Verheißungsvolle Musiktalente
Das Kammerorchester Kaarst konzertierte mit Preisträgern von „Jugend musiziert“.
KLEINENBROICH „Debut! Debut!“– unter diesem Titel setzte Dirigentin Gabriele Nußberger mit ihrem Kammerorchester Kaarst das erfolgreiche Format des vergangenen Jahres fort und begleitete wiederum Preisträger des Wettbewerbes „Jugend musiziert“. Milan Thüer, 14 Jahre alter Jungstudent an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, machte zum Auftakt bereits mit Außergewöhnlichem bekannt – dem souverän interpretierten „Allegro“aus einem vor einhundert Jahren wiedergefundenen Kontrabasskonzert, komponiert von dem italienischen Tonsetzer Giuseppe Antonio Capuzzi (1755-1818). Auch Sophia Hann, 14-jährige Harfen-Schülerin von Susana Feige, hatte sich Besonders ausgesucht – zwei Sätze aus dem Harfenkonzert der walisischen Harfenistin Catrin Anna Finch. Dem ersten Satz „Heimweh“schenkte die junge Interpretin die nötige Einfühlsamkeit, während die „Sonnenwende“brillant gemeisterte Virtuosität erforderte.
Den Mittelsatz des wenig bekannten F-Dur-Klavierkonzerts von Joseph Haydn wusste die 16-jährige Viola Parma mit beachtlicher Anschlagskultur und reifer Gestaltungsintensität zu vermitteln. Josephina Lucke (17), die im Rahmen des Wettbewerbs „Bühne frei“im Sinfoniekonzert als Solistin der Niederrheinischen Sinfoniker zu erleben ist, merkte das Publikum bei ihrem Vortrag an, dass Johann Sebastian Bach ihr Lieblingskomponist ist. Das „Allegro“aus dem Klavierkonzert BWV 1052 wurde dank Josephinas musikalischer und technischer Kompetenz zu einem Höhepunkt des Sommerkonzertes.
Zum Abschluss des Programms fesselte der 17-jährige Simon Löns mit dem anmutigen Konzert für Sopransaxophon c-Moll, das der Australier Arthur Leslie Benjamin (18931960) im Jahre 1942 nach Melodien aus Klaviersonaten Domenico Cimarosas (1749-1801) schrieb. Gabriele Nußberger und ihr Kammerorchester Kaarst begleiteten die jungen Solisten einfühlsam, voller Wohlklang und anpassungsbereit. In der „Abdelazer Suite“von Henry Purcell (1659-1695) zeigten die engagierten Musiker mit ausgefeilter Interpretation, dass eins der Spezialgebiete ihrer Dirigentin die Alte Musik ist. Die Zuhörer in dem ganz gefüllten, akustisch sehr ansprechenden Raum der evangelischen Kirche waren begeistert.