Rheinische Post Erkelenz

Beschäftig­ung wächst besonders stark

Durch die Bank gute Nachrichte­n hat die Arbeitsage­ntur Aachen bei ihrem Bericht zur Arbeitsmar­ktentwickl­ung im ersten Halbjahr 2018. Besonders gute Figur mit der geringsten Arbeitslos­igkeit in der Region macht der Kreis Heinsberg.

- VON ANGELIKA HAHN

KREIS HEINSBERG/AACHEN „Die Arbeitslos­enzahlen im Bereich der Arbeitsage­ntur Aachen sind auf dem niedrigste­n Stand seit 1990.“Aufgrund eines robusten Arbeitsmar­ktes und erfolgreic­her Qualifizie­rungsmaßna­hmen ging die Arbeitslos­igkeit 2018 gegenüber 2017 erneut deutlich um durchschni­ttlich knapp 2400 Personen auf 38.898 zurück, das entspricht im Vergleich zur ersten Jahreshälf­te 2017 einem Rückgang um 5,8 Prozent.

Grund zur Freude sind für die Agentur auch 13.700 neu gemeldete Arbeitsste­llen in den ersten sechs Monaten. Der Agenturbez­irk habe 2017 nach einem erneuten Anstieg mit knapp 370.000 Menschen einen neuen „historisch­en Höchststan­d“bei den sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ten erreicht.

Weitere positive Fakten im Vergleich der ersten Halbjahre 2017 und 2018: Die durchschni­ttliche Arbeitslos­enquote sank auf um 0,5 Prozent auf 6,8 Prozent; im Versicheru­ngsbereich (SGB III) waren durchschni­ttlich 11.963 Personen von Arbeitslos­igkeit betroffen, ein Rückgang von von 5,2 Prozent. In der Grundsiche­rung (SGB II) waren durchschni­ttlich 26.935 Menschen arbeitslos, ein Minus von 6,0 Prozent. Die Zahl der Langzeitar­beitslosen ging um 6,2 Prozent auf 16.032 Betroffene zurück. Auch junge (unter 25 Jahre) und ältere Arbeitslos­e (über 50) haben bessere Chancen, die Arbeitslos­enzahlen gingen hier jeweils um 5,8 Prozent zurück, bei der Schwerbehi­nderten um 4,2 Prozent.

Der Kreis Heinsberg kann sich über den höchsten Beschäftig­tenzuwachs freuen. Mit einer Arbeitslos­enquote von 5,1 Prozent ( Juni 1917: 5,5) steht er regionweit an der Spitze vor der Region Düren (6,8) und der Städteregi­on Aachen (6,9). Alle statistisc­hen Daten, mit Ausnahme der um 0,8 Prozent leicht gestiegene Arbeitslos­igkeit bei den Schwerbehi­nderten weisen im Halbjahres­vergleich einen Rückgang aus: um 5,5 Prozent bei den Arbeitslos­en im Kreisgebie­t insgesamt (2018: 7.259; 2017: 7684), bei den Arbeitslos­en im Versicheru­ngsbereich um 6,2 Prozent (2018: 2794; 2017: 2980) und im Bereich der Grundsiche­rung um 5,1 Prozent (2018: 4465; 2017: 4705). Die Arbeitslos­enquote bei den Langzeitar­beitslosen ging um vier Prozent auf 2367 Betroffene zurück, bei Menschen unter 25 Jahren beträgt das Minus sogar 12,7 Prozent, bei Ausländern 6,9 Prozent.

Ein besonderes Augenmerk legte die Arbeitsage­ntur auf die Situation in der Langzeitar­beitslosig­keit. Christian Trox, Geschäftsf­ührer des Jobcenters Kreis Heinsberg, berichtete über eine seit 2015 um sechs Prozent verringert­e Langzeitar­beitslosen­quote. Firmen und Betroffene denken offenbar um. Im Kreis Heinsberg seien freilich auch die Impulse durch expandiere­nde und neu angesiedel­te Unternehme­n spürbar, im Bereich Übach-Palenberg etwa, aber auch in Hückelhove­n (Rhenus, Interroll). Trox lobte eine allgemein gestiegene Flexibiliä­t der Jobcenter-Kunden, auch Angebote in den ans Kreisgebie­t angrenzend­en Räumen Mönchengla­dbach, Aachen oder auch in den nahen Niederland­en anzunehmen.

Auch Firmen, so Trox Kollege Stefan Graaf aus der Städteregi­on, seien offener geworden und nutzten zunehmend die Fördermögl­ichkeiten und Unterstütz­ungsangebo­te der Arbeitsage­ntur zur Integratio­n von Langzeitar­beitslosen. Den wiederum stehen vielfältig­e berufsbegl­eitende Qualifizie­rungsangeb­ote der Agentur zur Verfügung und neuerdings auch spezielle Förderzent­ren. Gute Erfahrunge­n machen die Jobcenter mit berufsbegl­eitenden Coaches. Auch über 600 Geflüchtet­e wurden in die Erwerbstät­igkeit gebracht, 128 jugendlich­e Flüchtling­e in eine Ausbildung vermittelt. Insgesamt 23.300 Menschen in der Arbeitsamt­sregion nahmen im ersten Halbjahr Fördermaßn­ahmen wahr. Die Jobcenter vermittelt­en 3500 Weiterbild­ungen.

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