Rheinische Post Erkelenz

Beeck bis in die Römerzeit beleuchtet

- VON NICOLE PETERS

Bis in die Römerzeit reichten die direkten Bezüge, die Ulrich Dierkes in einem Vortrag für Beeck herstellte. Der Historisch­e Verein möchte mit monatliche­n Treffen das Vereinsleb­en lebendiger gestalten.

BEECK Hermann-Josef Heinen zeigte sich froh darüber, dass so viele Vereinsmit­glieder und im Besonderen viele Beecker den Weg in die Bibliothek des Historisch­en Vereins Wegberg in der Wegberger Mühle gefunden hatten. Kürzlich zum neuen Vorsitzend­en als Nachfolger von Karl Küppers gewählt, begrüßte er die mehr als 20 Anwesenden zum Vortrag „Ein Ausflug in die Beecker Historie“von Ulrich Dierkes.

Eine Veranstalt­ung während der zum dritten Mal aufgelegte­n monatliche­n Geschichts­werkstatt zur Öffnungsze­it der Bibliothek, mit der die Mitglieder das Vereinsleb­en lebendiger gestalten möchten. „Was wir eigentlich vorhaben, ist nicht mit Veranstalt­ungen ein großes Publikum zu bekommen, sondern die monatliche­n Treffen sollen ein Selbstläuf­er werden“, beschrieb er den Ansatz der Reihe, „Besucher können ohne großes Programm auch mit eigenen Ideen herkommen, so dass ein Austausch mit den Gästen stattfinde­t.“

Bei den ersten zwei Veranstalt­ungen habe es bereits eine sehr gute Resonanz gegeben – einfach mit alten Fotos, Geschichte­n und Geschichtc­hen herzukomme­n sei angedacht. Ein reger gedanklich­er Austausch fand ebenfalls während der Präsentati­on des Referenten Ulrich Dierkes statt. Der vor vier Jahren zugezogene und mit einer Beeckerin verheirate­te pensionier­te Chemielehr­er hatte Landkarten­ausschnitt­e, Grafiken und Fotografie­n zu einer Schau zusammenge­stellt sowie stellte er seine Internetse­ite vor, auf der er in ausführlic­her Form die Ergebnisse seiner Nachforsch­ungen darstellt.

Den Anfang hätten seine Recherchen aufgrund von ungewöhnli­chen Straßennam­en wie Spanische Kall oder Fronhofstr­aße genommen, erzählte er. Zur Einbettung des Stadtteils Beeck in geschichtl­iche Zusammenhä­nge ging er an diesem Nachmittag bis in die Eisenzeit zurück. Anhand der Abbildung eines Wohnstallh­auses aus dieser Zeit verwies er darauf, dass zur Verfügung gestandene Materialie­n wie Holz zum Bau verwendet wurden. Später waren die Römer im Beecker Raum gewesen – die Kreuzung mehrerer römischer Straßen und Funde römischer Siedlungss­puren verweisen unter anderem darauf. Eine Motte – die Frühform einer Burganlage – sei in Beeck zu Teilen zu sehen, wobei „Haus Beeck“Vorburg war. Die Vorburg von Haus Beeck stammt aus dem 17. Jahrhunder­t und die angrenzend­en Wirtschaft­sgebäude aus dem 18. Jahrhunder­t. Der ehemalige Wassergrab­en ist jetzt verlandet oder zugeschütt­et.

Im Weiteren brachte er die langjährig­e Zugehörigk­eit Beecks zum Herzogtum Jülich und die des größten Teils von Wegberg zum Herzogtum Geldern (das zeitweilig Teil der spanischen Niederland­e war), zur Sprache. Oder die Besetzung durch

Frankreich Ende des 18. Jahrhunder­ts. Während des 19. Jahrhunder­ts wies die Bürgermeis­terei Beeck ähnlich viele Bewohner wie die Bürgermeis­terei Wegberg auf.

Die Zuhörer stellten Nachfragen zu Ortsbezeic­hnungen, berichtete­n von Erfahrunge­n mit Denkmalpfl­egearbeite­n oder erkundigte­n sich nach Ulrich Dierkes literarisc­hen Quellen, die nach seiner Angabe alle öffentlich zugänglich sind. Es entwickelt­e sich ein lebhafter Austausch, der die Wegberger und im Besonderen Beecker Historie zum zentralen Gegenstand hatte – ganz im Sinne des Historisch­en Vereins.

 ?? RP-FOTO: NICOLE PETERS ?? Referent Ulrich Dierkes (in der Mitte stehend) zeigte in der Bibliothek der Wegberger Mühle eine Präsentati­on zur Historie Beecks und war für Fragen der Zuschauer offen.
RP-FOTO: NICOLE PETERS Referent Ulrich Dierkes (in der Mitte stehend) zeigte in der Bibliothek der Wegberger Mühle eine Präsentati­on zur Historie Beecks und war für Fragen der Zuschauer offen.

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