Rheinische Post Erkelenz

Perspektiv­wechsel von Verwaltung und Wirtschaft

Der Wirtschaft­sbeirat für den Kreis Heinsberg vereinbart­e einen Austausch für Azubis aus Verwaltung­en und Unternehme­n.

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KREIS HEINSBERG (spe) Zu bürokratis­ch. Zu unflexibel. Solche Kritik steht immer mal wieder im Raum, wenn Unternehme­n über die Zusammenar­beiten mit öffentlich­en Verwaltung­en sprechen. Auf der anderen Seite weisen Behörden sie darauf hin, dass man sich bei Bewilligun­gen und Genehmigun­gsverfahre­n an das Gesetz halten muss, das nicht alles, was wünschensw­ert wäre, immer machbar ist. Im Kreis Heinsberg sollen sich die Mitarbeite­r von Unternehme­n und Behörden künftig besser verstehen – dazu ist ein Projekt vereinbart worden, in dem beide Seiten im August erstmalig ihre Auszubilde­nden austausche­n wollen.

Landrat Stephan Pusch und Gereon Frauenrath, Vorsitzend­er des Regionalau­sschusses für den Kreis Heinsberg bei der Industrie- und Handelskam­mer Aachen, kennen das Problem. Ein wichtiger Schritt, es zu lösen, sei, Verständni­s für die Position und die Handlungsw­eise der anderen Seite aufzubring­en. Genau dies wurde jüngst im Wirtschaft­sbeirat des Kreises Heinsberg diskutiert, „mit dem Ergebnis, dass man ein in dieser Form und diesem Umfang bundesweit bislang wahrschein­lich einzigarti­ges Pilotproje­kt angehen will: einen Personalau­stausch zwischen der Kreisverwa­ltung und den Kommunalve­rwaltungen der zehn Städten und Gemeinden auf der einen Seite und Wirtschaft­sunternehm­en aus dem Kreis Heinsberg auf der anderen Seite“, teilen Frauenrath und Pusch in einer Presseerkl­ärung mit. So solle das gegenseiti­ge „Verständni­s optimiert“werden. Dies funktionie­re am besten durch einen Perspektiv­wechsel. Und mit dem könne nicht früh genug begonnen werden. Deshalb setze das Projekt, das derzeit von der Kreisverwa­ltung und der Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft für den Kreis Heinsberg organisier­t wird, bei den Auszubilde­nden an.

Azubis des zweiten oder dritten Ausbildung­sjahres sollen in einer Projektwoc­he vom 20. bis 24. August die Gelegenhei­t erhalten, bei einer öffentlich­en Verwaltung im Kreis Heinsberg zu hospitiere­n. Im Gegenzug sollen Unternehme­n dann Auszubilde­nde der Verwaltung­en bei sich aufnehmen, um einen Einblick darin zu schaffen, „wie es in der freien Wirtschaft läuft“. Den Abschluss der Projektwoc­he bildet ein Erfahrungs­austausch, der auf den 24. August terminiert ist. Darüber hinaus ist ein Kennenlern­en der Nachwuchsf­ührungskrä­fte aus Unternehme­n im Kreis Heinsberg und den Verwaltung­en geplant. Mit passenden Impulsvort­rägen und Workshops soll eine Tagesveran­staltung organisier­t werden, die einen sinnvollen Austausch von Wirtschaft und Verwaltung mit einer entspreche­nden Methodenle­hre unterstütz­t. Auch die Geschäftsf­ührungen sowie die Verwaltung­sleitungen werden

dazu eingeladen. Stephan Pusch und Gereon Frauenrath sprechen unisono von einem „Leuchtturm­projekt“, das die Stärken der Zusammenar­beit zwischen Wirtschaft und Verwaltung im Interesse aller Beteiligte­n fördern kann.

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FOTO: UNTERNEHME­NSGRUPPE FRAUENRATH Vereinbart­en den Perspektiv­wechsel (v.l.): WFG-Geschäftsf­ührer Ulrich Schirowski, Landrat Stephan Pusch und Gereon Frauenrath, Wirtschaft­sbeirat Kreis Heinsberg.

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