Inge Broska öffnet ihr Hausmuseum für Besucher
HOCHNEUKIRCH (barni) In Hochneukirch beteiligte sich am Wochenende Inge Broska an der Aktion „Arbeitsplatz Kunst“und gewährte Interessierten einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Sie war eine von sieben Jüchener Künstlern, die ihre Ateliers Samstag und Sonntag für Besucher öffneten.
Der Weg zu dem 115 Jahre alten Haus an der Hochstraße im Zentrum von Hochneukirch lohnte sich: Inge Broska hat etwas, das sonst wohl niemand anderes vorzuweisen hatte: Wohnen, Museum und Atelier, all das befindet sich bei ihr unter einem Dach. Das stattliche Haus ist voller Erinnerungsstücke an ihre Heimat Otzenrath, die den Braunkohlebaggern zum Opfer fiel, aber auch voller Arbeiten, die die 75-Jährige als Künstlerin geschaffen hat.
Enttäuscht gewesen sein dürften lediglich solche Besucher, die der Künstlerin gern über die Schulter geschaut hätten bei ihrem künstlerischen Tun. Die hat aber zurzeit anderes zu tun: Sie schreibe an einem Buch über Alt-Otzenrath. Im Mittelpunkt wird das Hausmuseum mit seiner Geschichte stehen. Was feststeht: Das Haus von Inge Broska ist ein Gesamtkunstwerk, nur Ordnungsfanatiker dürften hier verzweifeln. Und der Betrachter ist einer Art Reizüberflutung ausgesetzt, weil er gar nicht weiß, wo er zuerst hinschauen soll. Großformatige Fotos weisen die 75-Jährige als Fotokünstlerin aus – sie selber nennt sich bescheiden „Knipserin“. Klar, zu den dominierenden Motiven gehört der Untergang der Ortschaft Otzenrath, der ihr Lebensthema werden sollte.
Aber auch kleinformatige Arbeiten wie die Fotomontage des Kriegerehrenmals mit der ironischen Aufschrift „Immer zu Diensten“ist ein Broska-Werk. Alles hat Patina in ihrem Haus, der Dielenboden, aber auch das Klavier.