Region zu schaffen, eine neue Perspektiv­e für den Umweltschu­tz zu finden und sich dafür dann aus den IRR-Fördertöpf­en die notwendige­n finanziell­en Mittel zu holen“, so Heinrichs weiter. Und er weist darauf hin, dass die drei anderen Tagebau-Randgemein­den Erkelenz, Jüchen und Titz, mit denen die Stadt Mönchengla­dbach den Zweckverba­nd bildet, über ihre Kreise Heinsberg, Rhein-Kreis-Neuss sowie Düren noch zusätzlich Mitglied im IRR sind.

Kein Verständni­s hat Heinrichs für die Reaktion von Stadtdirek­tor Gregor Bonin. Dieser hatte auf Heinrichs Forderung nach einem Beitritt der Stadt in die IRR unter anderem gesagt, Heinrichs solle sich besser bei seinen Parteifreu­nden informiere­n, weil die Stadt ja als Tagebau-Randgemein­de Mitglied werde. „Das ist eine unangemess­ene zickige Reaktion“, so Heinrichs. Es sei wichtiger, wenn es die Verwaltung endlich schaffe, „nach gut zwei Jahren einfach mal einen Beschlussv­orschlag zu präsentier­en“. Das Thema sei wichtiger als „aufgeregte und unkundige Zurechtwei­sungen“. Er sei auch von CDU-Politikern angesproch­en worden, die sich darüber wundern würden, warum Mönchengla­dbach diesem Braunkohle-Bündnis bislang noch nicht beigetrete­n sei.

Inzwischen hat es auch einen telefonisc­hen Austausch zwischen Heinrichs und Bonin gegeben. Die Kontrovers­e über die Zukunft des Braunkohle­reviers und der Beschäftig­ten sei zwar nicht aus der Welt, beide wollen aber den Druck aus dem Kessel nehmen. „Wir werden uns im August treffen und uns gemeinsam darüber unterhalte­n, wie sich die Stadt weiter positionie­ren wird. Wichtig ist mir, dass wir regionale Strukturen schaffen, von denen alle profitiere­n“, sagt Heinrichs.

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